Das Berufsbild des IT-Architekten

IT-Architekten erfüllen drei essenzielle Rollen in strategischen und projektbezogenen IT-Planungen -Projekten. Sie sind die Architekten unter den Programmierern. Dieser Artikel erklärt alles Wissenswerte zu diesem Berufsbild. [...]

IT-Architekten zählen zu den Top-Verdienern im IT-Geschäft (c) pixabay.com

IT-Architekten verfügen über organisatorische und technische Fähigkeiten, die Management und Systemplanung verbinden. Die wirksame Einbindung von IT-Architekten in die IT-Planungsprozesse steigert die Profite aus IT-Investitionen. In der Praxis wird der Nutzen von IT-Architekten unterschätzt und in der Wissenschaft sind die Rollen verschwommen. Dieser Artikel präsentiert Aufgaben, Fähigkeiten und Wertschöpfung von drei Hauptkategorien von IT-Architekten und zeigt deren Marktchancen und Verdienstmöglichkeiten.

Bedeutung, Ziele und Aufgaben von IT-Architekten

IT-Systeme beeinflussen wesentlich die Wertschöpfung und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. IT-Architekten erfüllen grundlegende Funktionen bei der Entwicklung dieser IT-Systeme.
Ein IT-Architekt besetzt dabei

  • Schlüsselrollen im IT-Planungsprozess,
  • definiert Schnittstellen und Komponenten für neue IT-Systeme und
  • integriert diese in bestehende IT-Landschaften.

Dazu werden umfangreiche Ist-/Soll-Analysen durchgeführt. Geschäftliche Zielsetzungen sind dabei zentral; technische Standards und Regeln müssen beachtet werden.

IT-Architektur als IT-Management-Disziplin bietet Methoden zur Strukturierung und Steuerung verschiedener technischer IT-Komponenten hin zu integrierten, funktionalen Informationssystemen gemäß den Geschäftsstrategien eines Unternehmens. Diese Methoden berücksichtigen nicht nur Hardware/Infrastruktur, SW-Applikationen, Daten und Technologien, sondern auch organisatorische Merkmale wie Personen, Standorte, Prozesse, Prozeduren und Dienste. Der IT-Architekt bestimmt dazu grundlegende Konzepte, Prinzipien und Richtlinien für die strategische Entwicklung der Unternehmens-IT und für das Design der zugehörigen Lösungen.

Die Terminologie für IT-Architekten ist uneinheitlich, sowohl in der Praxis als auch in der Theorie. Führende Architektur-Rahmenwerke wie zum Beispiel TOGAF (The Open Group Architecture Framework) präsentieren zahlreiche Rollenbeschreibungen und Profile für IT-Architekten, diese finden jedoch nur bedingt Übereinstimmung in der professionellen Realität.

Unternehmen weisen den unterschiedlichen Rollen von IT-Architekten uneinheitliche Job-Titel zu, die auf den Märkten für IT-Fachkräfte für Verwirrung sorgen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Stellenanzeigen für IT-Architekten in Deutschland und Großbritannien identifizierte Hauptkategorien von IT-Architekten aus einer Vielzahl von Job-Bezeichnungen. Demnach differenzieren sich deutlich drei Typen von IT-Architekten hinsichtlich Zielsetzungen, Aufgaben und Fähigkeiten:

  • Unternehmensarchitekt (Enterprise Architects),
  • Lösungs- oder Systemarchitekt (Solution/System Architects), und
  • Software-Architekt

Diese Haupttypen von IT-Architekten agieren auf verschiedenen logischen Ebenen, die jedoch eng miteinander verknüpft sind. Während der Unternehmensarchitekt geschäftsstrategisch ausgerichtet ist, sind Lösungs- und Software-Architekten taktisch, das heißt projektbezogen, tätig. Dieser Artikel beleuchtet diese typischen Profile, insbesondere Unternehmensarchitekten und Lösungsarchitekten.

