Cyber-Cops gelingt Schlag gegen Ransomware „CoinVault“

Der niederländischen Polizei ist in Schlag gegen den Verschlüsselungs-Trojaner CoinVault gelungen. Kaspersky Lab stellt ein Entschlüsselungs-Tool für Opfer bereit. [...]

Ransomware stellt eine wachsende Bedrohung dar – immer öfter auch für Unternehmen. Der Security-Anbieter AVG sieht darin etwa eine der Top-Gefahren des Jahres 2015. Niederländischen Cyber-Cops ist nun zumindest ein Schlag gegen den Verschlüsselungs-Trojaner „CoinVault“ gelungen. Sie haben eine Datenbank mit Schlüsseln gefunden. Die Opferkönnten nun ohne Lösegeldzahlung wieder an ihre Daten kommen. Denn dank einer Zusammenarbeit der Behörden mit Kasperky Lab konnte ein kostenloses Online-Tool zur CoinVault-Entschlüsselung veröffentlicht werden.

CoinVault ist ein Ransomware-Trojaner, der Daten auf der Festplatte verschlüsselt und dann eine BitCoin-Lösegeldzahlung fordert. Aufgrund einer Infektionswelle in den Niederlanden hat die National High Tech Crime Unit (NHTCU) der dortigen Polizei ermittelt und ist dabei auf einen Kontroll-Server der Malware gestoßen. Die Ermittler konnten eine Datenbank mit Schlüsseln bergen, die die Cyberkriminellen sonst Opfern zum Kauf anbieten. Das bildet die Grundlage für das Entschlüsselungs-Tool, das jetzt online bereitsteht.

Wer sich CoinVault eingefangen hat, darf also hoffen, dass er kostenlos wieder an seine Daten kommt. Allerdings ist das Tool kein Allheilmittel, da es die Verschlüsselung ja nicht tatsächlich knackt. Haben die Cyber-Cops keinen passenden Schlüssel gefunden, hilft es zunächst nicht. „Sie können es aber in naher Zukunft wieder probieren, da wir die Informationen gemeinsam mit der NHTCU der niederländischen Polizei laufend aktualisieren“, betont Kaspersky-Analyst Jornt van der Weil. Die laufenden Ermittlungen sollen weitere Schlüssel ans Licht fördern.

CoinVault lockt Opfer mit der Gratis-Entschlüsselung einer Datei, um sie von der Sinnhaftigkeit der Lösegeldzahlung zu überzeugen. Zudem verlangt sie Zahlungen in BitCoins statt in Echtgeld. In den Niederlanden hatte es verhältnismäßig viele Infektionen gegeben. Den Behörden zufolge gibt es dort etwa 700 Opfer. Größere Verbreitung hat der Schädling auch in Deutschland und den USA gefunden. Kaspersky berichtet von CoinVault-Infektionen in über 20 Ländern – mit Betroffenen auch in Österreich und der Schweiz.

„Wir erleben derzeit ein Wiederaufleben von so genannter Erpresser-Software. Die aus dem PC-Bereich bekannte Schädlingsart hat sich mittlerweile auch im mobilen Bereich durchgesetzt“, sagte Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab, erst kürzlich im Zusammenhang mit dem Wiederaufleben der Malware-Sparte Ransomware. (pte/rnf)


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*