Hacker machen nach wie vor gute Geschäfte mit Kredikarten-, Konto- und persönlichen Daten - aber die Preise sind in den vergangenen Jahren merklich gefallen. [...]
Das ist das Ergebnis einer Studie, die Joe Stewart, Director of Malware Research der Counter Threat Unit (CTU) bei Dell SecureWorks, und der unabhängige Sicherheitsspezialist David Shear durchgeführt haben. Die Experten haben auch festgestellt, dass Daten europäischer Nutzer deutlich mehr wert sind als jene von US-Anwendern.
In den dunklen Ecken des Webs sind Informationen wie geklaute Kreditkartendaten nach wie vor leicht verfügbar – und das schon ab vier Dollar für eine US-Kreditkarte. „Allerdings haben die Hacker realisiert, dass nur eine Kreditkartennummer und der passende CVV-Code nicht immer reichen, um den Sicherheitsvorkehrungen von Händlern zu genügen“, betonen die Forscher.
Aus diesem Grund bieten Cyberkriminelle verstärkt Datensätze an, die weitere Inforationen umfassen, um zusätzliche Sicherheitsabfragen auszuhebeln. Sogenannte „Fullz“ umfassen neben Kreditkarten- oder Kontodaten alles, was man zum Identitätsdiebstahl braucht, wie Klarname, Geburtsdatum und Sozialversicherungsnummer.
Deratige Fullz haben 2011 laut Dell Secureworks noch 40 bis 60 Dollar gekostet, heute sind sie für 25 bis 40 Dollar zu haben. Generell sind die Preise im Cyber-Untergrund seit 2011 gefallen. Ein Beispiel dafür ist, dass 2011 für 300 Dollar die Daten für US-Konten mit Guthaben von 7.000 Dollar zu haben waren. Heute bieten Hacker für das gleiche Geld Zugangsdaten zu US-Konten an, auf denen mindestens zehn Mal so viel zu holen ist.
Der Studie zufolge haben Daten von US-Bürgern bei Cyberkriminellen einen vergleichsweise geringen Wert. Die American-Express-Daten beispielsweise kosten nur sieben Dollar, wenn es eine US-Karte ist, während eine australische, britische oder kanadische Karte auf bis zu 13 Dollar kommt. Am höchsten gehandelt werden Daten aus Kontinentaleuropa oder Asien – Infos zu einer American-Express-Karte kosten dann 18 Dollar. Ein Fullz-Datensatz zu einem US-Bürger wiederum ist schon für 25 Dollar zu haben, für Nutzer aus anderen Ländern reichen die Preise bis zu 40 Dollar.
Neben Daten bieten Hacker aber auch diverse andere schattenwirtschaftliche Produkte an. Wer ein Botnetz braucht, kann einfach infizierte Computer erwerben – für 160 Dollar gibt es laut der Analyse derzeit 10.000 Zombie-PCs. Trojaner für den Remote-Zugriff auf PCs gibt es schon ab 50 Dollar, während ein gezielter Hack einer Website 100 bis 300 Dollar kostet. Wer es auf eine bestimmte Person abgesehen hat, kann für ein „Doxing“ zahlen. Dabei nutzen Hacker Suchen im Web und auf sozialen Netzwerken, Social-Engineering-Tricks oder auch Trojaner, um möglichst viel über die Zielperson herauszufinden – eine cyberkriminelle Dienstleistung, die aktuell 25 bis 100 Dollar kostet. (pte)
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