PCtipp hat das Einsteiger-Navi für jene, die gerne mit dem Bike unterwegs sind oder wandern gehen, getestet.v [...]
Das Navigationsgerät CicloSport Navic 400 hat ein 4-Zoll-Farb-Display mit Touchscreen, das mit 854 × 480 Pixel auflöst. Das Gerät eignet sich nicht nur für Velotouren, sondern auch für Wanderungen.
Bei aktivierter Navigationsfunktion zeigt ein großzügiger Pfeil stets die Richtung und Richtungswechsel an. Wer den puren Navigationsmodus der Outdoor-Navigation nutzt, sieht einen Kartenausschnitt samt wichtigen Details der Umgebung – inklusive Richtungspfeil.
Inbetriebnahme und Tasten
Das Gerät wird via On-/Off-Taste (rechts) gestartet. Innert weniger Minuten sind Sprache, benötigte Karten und Heimadresse eingerichtet und der Kompass kalibriert.
Eine Schnellstart-Anleitung befindet sich im Lieferumfang. Die Tasten sind überschaubar, es gibt deren fünf: Rechts befinden sich die On-/Off-Taste sowie die Aufzeichnungs-Start/-Stop-Taste. Unten auf dem Gerät befinden sich drei Tasten: Links, Zurück, Rechts. Alternativ kann das Gerät via Touchscreen gesteuert werden.
Vergessen Sie nicht, die Karten zu aktualisieren. Dies geht nur via PC und einer kostenlosen PC-Software namens Ciclo Guide 2. Mehr dazu finden Sie auf der nächsten Seite.
Updates inbegriffen
Einer der Vorteile des Navic 400 ist, dass man nicht immer wieder für Updates bezahlen muss. Das Kartenmaterial ist ein Mix aus Open Street Map und Falk, kombiniert mit Kompass-Höhenlinien. Im Kaufpreis von rund 229,99 Euro sind alle regelmässigen Kartenupdates enthalten, man muss also nicht mehr für Kartenupdates bezahlen.
Updates spielt man mit der Software Ciclo Guide 2, welche man auf der Hersteller-Webseite zum kostenlosen Download findet. Für die Updates muss das Navic 400 (via mitgeliefertes USB-Kabel) mit dem PC verbunden sein.
Laut Hersteller sind Updates jährlich verfügbar. Aufgrund der Corona-Pandemie fehlt eines für 2020 bisher. Wie PCtipp versichert wurde, soll es aber bald fertig sein.
Bike-Montage
Im Lieferumfang befinden sich die Velohalterung, drei unterschiedlich grosse bzw. dicke Unterleggummis sowie ein Inbusschlüssel.
Die Lenkerhalterung konnte die Autorin sowohl problemlos auf ein uraltes Citybike als auch knapp auf ein Hardtail-Bike montieren.
Beim Bike war der Lenker fast etwas zu dick, es klappte nur am schmalsten Punkt, welcher sich sehr nah an der Gang-Anzeige befindet, was das Anschrauben ein klein wenig unpraktisch machte.
Aber alles in allem ist die Halterung fix befestigt. Anschliessend wird das Navi, an dessen Rückseite sich eine Einrast-Hervorhebung befindet, in die Halterung gelegt und ein wenig gedreht. Fertig. Um es wieder zu entfernen, dreht man in die andere Richtung und hat das Navic 400 in der Hand.
Die Schaltzentrale: Das Hauptmenü
Alle Menüs sind farblich gekennzeichnet.
- Navigation: Die Navigationsfunktionen
- Cockpit: Alle Fahrradfunktionen, auch ohne aktive Navigation
- Touren: Hier kann man seine Touren planen und verwalten
- Historie: Hier finden Sie Ihre aufgezeichneten Touren.
- Extras: Alle verfügbaren Extra-Funktionen und Einstellungen sind hier zu finden. Dazu gehören übertragene Tracks, Aktive Route, Aktivitätsalarm, Kompass und GPX-Manager.
