Cybercrime-Kosten steigen: Malware- und Phishing-Angriffe auf dem Vormarsch

Cyberangriffe nehmen weltweit zu und bedrohen die IT-Sicherheit von Großunternehmen. Eine aktuelle Studie warnt vor Kosten von bis zu 15 Billionen Dollar bis 2030. [...]

Malware, Phishing und Ransomware-Angriffe nehmen weltweit zu. Unternehmen müssen ihre IT-Sicherheitsstrategien anpassen, um zukünftige Risiken zu minimieren. (c) Pexels

Eine Untersuchung von Naoris Protocol unter IT-Verantwortlichen weltweit deutet auf eine alarmierende Entwicklung hin: Die Kosten durch Cyberkriminalität könnten bis 2030 auf über 15 Billionen US-Dollar steigen – ein Betrag, der dem Bruttoinlandsprodukt von Deutschland, Japan und Großbritannien zusammen entspricht. Besonders Malware- und Phishing-Angriffe stellen für Unternehmen derzeit die größten Bedrohungen dar. Die Studie basiert auf Befragungen von IT-Leitern in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 300 Millionen US-Dollar. Sie zeigt auf, dass 79 % der Befragten eine Zunahme von Malware-Angriffen in den letzten zwei Jahren berichten. Phishing-Angriffe waren bei 75 % der Unternehmen vermehrt festzustellen, gefolgt von Ransomware (68 %) und Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS), ebenfalls mit 68 %.

Kritische Infrastruktur im Visier

Konkrete Vorfälle verdeutlichen die Reichweite und Komplexität moderner Cyberattacken. Der T-Mobile-Datenvorfall 2024 betraf Millionen Kundendaten in den USA und offenbarte Lücken in globalen Telekommunikationsnetzwerken. Ähnlich gravierend war der MOVEit-Transfer-Breach, bei dem über 2.000 Organisationen betroffen waren. Solche Vorfälle zeigen die Anfälligkeit der kritischen Infrastruktur trotz bestehender Schutzmaßnahmen.

Die technische Komplexität von Angriffen macht es für Unternehmen zunehmend schwierig, adäquate Abwehrmechanismen zu etablieren. Eine Umfrage unter IT-Verantwortlichen ergab, dass nur 55 % ihre Abwehrsysteme gegen Malware als „exzellent“ bewerten. Noch geringer war das Vertrauen in die eigenen Schutzmaßnahmen gegen Ransomware (45 %) und DDoS-Angriffe (50 %).

Dezentrale Netzwerke als Zukunftsmodell

David Carvalho, CEO von Naoris Protocol, betont die Notwendigkeit einer grundlegenden Änderung der System- und Netzwerkarchitektur. Decentralized Physical Infrastructure Networks (DePIN) werden als vielversprechende Lösung gesehen. 64 % der Befragten prognostizieren, dass der Marktwert von DePIN-Lösungen bis 2028 auf über 3 Billionen US-Dollar steigen wird.

Bei DePIN-Technologien handelt es sich um Netzwerke, die zentrale Abhängigkeiten vermeiden, indem sie kritische Funktionen wie Cloud-Dienste, GPU-Rendering, Energie- und Datenverwaltung dezentral organisieren. Ein Beispiel ist das Helium-Netzwerk, das über eine Million drahtlose IoT-Hotspots weltweit integriert hat. Durch die Verteilung von Daten und Rechenleistung wird nicht nur die Resilienz erhöht, sondern auch die Privatsphäre der Nutzer gestärkt.


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