Cybercrime 2030: Sicherheitskongress in Wien

Zum dritten Mal haben sich die Initiatoren des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) mit Experten und Vertretern der Bundesministerien in der Wiener Messe getroffen um über Themen wie Cybercrime, Identitätsdiebstahl oder die Sicherheit von Cloud-Speicherung zu diskutieren. [...]

Nachdem bei den beiden vorangegangenen Messen vor allem die Art der Bedrohung und die möglichen Reaktionen der Behörden auf diese Entwicklungen im Zentrum standen, ist heuer der Ausblick in die Zukunft von Technologie und Datenschutz das Gesprächsthema.

Kern der gut besuchten Messe war die vom Grazer Universitätsprofessor Karl Rose vorgestellte Studie „Cyberlife 2030 – Mit Sicherheit in die technologische Zukunft“, die vom KSÖ in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium in Auftrag gegeben wurde. Insgesamt 100 internationale Experten betrachteten neunzehn Zukunftstechnologien in Bezug auf deren Sicherheitsrisiken, darunter auch zum Teil heute schon bekannte Themen wie E-Government, Sammlung biometrischer Daten oder 3D-Drucker. Neben einem Ausblick in eine total vernetzte Zukunft, in der laut Studie ein enge Verbindung aus Sensoren und Empfängern nahezu jedes Gerät und jeden Bürger untereinander vernetzt, waren vor allem mögliche Bedrohungen und Reaktionen darauf das Thema.

Die Prognose der Studie zeigt vor allem einen großen Bedarf an Bewusstseinssensibilisierung und Weiterbildung der Gesellschaft, um den sorglosen Umgang mit den eigenen Daten in Zukunft zu verringern. Zukünftiger Auftrag der Politik sei es laut Studie, für ein geregeltes rechtliches Umfeld im Internet und im Datenschutz allgemein zu sorgen. Die Wirtschaft müsse laut „Cyberlife 2030“ schon bei der Entwicklung neuer Technologien den Sicherheitsaspekt mit einbeziehen, um der Internetkriminalität keine weiteren Werkzeuge für Straftaten wie Betrug, Identitätsdiebstahl oder Überwachung zu liefern.

Im Licht der jüngsten Enthüllungen rund um den amerikanischen Geheimdienst NSA war die Keynote von Viktor Mayer-Schönberger, österreichischer Experte am Oxford Internet Institut, einer der Höhepunkte des Kongresses. Thema war „Big Data“, also das massenhafte Sammeln und Verwerten von Daten zu Analyse- und Prognosezwecken. Mayer-Schönberger stellte positive Entwicklungen dieser Analysemethode vor, verwies aber vor allem kritisch auf die missbräuchliche Verwendung der riesigen Datenmengen, die durch falsche Interpretation oder bewusste Einseitigkeit für Personen schnell bedrohlich werden können. So soll der Datenschutz im zukünftigen „Big Data“-Zeitalter, in dem per sozialen Netzen und Smartphones unzählige Daten über jeden Bürger vorliegen, an die neuen Gegebenheiten angepasst werden, um den Missbrauch dieser Informationen vorzubeugen, so Mayer-Schönberger. (apa)


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