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Strategische IT-Planung durch Unternehmensarchitekten

Unternehmensarchitekten unterstützen die Geschäftspläne mit maßgeschneiderten IT-Lösungen und entwickeln dafür langfristige Zeitpläne. Die IT-Architektur wird gemäß den Geschäftsanforderungen über einen Horizont von drei bis fünf Jahren bedarfsgerecht entwickelt. Dies beinhaltet auch die Beratung der Führungsrollen im Unternehmen (z.B. CIO, CEO, Portfolio-Manager, funktionale Manager) in technologischen Fragen.

Das Management der zugehörigen Prozesse, in der internationalen Wirtschaftsinformatik auch IT-Business Alignment bezeichnet, ist eine der Kernaufgaben. Unternehmensarchitekten tragen die technische Verantwortung für die mittel- und langfristige Entwicklung der Unternehmens-IT und werden bei der Entscheidungsfindung für Produkte und Lösungen eingebunden. Funktionalität, Flexibilität und Investitionssicherheit sind bei diesen Entscheidungen maßgeblich.

Der Unternehmensarchitekt muss außerdem Strukturen und Rahmenwerke bereitstellen, um die geschäftlichen Anforderungen an die IT effektiv und effizient umsetzen zu können. Dazu ist es erforderlich, die Gesamtheit der IT-Planungen zu überblicken und sowohl die Lösungsarchitekten als auch die Software-Architekten fachlich zu steuern. Diese Führung (Governance) umfasst Ansätze, Techniken, Methoden, Prozesse, Muster, usw.

Unternehmensarchitekten bestimmen Leitlinien, Regelwerke und Werkzeuge für Lösungsarchitekten, damit diese effizient und konsistent planen können. Sie definieren auch die Architektur-Plattform, die wiederverwendbare Elemente beinhaltet, wie Blaupausen, Referenzen, Funktionsblöcke und generische Konfigurationen.

Lösungsarchitekten auf der taktischen Planungsebene

Die technische Planung von speziellen IT-Infrastrukturmaßnahmen ist die Aufgabe des Lösungsarchitekten – der oft auch als Systemarchitekt bezeichnet wird. Er ist der Designer von speziellen Lösungen und konzentrieren sich auf IT-Infrastruktur-Segmente innerhalb der Gesamtarchitektur (z.B. Security, Netzwerk, Datacenter, Cloud, etc.).

Der Lösungsarchitekt arbeitet projektbezogen (d.h. taktisch) nach den Vorgaben des Unternehmensarchitekten und in Abstimmung mit dem Projektmanagement. Er unterstützt Projekte hauptsächlich in der Planungsphase, aber auch während der Implementierungsphase, wenn eine Lösung bereitgestellt und getestet wird. Lösungsarchitekten werden dabei von Systemspezialisten unterstützt, die fachlich angeleitet werden.

Lösungsarchitekten müssen für den detaillierten Entwurf von Systemen zunächst die funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen analysieren. Anschließend spezifizieren sie Hardware, Betriebssysteme, Schnittstellen, Softwareversionen, Protokolle, Flussdiagramme, Anwendungsfälle, etc. und integrieren die jeweilige Lösung in die Gesamtarchitektur.

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Neben den Lösungsarchitekten arbeiten Software-Architekten auf der taktischen Ebene. Software-Architekten konzentrieren sich auf die Entwicklung und Modifikation von IT-Applikationen, die auf der IT-Infrastruktur der Lösungsarchitekten aufsetzen. Sie sammeln und analysieren Software-Anforderungen und gestalten entsprechende IT-Applikationen mit Programmierern und anderen an der Applikationsentwicklung beteiligten Stakeholdern.

Digitalisierungs-Architekten als zukünftige Rolle

Digitalisierungs-Architekten stellen die neue Generation von IT-Architekten dar. Sie kombinieren Aufgaben und Fähigkeiten von Unternehmensarchitekten und Lösungsarchitekten. Diese Berufsgruppe verfügt zusätzlich über fundierte Kenntnisse zu digitalen Technologien, wie Sensoren, Big Data oder künstlicher Intelligenz. Digitale Architekten sind Innovatoren, deren Ziel es ist, Kundennutzen aus digitalen Systemen zu schaffen, um neue Einnahmequellen für Unternehmen zu generieren.

