Das sind die Must-Haves der österreichischen Technik-Käufer

Der österreichische Markt für technische Konsumgüter startete zu Jahresbeginn verhalten, zeigt jedoch erste Anzeichen einer bevorstehenden Erholung. [...]

Der Smartphone-Sektor verzeichnete in Österreich einen Rückgang von 13 Prozent. (c) Pexels
Der Smartphone-Sektor verzeichnete in Österreich einen Rückgang von 13 Prozent. (c) Pexels

Laut aktuellen GfK-Daten verzeichnete der Markt im ersten Halbjahr ein Minus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Einzelne Segmente wie Unterhaltungselektronik und Haushaltskleingeräte zeigen jedoch Wachstumsimpulse. Spannende Trends und ein optimistischer Ausblick auf das zweite Halbjahr lassen eine Verbesserung der Marktsituation erwarten.

Trotz des allgemeinen Marktrückgangs zeigen sich einzelne Segmente wachstumsstark. Der Bereich Unterhaltungselektronik legte im ersten Halbjahr 2024 um 4 Prozent zu, angetrieben durch den starken TV-Markt. Dieser machte knapp 60 Prozent des Umsatzes im CE-Bereich aus. Während der Sektor der Haushaltsgroßgeräte einen Umsatzrückgang von 5 Prozent hinnehmen musste, zeigten Haushaltskleingeräte mit einem Wachstum von 6 Prozent eine positive Tendenz. Insbesondere Kaffeemaschinen, Heißluftfritteusen und Personal-Care-Produkte tragen maßgeblich zu diesem Wachstum bei.

Smartphones rückläufig, Smartwatches auf Erfolgskurs

Der Smartphone-Sektor verzeichnete in Österreich einen Rückgang von 13 Prozent, verglichen mit einem Wachstum von 15 Prozent im Vorjahr. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zum deutschen Markt, wo Telekom-Produkte in diesem Jahr das Wachstum antreiben. Der österreichische Smartphone-Markt zeigt Anzeichen der Sättigung, insbesondere bei Premium-Geräten, während günstigere Modelle stabil nachgefragt werden.

Wearables, insbesondere Smartwatches, erleben hingegen ein Wachstum von 4 Prozent. Diese Geräte bleiben aufgrund ihrer nützlichen Fitness- und Gesundheitsfeatures sowie ihrer Funktion als Lifestyle-Accessoires weiterhin beliebt.

Von True Wireless bis Fitness-Tracking: Neue Features ziehen Konsumenten an

Im ersten Halbjahr 2024 konnten Kopfhörer trotz eines allgemein rückläufigen Marktes für Unterhaltungselektronik ein Umsatzplus von 1 Prozent verzeichnen. „Mit Features wie True Wireless, Bone Conduction, Active Noise Cancelling und sogar der Möglichkeit, beim Schwimmen Musik zu hören, bieten Kopfhörer den Konsumenten stets neue Nutzungsmöglichkeiten und Verbesserungen,“ begründet Alexander Dehmel, Experte für technische Konsumgüter bei GfK/NielsenIQ das Wachstum. „Diese Innovationen, kombiniert mit Modeeinflüssen, führen dazu, dass sich die Verbraucher oftmals verschiedene Kopfhörer für unterschiedliche Nutzungsarten zulegen. Dieser Markt erfindet sich alle zwei bis drei Jahre neu, was ihn besonders attraktiv und widerstandsfähig gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen macht.“

Ob TV oder Sportkamera: Konsumenten investieren in Erlebniswelten

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit investieren Konsumenten weiterhin in Produkte, die das Home-Entertainment oder Outdoor-Erlebnisse verbessern. Während traditionelle Digitalkameras aufgrund der immer besseren Qualität von Smartphone-Kameras mit einem Rückgang von 21 Prozent kämpfen, erleben Drohnen seit Jahren ein konstantes Wachstum. Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Verkäufe um 1 Prozent, trotz strenger Nutzungsregulierungen. Besonders teure Modelle, die zum Beispiel für Hobbys wie Abenteuersport genutzt werden, sind weiterhin gefragt. Auch Action-Cams verzeichneten einen Anstieg von 8 Prozent, was den Wunsch nach spezialisierter Foto- und Videotechnik für personalisierte Erlebnisse widerspiegelt.

Der TV-Markt verzeichnete im ersten Halbjahr ein Plus von 11 Prozent. Das markiert das erste positive Marktwachstum seit 2021, nach mehreren Jahren des Rückgangs. Ein Treiber für dieses Wachstum war die Fußball-Europameisterschaft. Erstmals seit langem ist auch der bezahlte Durchschnittspreis bei Fernsehern wieder gesunken. Im Rahmen der EM boten die Hersteller verschiedene Promotions an, die die Nachfrage zusätzlich ankurbelten. So wurden in der Woche, in der sich Österreich für das EM-Viertelfinale qualifizierte (KW27), 21 Prozent der Fernseher mit einem Preisnachlass von 10 Prozent verkauft.

Österreichs Online-Markt noch mit Potenzial

Obwohl der Anteil der Online-Verkäufe in Österreich mit 32,5 Prozent geringer ist als der der Verkäufe im Ladengeschäft (67,5 Prozent), wächst dieser Kanal stetig. Im ersten Halbjahr 2024 konnten die Online-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent zulegen. Österreichische Verbraucher schätzen zunehmend den Komfort des Online-Shoppings. Da der Online-Anteil im Vergleich zu Deutschland vergleichsweise geringer ist, haben traditionelle Händler die Chance, davon zu profitieren, indem sie ihre Online-Präsenz und Multi-Channel-Strategien ausbauen.

Insgesamt blickt Alexander Dehmel optimistisch auf die kommenden Monate: „Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine Verbesserung des Marktumfelds, bedingt durch den niedrigen Basiseffekt des Vorjahres, insbesondere in den Monaten August bis Oktober. Dennoch bleibt die Verbraucherstimmung in Österreich verhalten. Insgesamt rechnen wir damit, dass das zweite Halbjahr etwas besser wird als das Erste, jedoch ohne signifikante Wachstumsimpulse bleibt.“


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