Cybersicherheit in Unternehmen: 70 Prozent erwarten mittel- bis langfristig eine Auslagerung ihrer Cybersicherheit

Weiters setzen Unternehmen zunehmend auf Sicherheitskonzepte, Sensibilisierung von Beschäftigten, externe Dienstleistungen und Versicherungen. [...]

Foto: GerdAltmann/Pixabay

Mehr als die Hälfte der im Rahmen einer Cybersicherheit as a Service-Studie von Sophos befragten Unternehmen (53 Prozent) erwartet künftig eine deutliche Zunahme der Cyberbedrohungen. 43 Prozent dagegen glauben, dass das aktuelle Niveau an Cyberangriffen konstant bleiben wird. Lediglich fünf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Anzahl der Angriffe abnehmen wird.

Wie Unternehmen sich wappnen wollen

Grafik dazu wie Unternehmen schätzen das sich die Bedrohungslage innerhalb der Cybersicherheit verändern wird.
An Platz 1 mit 52,5% steht das sich Unternehmen eine deutliche Anspannung der Bedrohungslage erwarten.
(Quelle: Sophos)

Ein so genanntes Security Operations Center (SOC) ist ein entscheidendes Element einer modernen, proaktiven Sicherheitsstrategie. Es fokussiert sich auf die Erkennung, Analyse und Reaktion von Sicherheitsvorfällen, um die entsprechenden Risiken zu minimieren und Daten sowie geschäftskritische Prozesse in Unternehmen bestmöglich zu schützen.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Mehrheit der Unternehmen die Vorteile eines SOCs bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt haben. So sind in fast drei von vier Unternehmen (73 Prozent) Security Operations Center aktiv im Einsatz. 41 Prozent setzen dabei auf externe SOC-Services von Dienstleistern, während 32 Prozent ihre SOCs intern betreiben. Gleichzeitig verzichtet fast ein Viertel der Unternehmen (24 Prozent) auf ein SOC und drei Prozent können hierzu keine Angaben machen.

Konzipieren, sensibilisieren, auslagern und versichern

Für die weitere Optimierung seiner IT-Sicherheit bewertet fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) die stetige Mitarbeitersensibilisierung als essenziell. Ihr Ziel ist es, Beschäftige über potenzielle Sicherheitsrisiken und entsprechende Verhaltensregeln aufzuklären. 

49 Prozent der befragten Unternehmen betonen zudem die Bedeutung eines ganzheitlichen IT-Sicherheitskonzepts. Ein derartiges Konzept sollte fortschrittliche Ansätze integrieren wie die Multi-Layer-Sicherheit, die verschiedene Abwehrmechanismen auf unterschiedlichen Ebenen vorsieht, sowie das Zero-Trust-Prinzip, welches grundsätzlich keinem Zugriff vertraut und stets Verifizierungen erfordert. Für 42 Prozent der Unternehmen stellt die Auslagerung der IT-Security durch Cyber Security as a Service ein Mittel zur Stärkung der Sicherheitsinfrastruktur dar.

Als weitere Maßnahmen werden größere IT-Budgets (42 Prozent), Einsatz ergänzender Security-Lösungen (29 Prozent) sowie das Einbeziehen von externen Experten (14 Prozent) genannt. Insgesamt zeigt sich, dass Unternehmen die strategische Relevanz einer robusten Sicherheitsinfrastruktur erkennen und in entsprechende Lösungen und Bildungsmaßnahmen investieren.

Grafik dazu was laut Unternehmen die wichtigsten Maßnahmen für eine Optimierung der Cybersicherheit sind.
An Platz 1 mit knapp 50% steht eine stärkere Sensibilisierung der Mitarbeiter.
(Quelle: Sophos)

Zusätzlich dazu lässt sich ein positiver Trend im Bereich der Cyberversicherungen beobachten. Bereits 85 Prozent der Unternehmen haben proaktiv eine Cyberversicherung abgeschlossen, um sich gegen finanzielle Risiken von Sicherheitsvorfällen abzusichern.

Bemerkenswert ist, dass die Hälfte dieser versicherten Unternehmen (50 Prozent) innerhalb der letzten 12 Monate bessere Konditionen aushandeln konnte, nachdem sie ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt haben. Dennoch bleibt eine Minderheit von 10 Prozent der Befragten, die sich gegen Cyberangriffe noch nicht versichert haben.

Blick in die Zukunft: 70 Prozent wollen die Cybersicherheit perspektivisch auslagern

Zusätzlich zu Cyberversicherungen setzen Unternehmen auf verschiedene Strategien, um ihre IT-Sicherheit zu gewährleisten. So sind rund 70 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen der Ansicht, dass die Sicherheit ihrer IT-Systeme mittel- bis langfristig externen Sicherheitsdienstleistern anvertraut werden sollte.

Zusätzlich dazu setzen 60 Prozent der Befragten auf technologiegetriebene Sicherheitslösungen, die durch verhaltensbasierte Erkennungsmethoden und künstliche Intelligenz (KI) ergänzt werden. Diese Kombination ermöglicht eine präzisere und proaktive Bedrohungserkennung.

Alarmierend ist allerdings, dass 57 Prozent zugeben, erst nach einem tatsächlichen Sicherheitsvorfall in umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Ein reaktiver Security-Ansatz, bei dem Maßnahmen erst nach einem Sicherheitsvorfall ergriffen werden, kann langfristige Schäden verursachen und die Unternehmensreputation gefährden.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*