Dort ist vor allem Kreativität gefragt, um Geschäftssysteme durch die Anwendung digitaler Technologien und durch Erfassung und Auswertung von Benutzerdaten gewinnbringend zu verändern. Um schneller und innovativer als die Wettbewerber zu sein, nutzen Digitalisierungs-Architekten ausgefeilte und fortschrittliche Entwurfsmethoden wie Modularisierung oder Rekombination.

Erforderliche Fähigkeiten für IT-Architekten

Alle Typen von IT-Architekten sollten über ausgeprägte soziale Kompetenzen verfügen, insbesondere in mündlicher und schriftlicher Kommunikation, Teamarbeit und Führung. Darüber hinaus sind System- und Technologiewissen von großer Bedeutung. Ein methodischer Hintergrund in den Bereichen Engineering, Design, Entwicklung und Architektur ist von entscheidender Bedeutung, während Kenntnisse über bestimmte Standards und Frameworks (z.B. ITIL, TOGAF, PMI, etc.) zwar sehr hilfreich, aber in Stellenanzeigen überraschenderweise wenig gefragt sind.

Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind vor allem für Unternehmensarchitekten erforderlich. Lösungsarchitekten benötigen tiefgehende technologische Kenntnisse zu einem bestimmten Fachgebiet (z.B. Datenspeicherung, Netzwerke, Sicherheit, Cloud, VoIP) sowie entsprechende Produktkenntnisse um, bedarfsgerechte Lösungen entwerfen zu können.

Wertschöpfung von IT-Architekten

IT-Architekten verbessern die organisatorischen Fähigkeiten in Bezug auf strategische Planungen und Entscheidungen eines Unternehmens. Dadurch können IT-Investitionen konsequent auf die Unternehmensstrategie, mit Fokus auf Mehrwerte für Kunden und die eigene Organisation, ausgerichtet werden. Sie erfüllen ihre Aufgaben zusätzlich mit dem Bilden von strukturierten Kommunikationspfaden zwischen den Stakeholdern unterschiedlicher Ebenen, vom CIO, über Projekt- und Linienmanager bis hin zum Programmierer. Somit stellen sie die Kohärenz von komplexen IT-Planungen sicher.

Darüber hinaus bieten Standardisierung und Innovation durch IT-Architekten vielfältige Möglichkeiten zur Schaffung von Kundennutzen. IT-Architekten erhöhen den Kundennutzen für jede strategische Kundenwert-Disziplin, sowohl durch Kostenvorteile (Operational Excellence) und besondere Produktmerkmale (Product Leadership) als auch durch verbesserte Kundenbeziehungen (Customer Intimacy).

Einbindung der IT-Architekten in den IT-Planungsprozess

Unternehmensarchitekten müssen mit leitenden Geschäftsführern strategische Geschäftsplanungen durchführen, um (IT-)Strategien für Wettbewerbsvorteile und Kundennutzen zu formulieren. Diese stimmt er mit dem Portfoliomanager ab, der das gesamte Projektportfolio, welches auch Nicht-IT-Projekte beinhaltet, an der Geschäftsstrategie ausrichtet.

Die Abstimmungen zwischen Unternehmensarchitekten und Portfoliomanagern (IT Project Alignment) beinhalten gemeinsame Analysen zu Anforderungen, Risiken und Abhängigkeiten hinsichtlich laufender und zukünftiger Projekte. Machbarkeit und Wertschöpfungspotentiale von Projektvorschlägen kommen ebenso auf den Prüfstand. Sodann werden neue IT-Projekte ausgewählt, priorisiert und budgetiert. Die Resultate werden in einer gemeinsamen Roadmap zusammengeführt, die alle Projekte der kommenden Jahre auf der Zeitschiene darstellt.

Ausgewählte Projekte werden zur Feinplanung und zur Implementierung an Lösungsarchitekten und Projektmanager übergeben, die die einzelnen Komponenten der Lösung abstimmen und die Schritte zur Integration gemeinsam koordinieren. Der Lösungsarchitekt berichtet in dieser Phase an den Unternehmensarchitekt, während der Projektmanager vom Portfoliomanager gelenkt wird. Somit schließt sich die ideale Planungsschleife für IT-Systeme.

