Crowdfunding: Unterstützer wichtiger als Geld

Produkte mit mehr Investoren haben eher auch langfristig Erfolg. [...]

Ob ein mittels Crowdfunding realisiertes Produkt nach dem eigentlichen Marktstart ein finanzieller Erfolg wird, hängt damit zusammen, wie viele Unterstützer die Kampagne hatte. Wie viel Geld diese brachte, ist irrelevant. Das hat eine Studie von Forschern der North Carolina State University (NC State) ergeben. Demnach scheint eine starke Unterstützer-Community gleich doppelt wertvoll.

Viel Geld macht eher träge

Bei Crowdfunding geht es darum, Geld aufzustellen. „Mir erschien es nach einer Möglichkeit, zu lernen und eine Community zu schaffen, die auf ein Produkt aufmerksam macht“, meint jedoch Michael Stanko, Marketing-Professor an der NC State. Die Studie sollte klären, ob das wirklich der Fall ist. Daher haben Stanko und sein Team die Macher hinter etlichen erfolgreichen Kickstarter-Kampagnen in den Kategorien Technologie, Produktdesign, Hardware und Video Games für eine Befragung kontaktiert. Immerhin 173 Entrepreneure haben vollständig ausgefüllte Fragebögen retourniert.

„Das erste Schlüsselergebnis war, dass die vom Crowdfunding-Unternehmer aufgestellte Geldmenge irrelevant für den späteren Markterfolg des Produkts war“, sagt Stanko. Wer großen Crowdfunding-Erfolg hatte, hatte keine bessere Chance, später Verkaufs-, Profit- oder andere finanzielle Ziele zu erreichen. Dafür hat sich gezeigt, dass Entrepreneure, die ihr Finanzierungsziel deutlicher übertroffen hatten, in weiterer Folge weniger auf neue Innovation geachtet haben. Das liegt laut Stanko oft daran, dass Start-ups zu stark gebunden werden. „Manche dieser Unternehmen gehen so in den Vorbestellungen unter, dass sie gar nicht über die nächste große Idee nachdenken können.“

Feedback und Mundpropaganda
Für den späteren Markterfolg sehr wichtig ist jedoch die Zahl der Crowdfunding-Unterstützer. Denn diese sind auf zwei Arten nützlich. „Befragte haben uns gesagt, dass das Wertvollste an Unterstützern ist, dass sie als Evangelisten dienen“, so Stanko. Denn sie schaffen auf sozialen Medien und über klassische Mundpropaganda Bewusstsein für die Produkte. „Unternehmer sagten uns, dass sie davon profitiert haben, dass Crowdfunding-Unterstützer sich mit ihrer Meinung nicht zurückhalten“, betont zudem der Marketingprofessor. Unbeschöntes, aber konstruktives Feedback helfe demnach oft, Produkte zu verbessern.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*