Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem der Begriff "Big Data" erfunden worden ist, verfügt laut einer Umfrage der Beratungsfirma Deloitte der Großteil der Unternehmen über keine Initiativen zur Schaffung einer "Data Driven Culture". [...]
Während laut Deloitte bei vielen Unternehmen eine klare Strategie zur Umsetzung einer „Data Drinnen Culture“ fehlt, nimmt gleichzeitig die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und anderer datengesteuerter digitaler Technologien sehr rasch zu, da Menschen und Maschinen zusammenarbeiten (Deloitte bezeichnet das auf Englisch als „Age of With“).
„Age of With“ braucht Analytiker
Für die im April 2019 durchgeführte Studie wurden 1.048 Führungskräfte von großen Unternehmen mit 501 oder mehr Mitarbeitern überprüft. Untersucht wurde, wie sie mit Daten interagieren, sie erstellen oder nutzen. Ermittelt werden sollte, wie viele Unternehmen zu den Top-Zwei-Kategorien „Analytical Companies“ und „Analytical Competitors“ der Insight-Driven-Organization (IDO) Maturity Scale gehören. Insgesamt verfügt diese Skala über fünf Kategorien. Zusätzlich zielte die Umfrage beim Übergang zum „Age of With“ darauf ab herauszufinden, wie Unternehmen derzeit Analytik und KI nutzen, sowie welche Rolle Unternehmenskultur und Talent bei IDOs und der Datenreife spielen.
Laut Ben Stiller von Deloitte zeigen die Ergebnisse ein großes Gefälle bei der Annäherung an Analytik. „Viele erkennen, dass isolierte Initiativen, Tools und spezialisierte Fähigkeiten nicht ausreichen, wenn sie unabhängig voneinander eingesetzt werden.“ Um im „Age of With“ erfolgreich zu sein, müssten Unternehmen den Sprung von ständigen Datenamateuren zu Analytikanwendern schaffen. Die Anwender nutzten Daten systematisch, übernähmen Analytik, KI und Automation. Damit verändere sich im Unternehmen die Art und Weise, wie gearbeitet werde.
Datennutzung nicht selbstverständlich
Basierend auf der IDO Maturity Scale hat die Umfrage ergeben, dass 37 Prozent der Führungskräfte glauben, dass ihre Unternehmen in den Top-Zwei-Kategorien zu finden sind. Nur zehn Prozent entfallen auf die höchsten Kategorien. Die verbleibenden 63 Prozent sind sich der Möglichkeiten der Analytik bewusst. Es fehlt jedoch an der technischen Infrastruktur. Es wird immer noch mit Datensilos gearbeitet oder an der Erweiterung der Ad-hoc-Funktionalitäten. Zusätzlich gaben 67 Prozent der Befragten an, dass sie sich beim Zugriff oder der Nutzung von Daten aus den bestehenden Tools und Ressourcen nicht wohl fühlen.
76 Prozent der Chefs erklärten zwar, dass ihre analytische Reife im vergangenen Jahr zugenommen hatte. Mit 62 Prozent nutzte der Großteil jedoch immer noch traditionelle Werkzeuge wie Tabellen und Business-Intelligence-Programme (58 Prozent). 64 Prozent verließen sich ausschließlich auf strukturierte Daten aus internen Systemen oder Ressourcen. Damit verzichteten sie auf Erkenntnisse aus unstrukturierten Quellen wie Kommentaren in sozialen Medien, Produktabbildungen und Audiodateien der Kunden. Unstrukturierte Daten können jedoch zu einem verbesserten Verständnis von Faktoren außerhalb des Unternehmens führen, die Folgen auf den Geschäftserfolg haben können. Laut der Umfrage erreichen Chefs, die unstrukturierte Daten berücksichtigen, um 24 Prozent wahrscheinlicher ihre Geschäftsziele.
Von den 26 Prozent der Befragten, die im Unternehmen ein einzelnes, gemeinsames Instrumentarium für den Zugriff und die Analyse von Daten nutzen, übertrafen 80 Prozent im vergangenen Jahr ihre Geschäftsziele. Von den 37 Prozent der Unternehmen mit der höchsten analytischen Reife auf der IDO Maturity Scale, übertrafen mit 48 Prozent im vergangenen Jahr fast die Hälfte die gesetzten Geschäftsziele deutlich. Das geht Hand in Hand damit, dass es Fürsprecher der Analytik geben muss. Laut der Studie ist der CEO bei 29 Prozent der befragten Unternehmen federführend. Diese Unternehmen haben auch um 77 Prozent eher ihre Geschäftsziele deutlich übertroffen. Bei ihnen ist es um 59 Prozent wahrscheinlicher, dass sie praktisch umsetzbare Erkenntnisse aus der Analytik gewinnen.
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