Übersicht der Kategorien von IT-Architekten und deren Merkmale (c) Christof Gellweiler

Voraussetzungen und Ausbildung

Die Bezeichnungen für IT-Architekten sind rechtlich ungeschützt. Es gibt keine allgemein anerkannten Rollenbezeichnungen mit zugehörigen Ausbildungspfaden oder Lernprogrammen. Die Titel und Rollenbeschreibungen sind uneinheitlich, somit sind auch die Kompetenzanforderungen uneindeutig. Die Kompetenzprofile von Rahmenwerken (z.B. TOGAF) geben zwar Orientierung, spiegeln jedoch nicht die Inhalte von Stellenausschreibungen wider.

  • IT-Architekten benötigen langjährige Praxiserfahrungen, um die Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern zielgerichtet lenken zu können.
  • Unternehmensarchitekten werden mindestens zwei Jahre Führungserfahrungen, zum Beispiel als Teamleiter, empfohlen. Neben den Werkzeugen und Methoden zum Architektur-Management, benötigen Unternehmensarchitekten methodische Fähigkeiten zur Geschäftsanalyse (z.B. SWOT, PESTEL, Kundenwert-Disziplinen)
  • Lösungsarchitekten sollten vorherige Erfahrungen als Systemexperten gesammelt haben. Kenntnisse des klassischen Projektmanagements sind von Vorteil.
  • Software-Architekten sollten Programmierpraxis aufweisen können und die Prinzipien und Vorgehensweisen des agilen Projektmanagements und der Software-Entwicklung beherrschen.

Software- und Lösungsarchitekten können zudem zum Unternehmensarchitekt aufsteigen, wenn sie ihre technische Bandbreite erweitern, betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwerben, und die persönlichen Voraussetzungen für Führungsaufgaben mitbringen.

Ein absolviertes Bachelor- oder Master-Studium ist keine Voraussetzung für IT-Architekten, jedoch bieten moderne Studiengänge in IT-Management und Wirtschaftsinformatik hervorragende Grundlagen. Von einem Direkteinstieg von der Schulbank zum IT-Architekt, ohne einschlägige Berufserfahrungen, ist abzuraten. Diese Rollen verlangen Seniorität, Sicherheit, und Souveränität, sowohl bezüglich der fachlichen als auch der sozialen Eigenschaften der Kandidaten. Die Eignung zum IT-Architekten, insbesondere was Kommunikation und Koordination angeht, rührt zum großen Teil aus Praxiserfahrungen.

IT-Architektur-Zertifizierungen

Für Architektur-Management gibt es zahlreiche Rahmenwerke, sowohl von Standardisierungsorganisationen als auch von IT-Herstellern. Zertifizierungen werden von akkreditieren Seminaranbietern in Form von Online-Kursen oder Präsenzschulungen angeboten.

Einige Organisationen stellen ihre Rahmenwerke im Internet kostenlos zur Verfügung. Die Kenntnisse können somit einfach und autodidaktisch angeeignet werden.

The Open Group, die das weit verbreitete Architektur-Rahmenwerk TOGAF entwickelte, bietet ein zweistufiges Zertifizierungsprogramm. Im Zentrum stehen dabei Kenntnisse des TOGAF-Standards und weniger deren Anwendung in der Praxis. Weltweit sind über 100.000 IT-Professionals TOGAF-zertifiziert, jedoch ist Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt noch gering. Weniger als sieben Prozent der Stellenanzeigen für IT-Architekten verlangen dieses Zertifikat. John Zachman, ein Pionier der IT-Architektur in den 1980er Jahren, bietet Zertifizierungen für Unternehmensarchitekten über vier Ebenen vom Associate bis zum Educator. Zachman-Zertifizierungen sind in Job-Annoncen jedoch seltener gefragt als TOGAF-Zertifikate.

Neben den Architektur-Methoden TOGAF, Zachmann und EABOK sollten Unternehmensarchitekten profunde Kenntnisse weiterer Rahmenwerke des IT-Managements aufweisen können. Ein vielfältiges Wissen über Business Analysis (BABOK), Business Architecture (BIZBOK), Enterprise IT (EITBOK), IT-Infrastruktur (ITIL), etc. fördert die strategischen Planungskompetenzen.

