Das hilft bei App-Abstürzen

Wenn Android-Apps nicht starten wollen, abstürzen oder hängen bleiben, liegt die Problemlösung oft näher als man denkt. Auch ohne zähe Fehlersuche können Sie viele Ladehemmungen auf eigene Faust beseitigen – wir zeigen Ihnen wie. [...]

Wenn Apps streiken, gibt es verschiedene Lösungsansätze, mit denen Sie das Problem beheben können (c) Pixabay
Wenn Apps streiken, gibt es verschiedene Lösungsansätze, mit denen Sie das Problem beheben können (c) Pixabay

In der Vielfalt aus Android-Geräten, Apps, Updates und Versionen ist es eigentlich kein Wunder, dass die Software mobiler Geräte manchmal ins Stolpern gerät. Wenn sich wichtige Apps nicht mehr öffnen, träge werden, einfrieren oder der Hinweis „App wurde beendet“ auftaucht, dann ist guter Rat aber nicht teuer: Mit diesen Tipps und Tricks bringen Sie unwillige Anwendungen wieder in Form.

Das Android-Gerät neu starten

Immer wieder banal – aber auch immer wieder wirksam: Wenn Apps Probleme machen (oder wenn sich das Android-Gerät generell merkwürdig verhält), kann schon ein einfacher Neustart Wunder wirken: Das frisch geladene Betriebssystem kann Ressourcen neu verteilen und auch die installierten Apps werden so zum Neustart gezwungen. Dabei bitte keine Eile: Am besten schalten Sie das Gerät für 30 Sekunden komplett ab.

Updates installieren

Wenn Apps nicht mehr rund laufen, kann das auf eine veraltete Android-Version, aber auch auf eine in die Tage gekommene Anwendung zurück gehen. Die Lösung: Je nach Gerät finden Sie in den System-Einstellungen Einträge wie „System Update“ oder „Software Update“, damit bringen Sie das Betriebssystem binnen Minuten auf den neuesten Stand. Achten Sie dabei auf ausreichende Akku-Ladung, denn System-Updates sollten in keinem Fall gewaltsam unterbrochen werden. Auch eine Aktualisierung der betroffenen App kann den reibungslosen Betrieb wiederherstellen: Updates finden Sie auf der Homepage der App im Play Store oder in der Play-Store-App unter „Meine Apps und Spiele“.

App-Stop erzwingen und den Cache leeren

Sollten Apps trotz Neustart und Software-Update weiter Probleme machen, dann ziehen Sie einfach mal den Stecker. Wählen Sie dazu unter „Einstellungen/Apps“ die betroffene Anwendung aus und tippen dort auf „Stopp erzwingen“. Anschließend können Sie unter dem Eintrag „Speicher“ die Cache-Daten der Anwendung entsorgen. Sollte das nichts bewirken, kann hier auch der Befehl „Daten löschen“ das Problem beseitigen – damit verschwinden mitunter aber auch angelegte Datensätze wie Einstellungen, Konten oder mit der App erzeugte Dateien. Besonders datenintensive Apps wie der Play Store und Messenger, Browser oder auch Instagram verorten Ihre Probleme gerne an dieser Stelle.

Die betroffene App neu installieren

Sollte Ihre Anwendung jetzt immer noch den ordentlichen Dienst verweigern, dann können Sie es mit einer Neuinstallation versuchen. Also die App erst einmal vom Gerät entfernen, dann über den Play Store erneut herunterladen und installieren. Leider funktioniert das natürlich nicht mit jenen Apps, die Hersteller werksseitig fest auf dem Android-Gerät verankern. Um solche Dauergäste zu beseitigen (und um sie dann erneut zu installieren) ist ein „Root“ erforderlich. Andernfalls können Sie lediglich versuchen, die Updates dieser Apps zu entfernen und damit die Werksversion wieder herzustellen. Wählen Sie dazu in den System-Einstellungen das Feld „Apps“, anschließend müssen Sie noch die betroffene Anwendung antippen. Über das Drei-Punkt-Menü oben rechts können Sie nun „Aktualisierungen deinstallieren“ auswählen.

Alte WebView-Version als Fehlerquelle

Wenn noch Sie eine veraltete Version der System-App WebView nutzen, kann das ebenfalls den reibungslosen Betrieb am Android-Gerät behindern. Das System-Tool dient anderen Apps eigentlich dazu, Webinhalte anzuzeigen. In der vorletzten Version hatten sich aber gravierende Fehler eingeschlichen. Google hat schnell nachgebessert, in der aktuellen Version (89.0.4389.105) sind die Probleme beseitigt.

Hilfe vom Entwickler in Anspruch nehmen

Wer mit seiner App nun trotz aller Mühen immer noch im Clinch liegt, der kann beim Entwickler um Rat fragen. Das lohnt sich vor allem dann, wenn sich die Probleme nur bei einer ausgewählten Anwendung zeigen. Dabei muss man keine Scheu haben: Erstens tragen App-Entwickler die Verantwortung dafür, dass ihre Apps richtig funktionieren, zweitens ist die Kontaktaufnahme ganz einfach und in aller Regel auch erwünscht – schließlich liefert man den Anbietern mitunter wichtige Hinweise. Rufen Sie dafür einfach die App im Play Store auf, unter „Kontaktdaten des Entwicklers“ erreichen Sie die Anbieter.

Wer generell Probleme mit Apps hat, wenn Updates nicht laden oder wenn eine der vielen Google-Apps Probleme macht, dann können Sie auch direkt bei Google Unterstützung anfordern.

SD-Karte prüfen

Es passiert zwar nicht oft, eine fehlerhafte SD-Karte kann dem tadellosen App-Betrieb aber ebenfalls im Wege stehen. Probleme können auftreten, wenn Apps auf einer beschädigten SD-Karte installiert werden oder sich dort am Speicherplatz bedienen. Ob es sich bei der externen Speicherkarte um Ihre Fehlerquelle handelt, können Sie leicht überprüfen: Entfernen Sie einfach die SD-Karte (bitte das Gerät vorher ausschalten) und starten Sie die App anschließend neu.

Auf Werkseinstellungen zurücksetzen

Als eines der letzten Mittel steht Ihnen nun noch das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen zur Verfügung, das hat aber seinen Preis: Alle ungesicherten persönlichen Daten wie Fotos, Chats oder Dateien gehen dabei verloren. Sie sollten vorher also möglichst alle anderen Methoden ausgeschöpft haben, denn dieser Schritt ist etwas aufwendiger – besonders wenn Sie vorab Ihre Daten sichern möchten. Nach dem Werks-Reset können Sie die Problem-App dann neu Installieren.

Der Recovery-Modus als letztes Ass im Ärmel

Wenn eine App nun immer noch streikt, dann haben Android-Nutzer ein letztes Ass im Ärmel: Den Recovery- oder Wartungs-Modus. Dabei handelt es sich um ein separates Mini-Betriebssystem auf einer eigenen, sicheren Partition. In einem englischsprachigen, rein textbasierten Menü können Sie hier Cache-Daten von Apps sowie des Betriebssystems löschen, Updates aufspielen oder den Werks-Reset durchführen. Achtung: Bei falscher Handhabung können Sie dem Android-Gerät im Recovery-Modus ernste Schäden zufügen. Aktuell verfügen zwar nicht alle Geräte über einen Wartungsmodus, bei den meisten größeren Herstellern ist er aber an Bord.


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