Darmzotten-Struktur verspricht bessere Akkus

Ein britisch-chinesisches Forscherteam hat den Prototyp einer Lithium-Schwefel-Batterie gebaut, in der eine den Zotten im Dünndarm ähnliche Nanostruktur zum Einsatz kommt. Solche Batterien versprechen eine deutlich höhere Kapazität als derzeit gängige Lithium-Ionen-Akkus. [...]

Allerdings hatten sie bislang damit zu kämpfen, dass die Kapazität nach vergleichsweise wenigen Ladezyklen massiv sinkt. Eben das soll die Darmzotten-Struktur aus Zinkoxid verhindern.

In der neuen Lithium-Schwefel-Batterie umhüllt eine zottenähnliche Schicht aus winzigen Zinkoxid-Drähten eine der beiden Elektroden. „Diese Schicht ist klein, aber wichtig“, meint Paul Coxon, projektbeteiligter Materialwissenschaftler an der University of Cambridge. „Sie hilft uns, den Flaschenhals bei der Entwicklung besserer Akkus zu überwinden.“ Denn die Zinkoxid-Zotten dienen dazu, einem der größten Probleme bei Lithium-Schwefel-Batterien entgegenzuwirken – einem schnellen Kapazitätsverlust bedingt durch die Auflösung der Kathode beim Entladen.

Eine Lithium-Schwefel-Batterie nutzt für diese Kathode Schwefel statt in Lithium-Ionen-Akkus gängige Materialien wie Lithiumcolbaltoxid. Der Vorteil ist eine fünf Mal höhere Energiedichte, was mehr Kapazität bedeutet. Allerdings entstehen beim Entladen sogenannte Polysulfide, die sich von der Kathode ablösen können. Daher sinkt die Kapazität schon nach relativ wenigen Ladezyklen merklich. Eben hier kommen die winzigen Zinkoxid-Drähte ins Spiel. Sie fangen die Polysulfide und binden das aktive Material an die Kathode. Das verhindert den schnellen Kapazitätsverlust.

Nur Machbarkeitsstudie
„Dies ist das erste Mal, das eine chemisch funktionelle Schicht mit gut organisierter Nanoarchitektur vorgeschlagen wurde, um gelöstes aktives Material einzufangen und wiederzuverwenden“, betont Teng Zhao, Doktorand in Cambridge. Der in Zusammenarbeit mit dem Beijing Institute of Technology entwickelte Prototyp ist dafür eine Machbarkeitsstudie. Bis solche Lithium-Schwefel-Akkus wirklich kommerziell verfügbar werden, wird es den Experten nach noch Jahre dauern. Denn sie werden trotz allem nicht so viele Ladezyklen aushalten wie Lithium-Ionen-Akkus. Allerdings könnte die höhere Kapazität das aufwiegen, da ein Akku nicht so oft geladen werden müsste.


Mehr Artikel

News

Infineon IT-Services: Zwanzig Jahre Innovation und Exzellenz in Klagenfurt

Was 2004 mit 80 Mitarbeiter:innen in Klagenfurt angefangen hat, ist heute auf rund 460 Beschäftigte aus 31 verschiedenen Nationen gewachsen: Die Infineon Technologies IT-Services GmbH mit Hauptsitz in Klagenfurt. Sie verantwortet und betreibt weltweit alle wesentlichen IT-Funktionen im Infineon-Konzern. Heuer begeht der Klagenfurter Standort, an dem rund 300 der 460 Beschäftigten sitzen, sein 20-Jahre-Jubiläum. […]

News

Fünf Trends im Product Lifecycle Management

Produkte und Prozessketten werden immer vernetzter und komplexer. Wer hier den Anschluss verpasst, verliert auch den Produktivitäts- und Wettbewerbsvorsprung. Product Lifecycle Management ist daher der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit für Smart Factories und digitale Wertschöpfungsketten. […]

News

Innovative Customer Experience stellt noch eine große Hürde dar

Der globale Technologieanbieter Zoho stellt den zweiten Teil seiner „Digital Health“-Studie vor. Im Fokus stand diesmal die Frage nach dem digitalen Reifegrad von Unternehmen in Bezug auf Kunden- und Mitarbeitererfahrung. Ergebnis: Unternehmen zeigen deutliches Optimierungspotenzial, wenn es darum geht, ein wirklich gutes Kundenerlebnis zu bieten. […]

News

Stabiles Outdoor-WLAN für schwere Bedingungen

In vielen Situationen sind heutzutage zuverlässige und leistungsstarke Datenverbindungen unerlässlich – von Einsätzen von Rettungskräften bis hin zu Wartungsarbeiten an entlegenen Orten. Für solche Zwecke hat die Thomas-Krenn.AG einen robusten Datenkoffer entworfen, der Nutzer zuverlässig mit 4G- und 5G-basiertem WLAN versorgen kann. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*