Cybersecurity: Mehr Engagement auf Vorstandsebene nötig

Ein zu niedriges Engagement von IT-Entscheidern und der Vorstandsebene können bereits getätigte Investitionen gefährden und Unternehmen einem erhöhten Cyberrisiko aussetzen. [...]

Viele Unternehmen wollen Securityprobleme lieber mit Geld lösen, statt ein echtes Verständnis für die Cybersicherheitsherausforderungen zu entwickeln. (c) Pixabay

Trotz der weit verbreiteten Sorge über die zunehmenden Bedrohungen sprechen laut einer Studie von Trend Microsoft nur etwa die Hälfte der befragten österreichischen IT-Teams (56 Prozent, weltweit 57 Prozent) mindestens einmal wöchentlich mit der Unternehmensführung über Cyberrisiken.

„Früher vergingen Monate oder sogar Jahre, bis Cyberkriminelle eine Schwachstelle für sich entdeckten und ausnutzten“, sagt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro und ergänzt: „Heute kann es sich durchaus nur um Stunden oder noch kürzere Zeit handeln. Mit 56 Prozent der Unternehmen sind sich mittlerweile mehr Führungskräfte denn je ihrer Verantwortung bewusst, kontinuierlich umfassend informiert zu sein. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und zeigt die Bedeutung, die Cybersecurity in Unternehmen einnimmt.  Doch angesichts der sich rasend entwickelnden Cybersicherheitslandschaft fühlen sich Geschäftsführungen damit häufig überfordert. IT-Verantwortliche müssen deshalb verständlich darlegen, wo ein Risiko für das Unternehmen besteht und wie es sich am besten bewältigen lässt.“

Investitionen steigen

Es ist positiv zu vermerken, dass Unternehmen ihre Investitionen in Cybersecurity steigern. Über die Hälfte der österreichischen Befragten (52 Prozent) gibt an, dass ihr Unternehmen, um das Geschäftsrisiko zu minimieren, die meisten Ausgaben zur Abwehr von Cyberattacken aufwendet – deutlich mehr als der globale Wert von 42 Prozent der Unternehmen. Diese Antwort wird am häufigsten genannt und liegt somit noch vor klassischen Projekten wie der digitalen Transformation (34 Prozent in Österreich, weltweit 36 Prozent) und der personellen Umstrukturierung (19 Prozent in Österreich, weltweit 27 Prozent). Dabei erhöhte knapp die Hälfte der Befragten aus Österreich (47 Prozent, weltweit 49 Prozent) erst kürzlich ihre Investitionen, um die Risiken von Ransomware-Angriffen und Sicherheitsvorfällen zu mindern.

Jedoch lässt das geringe Engagement der Vorstandsebene in Verbindung mit den gestiegenen Investitionen darauf schließen, dass viele das Problem einfach mit Geld lösen wollen, statt ein echtes Verständnis für die Cybersicherheitsherausforderungen zu entwickeln und dementsprechend zu handeln. Dieser Ansatz kann wirksamere Strategien beeinträchtigen und größere finanzielle Verluste zur Folge haben. Zudem bestätigen weniger als die Hälfte der österreichischen Befragten (43 Prozent, weltweit 46 Prozent), dass Begriffe wie „Cyberrisiko“ und „Cyberrisiko-Management“ in ihrem Unternehmen allgemein bekannt sind.

Die Mehrheit der Befragten aus Österreich (65 Prozent, weltweit 77 Prozent) spricht sich dafür aus, mehr Mitarbeiter im Unternehmen für das Management sowie die Eindämmung dieser Risiken in die Verantwortung einzubinden. Dies würde dazu beitragen, eine unternehmensweite Kultur des „Security by Design“ zu fördern. Dabei befürwortet mehr als ein Drittel der Befragten (38 Prozent in Österreich wie auch global), die Geschäftsführer (CEOs) stärker in die Verantwortung zu nehmen. Als weitere Positionen außerhalb des IT-Bereichs nennen die Befragten die Chief Financial Officers (CFOs, 29 Prozent in Österreich, 28 Prozent weltweit) sowie Chief Marketing Officers (CMOs, 12 Prozent in Österreich, weltweit 22 Prozent).


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