Das Internet beeinflusst unsere Realität

Obwohl 59 Prozent der heimischen Internet-User individualisierte Inhalte und Empfehlungen als nicht hilfreich einstufen, fehlt erstaunlicherweise das Bewusstsein dafür: 43 Prozent glauben nämlich nicht, dass Suchergebnisse persönlich auf sie zugeschnitten sind. [...]

Google, Facebook, Amazon und Co.: „All dies prägt unseren Alltag und beeinflusst unsere Realität“, betonte heute, Dienstag, Telekom-Generaldirektor Hannes Ametsreiter. Doch dass die Informationen gefiltert und durch Algorithmen maßgeschneidert auf jeden User zugeschnitten sind, das ist längst nicht allen Österreichern bewusst, wie eine bei der Pressekonferenz in Wien präsentierte SORA-Umfrage zeigte.

Obwohl 59 Prozent der heimischen Internet-User individualisierte Inhalte und Empfehlungen als nicht hilfreich einstufen, fehlt erstaunlicherweise das Bewusstsein dafür: 43 Prozent glauben nämlich nicht, dass Suchergebnisse persönlich auf sie zugeschnitten sind.
Eine Mehrheit findet dies auch nicht hilfreich, wobei Jüngere sich damit besser anfreunden können.Jedoch zeigt man sich durchaus skeptisch, was die Ergebnisse betrifft: Nur eine knappe Mehrheit vertraut den so gewonnenen Informationen. Am meisten profitieren von den Suchergebnissen Menschen mit Matura, die aber zugleich kritischer sind.

Wie sehr man für Google, das neun von zehn Österreichern nutzen, ein gläserner Mensch ist, ist nur einem Teil am Rande bewusst, meinte Christoph Hofinger, wissenschaftlicher Leiter bei SORA.
Dementsprechend glaubt eine große Mehrheit der Österreicher, dass der/die Partner/in mehr über den persönlichen Musikgeschmack, politische Einstellung, Shopping-Gewohnheiten und erotische Vorlieben weiß als das Internet.

Sich im www nur einen Spiegel der eigenen Persönlichkeit vorhalten zu lassen, das streben nur wenige an: Als Nachrichtenquellen werden von 78 Prozent jene bevorzugt, die keine spezifische Linie vertreten oder sogar die eigene Meinung hinterfragen. Für den kritischen Austausch nutzen drei Viertel persönliche Gespräche mit Familie und Bekannten und lediglich acht Prozent das Internet. Wie sehr sich die Ergebnisse einer Google-Suche unterscheiden, zeigte ein Sora-Experiment: Die drei Begriffe „Euro“, „Echt“ und „Zukunft“ wurden nach Geschlecht, Alter und Region durchaus unterschiedlich gereiht. So wird die Fußball-Euro bei Männern deutlich öfter und weiter oben angezeigt. „Alles, was nicht auf der ersten Google-Seite steht, existiert nicht“, so der Generaldirektor.

Was sind nun die Konsequenzen? Die Menschen sollten ein Bewusstsein entwickeln. „Der erste Schritt ist, zu wissen, wie die Dinge funktionieren“, sagte Ametsreiter und verwies auf Schulungen, in denen Kindern die Risiken und Gefahren des Internets bewusst gemacht werden. Der von der Telekom am 9. Oktober in Wien ausgerichtete future-talk 2012 steht unter dem Motto „ME MYSELF AND I. How does the Internet shape our thinking?“ und wird u.a. mit Jared Cohen, Direktor von „Google Ideas“ und dem Philosophen Slavoj Zizek hochkarätig besetzt sein.


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