Zertifizierungsprogramme von Herstellern und Institutionen

  • Cisco Systems bietet beispielsweise sein globales Zertifizierungsprogramm über sechs Qualifikationsstufen an. An der Spitze befindet sich das Architekten-Zertifikat CCAr, das weltweit nur zehnmal verliehen wurde. Der Erwerb des Cisco-Architekten-Titels setzt eine Experten-Zertifizierung für Design (CCDE) voraus und verlangt die Ausarbeitung einer sogenannten Architectural Challenge, die erfolgreich vor einer Jury verteidigt werden muss.
  • Microsoft bietet Zertifizierungen als Solution Architect Expert für Azure and Dynamic 365 an. Die Prüfungsthemen sind Technologien und Design-Methoden.

Folgende IT-Hersteller und Service-Anbieter bieten qualifizierte Zertifizierungen für Lösungsarchitekten, insbesondere für Cloud-Lösungen an:

  • Amazon: AWS Certified Solutions Architect
  • Dell EMC: Proven Professional Cloud Architect
  • Google: Professional Cloud Architect

Zertifizierungen und Rahmenwerke für Software-Architekten sind weniger verbreitet. In diesem Bereich sind akademische Einrichtungen tätig.

  • Das Fraunhofer-Institut bietet zum Beispiel ein Programm zum Certified Professional for Software Architecture (CPSA) an.
  • Das Software Engineering Institute (SEI) der Carnegie Mellon University hat ein vergleichbares Zertifizierungsprogramm im Angebot.

Der Arbeitsmarkt für IT-Architekten

Unabhängig von der Branche, können IT-Architekten in allen mittelständischen und großen Unternehmen tätig werden. Auch der öffentliche Dienst benötigt IT-Architekten bei Hochschulen, Kommunalverwaltungen, Polizei, etc.

Das Potenzial von IT-Architekten wird in der Industrie und der öffentlichen Verwaltung noch unterbewertet und die ungeordneten IT-Planungsprozesse in vielen Unternehmen führen zur Unterschätzung des Bedarfs. Jedoch kann der zunehmende Wettbewerbsdruck die Sensibilität für Prozessoptimierungen bei IT-Planungen erhöhen und die Notwendigkeit von qualifizierten IT-Architekten erkennen lassen. Unternehmensarchitekten sollten wegen der Langfristigkeit ihrer Planungen festangestellt werden.

Lösungs- und Software-Architekten können auch temporär als Freelancer engagiert werden oder auf Projektbasis bei IT-Beratungsfirmen beauftragt werden. Lösungsarchitekten haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da ihre Ziele und Aufgaben greifbar sind. Software-Architekten müssen ihren Platz in Strukturen mit agilen Vorgehensmodellen noch finden; diese Rolle ist zum Beispiel im Scrum-Modell nicht existent.

Verdienstmöglichkeiten

IT-Architekten zählen zu den Top-Verdienern im IT-Geschäft. Sie befinden sich auf dem Gehalts-Niveau von Projektmanagern. Die derzeitigen Stundensätze für Freelancer bewegen sich um 100 Euro für Lösungs- und Software-Architekten und rund 120 Euro für Unternehmensarchitekten. Festangestellte IT-Architekten erzielen Jahresbruttoeinkommen zwischen 70.000 und 90.000 Euro. Je nach Seniorität und Rolle sind sogar sechsstellige Jahresgehälter erreichbar. Die überdurchschnittlichen Einkommen sind jedoch angemessen bei Betrachtung der anspruchsvollen Qualifikationsprofile. 

*Dr. Christof Gellweiler ist selbstständiger und unabhängiger IT-Management-Berater mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung bei zahlreichen internationalen Unternehmen. Er verfügt über eine breite und tiefe Bildung: Dipl.-Ing. (TH Bingen), Executive-MBA (Kellogg-WHU) und PhD in Management (Aarhus University). Seine Forschungsschwerpunkte sind strategische IT-Planung und IT-Architektur. Er ist von PMI und Cisco Systems zertifiziert und unterrichtet Projektmanagement an verschiedenen Hochschulen.


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