Daten können aufschlussreich und leistungsstark sein. Ihr Zweck besteht jedoch nicht nur im Erstellen von Diagrammen und Grafiken. Sie sollen Fragen beantworten und Neugier wecken. [...]
Storytelling erweckt Daten zum Leben: Es verleiht den Fakten Kontext, Emotionen und bindet sie in das Gesamtbild ein. Geschichten bauen eine Struktur zum Präsentieren von Daten auf, lassen Daten besser kommunizieren und verleihen diesen Überzeugungskraft. Stories haben eine Struktur – einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. So können Sie die Daten zu einer bedeutsamen Geschichte formen und einen Pfad aufzeigen. Ihr Publikum kann der Geschichte folgen und einen Datenpunkt nach dem anderen aufnehmen. Da Sie die ursprünglichen Daten stets zur Hand haben, findet die Diskussion in einer Umgebung statt, in der Vertrauen in die Daten herrscht und die Ergebnisse leicht reproduzierbar sind. Wenn die Präsentation vorbei ist, haben Sie Ihr Publikum zu einer Lösung oder einer Entscheidung geführt. Die Menschen verstehen, wie die einzelnen Teile ein größeres Ganzes bilden.
So ist etwa das Zusammenstellen von internen Prüfungsberichten oftmals eine zeitraubende und komplizierte Aufgabenstellung. Interne Prüfer müssen Geschäftsrisiken in einem Format vortragen, das für die Führungskräfte leicht verständlich ist und als Entscheidungsgrundlage verwendet werden kann. Durch das Zusammenfügen von Daten zu einer Story können Interne Prüfer ihrer Präsentation mehr Zusammenhang geben. Sie können Risiken und Probleme erkennen, Fakten vereinfachen und Lösungen vorschlagen.
„Storytelling ist an sich nichts Neues. Wir alle sind damit aufgewachsen und erzählen gerne, angefangen mit der Gutenachtgeschichte bis zum Erzählen von Anekdoten auf Dinner-Parties“, so Dan Sommer, Senior Director Global Market Intelligence bei Qlik. „Gerade in einer Welt, in der wir mit Daten überfrachtet werden, ist das wichtiger denn je. Daten mit Geschichten zu verbinden, birgt die Chance, emotionale Verbindung zu Zahlen und Fakten aufzunehmen – statt beide Welten separat zu betrachten. Dies ist besonders effektiv, wenn die ursprünglichen Daten und Visualisierungen zur Verfügung stehen. Wenn Daten durchgängig betrachtet und nachvollzogen werden können, sorgt das für Vertrauen und Agilität.“
Fundierte Stories? Nicht nur für Journalisten wichtig
Journalisten haben etwa schon immer Statistiken und Fakten in ihren Artikeln verwendet. Doch mit dem Aufstieg von Datenanalysen und -visualisierungen wandeln immer mehr Reporter ihre traditionellen Berichte in Daten-Stories um. The Guardian rief 2009 das Konzept des „Datenjournalismus“ ins Leben, als Simon Rogers den Guardian Datablog startete. Heute nutzen fast alle Medien Infografiken, Karten, Diagramme und Grafiken bei ihrer Berichterstattung.
Das Erzählen, dazu gehören auch das Data Storytelling und Visual Analytics, ist elementar wichtig, um analytische Ergebnisse zu kommunizieren – aber noch zu wenige Menschen haben die Möglichkeiten, dies effektiv in ihrem Unternehmen einzusetzen Entscheidungen werden durch fundierte Datengeschichten unterstützt. Organisationen und Mitarbeiter nutzen noch nicht das volle Potential von Analytics aus. Dies ist erst der Fall, wenn andere die gegebenen Einblicke verstehen und selbst umsetzen können. Wir raten daher jeder Organisation, ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, entsprechend ihrer Rolle Geschichten zu ihren Daten erzählen zu können, die Anklang finden und Veränderungen anregen.
