Cybercrime-Report 2013: Mehr Delikte, bessere Aufklärungsquote

Mit der Zunahme der IKT-Nutzung steigt laut dem Report zwar auch die Kriminalität im Netz - jedoch nicht mehr im selben Ausmaß wie in den Vorjahren. [...]

Im Jahr 2013 hatten rund 81 Prozent der privaten Haushalte in Österreich einen Internetzugang und 83 Prozent der Bevölkerung benützten regelmäßig einen Computer ein anderes Endgerät. In der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen waren es sogar über 99 Prozent. „Diese Technisierung unseres Alltags hat nicht nur Einfluss auf unser Leben, sondern auch auf die Kriminalität und das Täterverhalten. Denn all diese Menschen sind dadurch auch potenzielle Opfer von Cyber-Kriminalität“, schreibt das Bundeskriminalamt (BKA) in einer Aussendung anlässlich der Präsentation des „Cybercrime-Report 2013„.

Mit der Zunahme der Nutzung dieser Technologien steigt den Zahlen zufolge zwar auch die Kriminalität im Netz – jedoch nicht mehr im selben Ausmaß wie in den Vorjahren: 2013 wurden 11.199 Fälle von Cybercrime angezeigt. Das entspricht einem Anstieg von 8,6 Prozent gegenüber 2012. Die Aufklärungsquote bei allen Cybercrime-Delikten stieg hingegen auf 40,7 Prozent. Das ist eine Steigerung um 13,5 Prozent.

Von 2011 auf 2012 war noch eine Steigerung der Anzeigen von über 110 Prozent in Österreich zu verzeichnen. Der deutliche Rückgang des Anstieges der Anzeigen und die gleichzeitige Steigerung der Aufklärungsquote bestätigen laut dem BKA, dass die „zahlreichen Sensibilisierungsmaßnahmen des Innenministeriums gegriffen haben“. Dennoch sei das Interesse und gleichzeitig die Unsicherheit in der Bevölkerung groß, was auch die Anzahl der Hinweise an die Meldestelle des Cybercrime-Competence-Centers (C4) bestätige: durchschnittlich 18 Meldungen von besorgten Bürgern gehen dort täglich ein.

„Cybercrime präsentiert sich heute als rein internationale Kriminalitätsform. Organisierte Tätergruppen verwenden modernste Technologien und verlegen dadurch auch die Tatorte von der ‚echten‘ in die virtuelle Welt“, so der Direktor des Bundeskriminalamtes, General Franz Lang. Aber auch bei den Opfern gibt es Veränderungen. Durch intensive Social-Media-Kommunikation werden besonders junge Menschen immer häufiger Opfer von Cybercrime. „Die Motive für viele Cyberdelikte sind vor allem finanzielle Interessen sowie Langeweile und Geltungsdrang, zum Beispiel bei jungen Hackern“, urteilt der General weiter.

TRENDS
Neben der Betrugs- und Finanzmittelkriminalität, der Verbreitung von Kinderpornografie, der Suchtgiftkriminalität und dem „Enabling Factor“ für Terrorismus konnten laut dem Report im Jahr 2013 folgende Trends festgestellt werden:

  • die ungezielte Verteilung von Schadsoftware mit dem Fokus auf Identitätsdiebstahl,
  • die Einbringung von Schadsoftware beim Internetsurfen mit dem Ziel die Kontrolle über die jeweiligen Rechner zu erlangen,
  • das gezielte Hacking von Webservern mit dem Ziel Schadsoftware zu platzieren und
  • mehrstufige Angriffe, die mehrere Formen von Cybercrime enthalten.

Zudem spezialisieren sich Cyberkriminelle laut dem BKA immer stärker auch auf soziale Netzwerke und verwenden diese für Betrugsversuche oder die Verbreitung von Schadsoftware.

„Innerhalb der Exekutive liegt der Schwerpunkt auf Professionalisierung und Ausbildung der Polizistinnen und Polizisten auf allen Ebenen“, so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. „Die Umsetzung der Cybersicherheitsstrategie und die Implementierung des Cybercrime-Competence-Centers im Bundeskriminalamt waren daher notwendige und richtige Weichenstellungen. Nun gilt es die bereits erfolgte Ausbildungsoffensive hinsichtlich Schulungen und Kooperationen weiter fortzusetzen“, ergänzt sie. (pi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*