Seit September des vergangenen Jahres haben Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft unter Federführung des Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) eine Cyber-Risikoanalyse für Österreich erstellt. [...]
Seit September des vergangenen Jahres haben Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft unter Federführung des Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) eine Cyber-Risikoanalyse für Österreich erstellt, die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) gemeinsam mit KSÖ-Präsident Erwin Hameseder präsentierte. Darin wurde ein Lagebild gezeichnet, wie es um die Sicherheit von Behörden und Unternehmen steht. Als besonders verwundbar zeigten sich darin u.a. die Bereiche Energie, Finanz und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT).
Bis Jahresende soll eine nationale Cyberstrategie auf dem Tisch liegen, berichtete Mikl-Leitner. Einen entsprechenden Beschluss hat der Ministerrat am Dienstag gefasst. Mit dem Regierungsbeschluss soll ein politisch-strategischer Rahmen geschaffen werden, wobei es „so wenig Regulative wie möglich und so viele wie nötig“ geben solle, wie die Innenministerin betonte. „Es ist wichtig, dass die Behörden an einem Strang ziehen“, sagte sie. Gegenseitiger Erfahrungsaustausch und die Bereitschaft voneinander lernen zu wollen sei für die Cybersicherheit von hoher Bedeutung. Anreiz dafür soll es sein, durch die Abwehr von Cyberattacken finanzielle Schäden zu verhindern.
Immerhin wird der Schaden, den Cyberkriminelle jedes Jahr in Europa verursachen auf 750 Milliarden Euro geschätzt. „Diese Zahl zeigt die Dimension des Themas. Diese Schäden, die entstehen, muss die Wirtschaft verdienen“, sagte KSÖ-Präsident Erwin Hameseder.Die vom KSÖ präsentierte Risikomatrix reiht die Manipulation der IKT-Systeme der Energieerzeugung und -versorgung an ganz vorderster Stelle der Bedrohungen. Gefolgt von Cybercrime, Social Engineering, Fahrlässiges Verhalten in strategischen Infrastrukturbetreiben und mangelndes Sicherheitsbewusstsein.
Anfang Juni soll ein gemeinsames Planspiel von KSÖ, Innenministerium, Verteidigungsministerium und Bundeskanzleramt zeigen, was bereits funktioniert und was nicht. „Es gibt Dinge, die man nur sieht, wenn man sie beübt“, sagte Karl Rose, Geschäftsführer von Strategy Lab.
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