BARC Studie zeigt, wie Unternehmen von Data Storytelling profitieren
Eine europäische Studie von BARC (Business Application Research Center), gesponsert von Qlik und Cognizant, hat untersucht, wie Organisationen von Data Storytelling profitieren möchten: Von den 250 europaweit befragten Teilnehmern wollen drei Viertel wollen mehr Umsatz generieren und ein Fünftel verspricht sich Wettbewerbsvorteile. Das heißt: Jedes vierte Unternehmen setzt auf Data Storytelling. Laut der Untersuchung beschäftigt sich jede zehnte Organisation bereits regelmäßig mit Data Storytelling, weitere 15 Prozent evaluieren derzeit die Vorteile für ihr Unternehmen. Dabei setzen diese Unternehmen mehrheitlich auf Technologien wie Präsentations-Software (73%) und Excel (54%) – trotz der geringen Visualisierungsmöglichkeiten dieser Tools. Dabei wird interessanterweise genau der Aspekt der Visualisierung von Daten meist für Data Storytelling eingesetzt (61%). Wahrgenommen wird Data Storytelling als ein Werkzeug für Spezialisten: Auf Management-Ebene befassen sich lediglich rund 23 Prozent mit Data Storytelling, 12 Prozent sind laut der Studie gelegentliche Nutzer. Mit Blick auf die Nutzung in den Abteilungen kommt Data Storytelling besonders oft im Management (56%) sowie im Bereich Finanzen und Controlling (46%) zum Einsatz. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich, dass hier Berichte über den aktuellen Stand eines Unternehmens zur Information wie auch zur Entscheidungsgrundlage benötigt werden.
Laut der BARC-Studie wird klassische Business Intelligence in fast jedem Unternehmen verwendet (95%), am häufigsten für das Berichtswesen. Die Organisationen, die sich zum Data Storytelling weiterentwickeln wollen, möchten diesen Schritt mehrheitlich schnell tun – innerhalb der nächsten 12 Monate. Hintergrund: Fast die Hälfte der Befragten (48%) sagt, sie müssten agiler werden.
Aus Zahlen werden Geschichten
„Einsichten aus Daten zu gewinnen, findet über zahlreiche Unternehmensbereiche hinweg Anklang. „Seitdem wir Qlik Sense nutzen, gehen wir viel aktiver mit Daten um und können das Potential der Informationen wesentlich besser ausschöpfen. Die größte Stärke von Qlik Sense liegt darin, Daten aus verschiedenen Quellen logisch zu entscheidungsrelevanten, verständlich dargestellten Informationen verknüpfen zu können. Das bietet unglaublich viele Möglichkeiten“, bestätigt Hiep Doan, Leiter Applikationsentwicklung, ibau GmbH, diesen Trend.
Marketing-Experten stehen beispielsweise oft vor großen Herausforderungen, wenn sie interne Unterstützung für neue Kampagnen suchen. Sie müssen meistens den geschäftlichen Nutzen belegen und den ROI ihrer Pläne berechnen, um sich ein Budget zu sichern. Hier spielen Daten eine wichtige Rolle, die durch Storytelling stark unterstützt wird. Marketingexperten verbessern ihre Überzeugungskraft, indem sie erklären und zeigen, wie ihre Ideen internen Stakeholdern dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen.
Stories verleihen Daten Überzeugungskraft
„Zahlen erzählen eine wichtige Geschichte. Es liegt an Ihnen, diese Geschichte klar und überzeugend weiterzugeben.“ Das Zitat von Stephen Few Berater und Coach für Business Intelligence und Informations-Design, untermauert, dass ein wichtiger Teil des Entscheidungsprozesses darin besteht, andere von Ihrem Standpunkt zu überzeugen. Manchmal reichen reine Zahlen. Aber meistens müssen Sie eine emotionale Verbindung vom Publikum zu den Zahlen aufbauen, um Unterstützung zu gewinnen. Stories verleihen Daten diese Emotionen.
Mit Storytelling können Sie darüber sprechen, wie Daten mit Personen und Szenarien in Verbindung stehen. Sie können die Vorstellungskraft Ihres Publikums wecken und es von Ihrer Sache überzeugen. Durch den nahtlosen Wechsel zwischen Präsentation und dem ursprünglichen Daten-Set können Sie Fragen spontan beantworten und Ihre Argumentation erläutern. Damit schaffen Sie eine gemeinsame Grundlage, die unerlässlich dafür ist, andere von einer Entscheidung zu überzeugen und Veränderungen zu bewirken.
Data Storytelling verändert das Gesicht der Datenvisualisierung. Denn das Publikum erhält nicht nur Zahlen. Es erhält Wissen, Beratung und Macht. Mehr zu den Data Storytelling-Möglichkeiten von Qlik erfahren Sie unter: http://www.qlik.com/de-de/products/qlik-sense. *Der Autor Robert Schmitz ist General Manager Central & Eastern Europe bei Qlik.
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