Cybersecurity: Digitalisierung verschärft die Bedrohungslage

Für die Lünendonk-Studie 2024 "Von Cyber Security zu Cyber Resilience – Eine komplexere Bedrohungslage erfordert neue Ansätze" wurden 150 IT- und IT-Security-Verantwortliche mittelständischer Unternehmen und Konzerne befragt. [...]

58 Prozent der Befragten sehen in der Cloud-Nutzung ein erhöhtes Cyber-Sicherheitsrisiko. (c) Pexels
58 Prozent der Befragten sehen in der Cloud-Nutzung ein erhöhtes Cyber-Sicherheitsrisiko. (c) Pexels

Das Risiko von Unternehmen, Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden, bleibt weiterhin hoch: 82 Prozent der befragten IT- und Security-Verantwortlichen von 150 Unternehmen in Deutschland beobachten seit Anfang 2023 eine Zunahme der Cyber-Sicherheitsrisiken. Vor allem die Digitalisierung führt laut 40 Prozent der Befragten zu einer neuen Qualität der Bedrohungen: Da Software mittlerweile praktisch alle Unternehmensbereiche durchdringt und immer mehr Geschäftsprozesse in die Cloud verlagert werden, erhöht sich die Zahl der Angriffsmöglichkeiten für Hackerinnen und Hacker.

Aber auch die geopolitische Lage trägt zu einem Anstieg der Bedrohungen bei. Einfallstore sehen die Unternehmen durch mangelnde E-Mail-Sicherheit und damit verbundenen Phishing-Attacken (73 Prozent) oder durch ineffizientes Schwachstellenmanagement (59 Prozent). Trotz der Zunahme des IT-Sicherheitsrisikos haben 33 Prozent der befragten Unternehmen keinen vollständigen Überblick über ihren konkreten Cybersecurity-Status.

Dies sind Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie 2024 „Von Cyber Security zu Cyber Resilience – Eine komplexere Bedrohungslage erfordert neue Ansätze“. Die Studie entstand in fachlicher Zusammenarbeit mit KPMG.

Neue Angriffsflächen machen Cybersecurity komplexer

Die Komplexität der Cyber-Abwehrmaßnahmen nimmt immer weiter zu, da Cyber-Bedrohungen zunehmend sowohl von innen als auch von außen kommen. 71 Prozent der Unternehmen sehen ein erhöhtes Risiko, Opfer einer Ransomware- und/oder Phishing-Attacke zu werden. Diese Gefahr wird durch die technologischen Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz (KI), mit der sich die Qualität der Phishing-Attacken enorm verbessern wird, noch zusätzlich verstärkt. Auch hat die Gefahr durch Insider Threats, also der absichtlichen Weitergabe von Daten oder geistigem Eigentum durch Mitarbeitende, laut der Studie enorm zugenommen: Während zu Beginn des Jahres 2023 noch 37 Prozent der Unternehmen hierdurch eine hohe Bedrohung wahrnahmen, steigt dieser Wert 2024 auf 65 Prozent.

„Durch die zunehmende Vernetzung und immer mehr eingesetzte Software wird die Angriffsfläche für Cyber-Attacken stetig größer und ihre Abwehr immer komplexer. Gleichzeitig gehen Hackerinnen und Hacker nicht zuletzt durch KI-Unterstützung immer professioneller vor“, fasst Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder und Studienautor, die Entwicklungen zusammen.

Aber auch die verstärkte Nutzung von Cloud-Technologien führt zu einer Verschärfung der Bedrohungslage: 58 Prozent der Befragten sehen in der Cloud-Nutzung ein erhöhtes Cyber-Sicherheitsrisiko. Die befragten Unternehmen identifizieren hier vor allem Handlungsfelder in den Bereichen Datenverschlüsselung und Datenschutz (86 Prozent) sowie Identity & Access Management (85 Prozent). Demgegenüber stehen aber auch 42 Prozent der Studienteilnehmenden, nach deren Einschätzung die Nutzung von Cloudservices zu einer Verbesserung des Security-Levels geführt hat.

Steigende Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen

Um der Bedrohungslage entgegenzuwirken, investieren Unternehmen weiterhin in ihre Cyber-Sicherheit. 45 Prozent der befragten Unternehmen planen, ihre Ausgaben für Cybersecurity um fünf bis zehn Prozent im Jahr 2024 zu erhöhen. Da ein Großteil der Befragten die fortschreitende Digitalisierung als Hauptgrund für die gestiegene Bedrohung sieht, investieren 77 Prozent verstärkt in das Vulnerability Management, um so Schwachstellen in Softwareprodukten frühzeitig zu erkennen und schnell zu beheben.

„Die Budgetallokation verdeutlicht damit die hohe Priorität von Cybersecurity in Zeiten, in denen in sehr vielen Unternehmen die IT-Budgets aufgrund der konjunkturellen Situation eher sinken als steigen. Ein wesentlicher Treiber ist die Umsetzung von Regulatorik wie DORA oder NIS-2, die zu steigenden Investitionen in die Absicherung der IT-Infrastrukturen und Netzwerke führt“, so Zillmann. So geben 52 Prozent der befragten Unternehmen an, dass der Cyber Resilience Act und NIS-2 zu zusätzlichen Ausgaben in Cyber-Sicherheit führen wird.

Die Studie steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.


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