Öffentliche WLAN-Hotspots sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine digitalisierte Gesellschaft. Doch die unverschlüsselte Übertragung von Daten birgt auch Risiken. Warum ein VPN hier helfen kann, wie die Technologie funktioniert und worauf Nutzer achten sollten, erklärt BullGuard. [...]
Warum ist ein VPN relevant?
Verbindet sich ein Rechner oder Smartphone mit einer Website, erfährt der Website-Anbieter die IP-Adresse des Rechners. Mittels dieser IP-Adresse weiß die Website nicht nur, wohin sie die angeforderten Informationen liefern soll. Der Anbieter erfährt über sie im Gegenzug auch etwas über den Nutzer, der auf die Website zugreifen will, zum Beispiel den physischen Standort des Rechners. Das ist vor allem dann relevant, wenn Inhalte der Website beim sogenannten Geoblocking nur für Nutzer aus bestimmten Ländern zugänglich gemacht werden sollen, wie etwa bei Streaming-Diensten. Außerdem ist die Kommunikation zwischen Rechner und Website für Dritte einsehbar, vor allem, wenn öffentliche Netzwerke in Cafés oder am Flughafen verwendet werden. Auch die Kommunikation über Websites ist unsicher, wenn sie nicht mit dem Zusatz „https“ gekennzeichnet sind, der auf eine verschlüsselte Kommunikation hinweist. Hacker oder der Website-Anbieter selbst können so auf die versendeten Daten zugreifen: Kontoinformationen, persönliche Daten, Surfverhalten.
Was ist ein VPN und wie funktioniert es?
Ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN) kann dabei helfen, im Internet sicherer unterwegs zu sein: Mittels einer speziellen Software wird zwischen Rechner oder Smartphone und der gewünschten Website eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut, auch Tunnel genannt. Außerdem wird die bisher direkte Kommunikation zwischen Rechner und Website umgeleitet. Sie findet jetzt über den VPN-Server statt. Dieser ersetzt die IP-Adresse des Rechners durch die Adresse des VPN-Servers. Der eigentliche Nutzer ist damit schwieriger zu erkennen.
Wer braucht ein VPN?
Nutzer, die häufig unterwegs sind und öffentliche WLAN-Hotspots nutzen, profitieren vom VPN. In öffentlichen Netzwerken, zum Beispiel am Flughafen oder in Cafés, werden die Daten unverschlüsselt übertragen. Hacker, die Informationen wie Login-Daten für Online-Shops oder Online-Banking abgreifen wollen, haben hier leichtes Spiel. Über ein VPN werden die Daten verschlüsselt übertragen und sind so vor dem Ausspionieren sicher.
Gamer werden immer häufiger Opfer von sogenannten DDOS-Attacken, so eine aktuelle Studie von Netscout. Angreifer verschaffen sich mittels der IP-Adresse Zugriff auf zahlreiche Rechner, schließen sie zu einem sogenannten Botnetz zusammen und führen damit Angriffe aus. Ihr Ziel ist es, Gaming-Server zu überlasten oder Performance-Probleme zu verursachen, um den Spielausgang zu beeinflussen. Schließlich geht es im Online-Gaming-Bereich oft um viel Geld. Dank VPN bleibt die eigene IP-Adresse geheim und die DDOS-Attacke trifft den VPN-Server, der im Regelfall einem solchen Angriff standhalten kann.
Auch für Streaming-Fans kann ein VPN-Service von Vorteil sein. Streaming-Dienste oder Mediatheken stellen ihren Nutzern oft länderspezifische Inhalte zur Verfügung. Bestimmte Filme können dann zum Beispiel nur aus Österreich angesehen werden, nicht aber während des Urlaubs im Ausland. Um das sogenannte Geoblocking zu umgehen, bieten viele VPN-Dienste die Möglichkeit, den Standort des VPN-Servers für die Verbindung explizit auszuwählen. Sollen während des Urlaubs also deutsche Inhalte gestreamt werden, wird ein VPN-Server in Deutschland genutzt. Umgekehrt kann auch in Deutschland ein VPN-Server in den USA ausgewählt werden, um Inhalte zu streamen, die eigentlich amerikanischen Nutzern vorbehalten sind.
Was muss bei der Nutzung eines VPN-Dienstes beachtet werden?
Nutzer von Streaming-Diensten und Mediatheken machen sich die Server-Auswahl des VPN-Dienstes zunutze. Manche Streaming-Angebote haben diese Hintertür allerdings entdeckt und blockieren Zugriffe über VPN-Server. Vor der Wahl des VPN-Dienstes sollte also überprüft werden, ob der gewünschte Kanal trotzdem verfügbar ist. Außerdem bedeutet die Nutzung eines VPN-Diensts nicht, dass man völlig anonym im Netz unterwegs ist. Eine VPN-Software versteckt zwar die eigene IP-Adresse, trotzdem lassen sich über Cookies oder andere Merkmale Rückschlüsse auf den Nutzer ziehen.
Der VPN-Zugang sorgt aber sehr zuverlässig für die Sicherheit persönlicher Daten. Vor allem beim Surfen in öffentlichen WLAN-Netzen ist das notwendig. Um vom Schutz des VPN-Services zu profitieren, sollten Nutzer darauf achten, dass der VPN-Anbieter selbst kein Interesse an den Daten zeigt und auf Tracking oder Logging verzichtet. Außerdem sollte ein „Notaus“, ein sogenannter Kill-Switch, verfügbar sein – fällt die Verbindung über den VPN-Server aus, surft der Nutzer ohne Schutz weiter, meist sogar ohne sein Wissen. Ein Kill-Switch unterbricht die Internetverbindung sofort, wenn die VPN-Verbindung ausfällt und gewährleistet so umfassende Sicherheit.
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