- Einstellungen: Hier kann man sein Navic 400 personalisieren, beispielsweise Allgemein, Navigation (Länderkarte festlegen/Routenoptionen erfragen) oder die Karte anpassen (Autozoom an/In Bewegungsrichtung etc). Zusätzlich gibt es hier noch die Profile. Es gibt z.B. Wanderprofil, Mountainbike oder Pedelec.
Einstellungen: Die (Benutzer-)Profile
Mit dem Navic 400 können Sie mehrere Profile erstellen. Sie können beispielsweise eines fürs Moutainbike, eines fürs Alltagsvelo oder E-Bike sowie ein Profil zum Wandern erstellen. Die Benutzerprofile sind einfach bearbeitbar und man kann dazwischen leicht wechseln.
Touren
Beim Hauptmenü Touren können Sie solche planen und Ihre eigenen Touren verwalten. Im Untermenü finden Sie die Menüpunkte Tour planen, Rundkurs planen oder Gespeicherte Tour wählen. Touren können aufgezeichnet werden.
Rundkurs planen
Wenn Sie z.B. von zuhause losfahren/loslaufen und auch wieder dorthin möchten, wählen Sie Rundkurs planen. Dank GPS wird automatisch Ihre momentane Position – oder alternativ Ihre hinterlegte Heimadresse – angezeigt. Anschließend können Sie aus Distanz oder Dauer wählen. Bei Distanz wählt man eine ungefähre Distanz in Kilometern. Bei der Dauer können Sie bis zu zehn Stunden eingeben. Nehmen wir an, Sie sind ein ambitionierter Spaziergänger. Hier können Sie nun Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit für Fußgänger auswählen. Es wird außerdem berücksichtigt, ob die Umgebung Flach, Bergig oder Neutral ist.
Das Navic 400 braucht ein paar Sekunden, um diesen Rundkurs zu berechnen. Auf dem Display wird anschliessend der Rundkurs angezeigt. Per Touch-Screen-Tippen auf Navigation gehts los. Nachdem die Autorin loslief, wurde sie nach ein paar Minuten per Piepsen darauf aufmerksam gemacht, dass man die Tour nicht aufzeichne.
Alternativ-Routen-Vorschläge
Sie können auch nach einer Adresse suchen und sich dann Routen anzeigen lassen. Das Navic 400 schlägt Ihnen mehrere Routen vor.
Vollendete Routen können übrigens als GPX-Datensatz an Freunde verschickt oder empfangen werden. Unsere Bilder zu Touren sowie Tracking-Aufzeichnung dazu finden Sie nebst weiteren Fotos in der Bildergalerie.
Generell: Auf die Tasten und auf das Display muss bewusst bzw bestimmt gedrückt werden. Die Reaktionszeit, auch beim Laden der Routen, könnte schneller sein.
Historie
Unter Historie finden Sie Ihre aufgezeichneten Touren.
Sie können sich diese ansehen, beispielsweise nicht nur die Info, sondern auch die Karte und das Höhenprofil.
Ausserdem können Sie diese gespeicherte Tour entweder bearbeiten oder erneut starten.
Weitere Funktionen
Wo gehts nach Hause?
Wie z.B. von Google-Maps gewohnt, kann man beim Navic 400 eine Nachhause-Funktion aktivieren. Sollte man sich verirren, wird in der Outdoor-Navigation sofort der schnellste Weg zur vorher festgelegten Heimadresse angezeigt.
Tourenvorschläge
Außerdem schlägt das Navi Nutzern Touren vor (Tourenvorschlag-Funktion): Wenn Sie Start- und Zielpunkte eingeben, errechnet das Gerät automatisch die schönste Route. Vollendete Routen können übrigens als GPX-Datensatz an Freunde verschickt oder empfangen werden.
Sonderziele
Via Navigation/Sonderziele können Sie sich spezielle Ziele anzeigen lassen. In der Liste sind z.B. Apotheken, Aussicht & Türme, Bus & Bahn etc. zu finden. Die Autorin suchte einmal die Burgruine Manegg. Auch wenn man sich Türme anzeigen lassen kann, hier wurde sie nicht fündig. Auch via Karte und starkem Einzoomen nicht.
