Das war die URBAN FUTURE Global Conference 2018

Rund 3.000 Teilnehmer aus über 400 Städten, 50 Ländern und vier Kontinenten kamen Ende Februar, Anfang März nach Wien zur URBAN FUTURE Global Conference (UFGC), der weltweit größten Konferenz für CityChanger in der Messe Wien. [...]

Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou unterzeichnete gemeinsam mit 36 europäischen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen den ein Bürgermeister-Abkommen für Nachhaltigkeit.
Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou unterzeichnete gemeinsam mit 36 europäischen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen den ein Bürgermeister-Abkommen für Nachhaltigkeit. (c) Grayling Austria GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger

In 57 Sessions zu Themen wie Klimaschutz, nachhaltiges Bauen und Mobilität bis hin zu „Making Change happen“ und „Leadership in Städten“ teilten Städteverantwortliche und Experten ihre persönlichen Geschichten, Erfahrungen und Misserfolge mit Gleichgesinnten. Erstmals trat die Stadt Wien als Host der Konferenz auf.

Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und 36 weitere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Europa, die mehr als zehn Millionen Bürger vertreten, unterzeichneten am ersten Konferenztag die Vereinbarung zur Steigerung der Energieeffizienz und der Nutzung nachhaltiger Energiequellen. Ziel des Bürgermeister-Abkommens ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 zu unterstützen und gemeinsame Strategien zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu entwickeln. Mit der Unterzeichnung setzten die Städte ein starkes Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Für die Stadt Wien ist diese Vereinbarung ein weiterer Schritt in Richtung einer Smart City. Vassilakou verwies in diesem Zusammenhang auch auf die jüngsten Ergebnisse des Monitorings der Smart-City-Strategie. Diese wurden zeitgleich zur Urban Future publiziert und fassen zusammen, in welchen Bereichen die Stadt Wien schon smart ist und wo noch Nachholbedarf besteht.

Menschen, die den Wandel vorantreiben 

Rund 230 Speaker aus aller Welt stellten konkrete Projekte vor und teilten ihre teilweise sehr persönlichen Erfahrungen, wie etwa:

– Rui Moreira, Bürgermeister von Porto, berichtete davon, wie es durch ein breites Kulturprogramm, das die Bewohner zum Mitmachen animierte, gelang, auch sozial schwächer gestellte Bevölkerungeschichten in die Weiterentwicklung ihrer Stadtteile einzubinden. Dadurch konnten heruntergekommene Viertel in Porto wiederbelebt werden.

– Rajendra Singh, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Ganges zu reinigen und der daher liebevoll auch „Waterman of India“ genannt wird, sorgte mit Hilfe der von ihm gegründeten NGO Tarun Bharat Sangh in Rajastan dafür, dass ländliche Gegenden mit Hilfe von traditionellen Regenwasserspeichern wieder Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

– Gil Penalosa, Gründer der kanadischen NGO 8 80 Cities, betonte in seinem energiegeladenen Vortrag, wie wichtig es sei, Städte für alle zu gestalten. Städteplaner müssen dabei die Bedürfnisse von Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung viel stärker in den Vordergrund stellen als sie es bisher tun.

Scheitern lernen: „Cities FuckUp Night“ 

Im Rahmen der UFGC fand die weltweit erste FuckUp Night für Städteverantwortliche statt. CityChanger aus Gent, Oslo, Stockholm, Vancouver und Wien zeigten auf, dass Projekte nicht immer erfolgreich sind und was man aus dem „Scheitern“ lernen kann. Auch Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zog an dem Abend ein persönliches Resumée in Bezug auf die dreijährigen Umgestaltung einer der längsten Einkaufsstraßen Europas, der Mariahilferstraße. Vassilakou warf dabei einen offenen und auch selbstkritischen Blick zurück auf die Höhen und Tiefen bei der Umsetzung des umstrittenen, letztlich aber sehr erfolgreichen Projektes und sprach dabei vor allem jene Punkte an, die sie heute anders machen würde.

Die UFGC übertrug damit dieses Format erstmals auf den öffentlichen Sektor und trägt so zu einer neuen Lernkultur bei, in der Fehler nicht nur erlaubt sind, sondern als Katalysatoren für den Wandel zu nachhaltigeren Städten dienen.

UFGC 19 in Oslo 

Zum Abschluss übergab Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou die Staffel für die nächste Konferenz an Hanna E. Marcussen, Vizebügermeisterin von Oslo. Norwegens Hauptstadt wurde zur European Green Capital 2019 ernannt und ist daher als Location für die nächste UFGC prädestiniert (von 22. bis 24. Mai 2019).

Die UFGC hat ein Netzwerk von rund 100 internationalen Partnern; darunter das europäische Städtenetzwerk EUROCITIES, das Bürgermeisterkonvent Covenant of Mayors, das Forschungsinstitut LSE Cities, das UN Cities Programme, aber auch engagierte Unternehmen wie EY, Saint-Gobain oder MHP.

Weitere Infos unter www.urban-future.org.


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*