Außerdem kann man nicht nach Namen wie Ruine Manegg suchen, sondern nur nach Adressen. Auch nicht nach Koordinaten. Zum Vergleich: Auf dem Smartphone via Google Maps wurde «Ruine Manegg» subito gefunden.
Außerdem fiel auf: Auch das Ein- bzw. Auszoomen benötigt unangenehm viel Zeit. Beim Versuch, einen anderen Turm anzutippen und somit als Ziel auszuwählen, erwies sich dies als knifflig. Auch wenn es erst so aussah, als hätte man den Aussichtspunkt erwischt, lag man nach Einzoomen daneben. Die Autorin hat kleine Finger und fragt sich deshalb, wie das bei jemandem mit größeren und nicht so gelenkigen Fingern vonstatten geht.
Akkulaufzeit und Speicher
Akkulaufzeit
Der Hersteller spricht von einer Akkulaufzeit von 8 bis 14 Stunden. Hier kommt es sehr auf die Einstellungen bzw. die Nutzung an. Piepstöne (an oder aus) bzw. Helligkeitsstufen sind anpassbar. Es gibt auch einen Nachtmodus.
Im Test war eine Bildschirmhelligkeit von 60 Prozent gewählt, die Navigationsfunktion war aktiviert und die Tracking-Aufzeichnung wurde verwendet. Beim Start war der Akku komplett geladen; nach einer einstündigen Fahrt betrug der Akkustand noch 70 %.
Speicher
Das Gerät hat einen integrierten Speicher von 8 GB. Wie rasch genau dieser aufgebraucht wird, ist schwer zu sagen.
Wenn Sie sich beim Updaten wundern, dass bereits 79 Prozent des internen Speichers belegt sind: Standardmäßig ist bereits das gesamte Kartenmaterial von Westeuropa gespeichert. Ansonsten hatte die Redaktorin nur die Detailkarte für die Schweiz aus dem Jahr 2019 (2020 ist wegen Corona noch nicht verfügbar) heruntergeladen und eine Handvoll Tracking-Aufzeichnungen gemacht und fragte sich, wie lange der verfügbare Speicher noch reichen würde.
Auf Nachfrage beim Hersteller heißt es: «Nach unseren Erfahrungen ist der Speicher nach 500’000 bis 600’000 gefahrenen Kilometern voll». Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber dafür braucht die Redaktorin sehr, sehr lange.
Wer nun denkt «das schaffe ich», kann via externer SD-Karte für zusätzlichen Speicherplatz sorgen (erweiterbar auf 128 GB via SD-Karte).
Fazit
Das Outdoor-Gerät mit GPS zielt auf Bike-Navi-Einsteiger. Und für die hat es für einen Preis von 229,99 Euro einiges zu bieten. Darunter sind die einfache Bedienung, verschiedene Profile, Tourenvorschlag-Funktion, Alternativ-Routen, Tracking-Aufzeichnung, GPX-Daten exportierbar, um nur einige zu nennen. Hardcore-Biker, die sehr viel Wert auf Tourenplanung, Aufzeichnung sowie Gruppen-Features legen, wären vermutlich etwas enttäuscht.
Wer allerdings hobbymäßig regelmäßig wandert oder ab und zu Biketouren unternimmt, dem kann das Navic 400 empfohlen werden. Für rund 230 Euro ist es kein umwerfendes, aber ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Seien Sie sich einfach bewusst, dass die Updates zwar gratis sind, dafür nur jährlich erscheinen.
Zur Note: Die langsame Reaktionszeit, das letzte verfügbare Kartenupdate von 2019 (Stand: Mai 21), die etwas veraltet wirkende PC-Software, dass man nicht nach Begriffen wie Ruine Manegg suchen kann oder das nicht so einfache exakte Antippen (trotz kleiner Finger) von Sonderzielen bzw. Sehenswürdigkeiten trübten unsere Freude und führten zu Punkteabzug.
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