Daten als Schlüssel zur effektiven Risikominimierung

Eine aktuelle Studie von CRIF, EY und Business Circle zeigt: Risikomanagement wird für Unternehmen immer wichtiger. [...]

Roland Otto (CRIF), Markus Hölzl (EY Österreich), Ruth Moss (CRIF) und Gerhard Pichler (Business Circle). (c) leadersnet.at – A.Felten
Roland Otto (CRIF), Markus Hölzl (EY Österreich), Ruth Moss (CRIF) und Gerhard Pichler (Business Circle). (c) leadersnet.at – A.Felten

Die aktuelle Risikostudie für Unternehmen von CRIF, EY und Business Circle deckt auf, dass viele Unternehmen in Österreich bedeutende Aspekte des Risikomanagements vernachlässigen, was ihre langfristige Stabilität und Widerstandsfähigkeit gefährden kann. Trotz der allgemeinen Wichtigkeit des Risikomanagements für das Gesamtunternehmen haben knapp 20 Prozent der Firmen keine Risikomanagement-Abteilung oder -Funktion in ihrer Organisation etabliert. In 48,5 Prozent der Unternehmen beschäftigt sich keine Vollzeitkraft mit dem Thema Risikomanagement. 48,5 Prozent der Firmen kennen ihre quantitative Gesamtrisikoposition nicht. Die Welt ist zunehmend von Unsicherheit, Komplexität und sich schnell ändernden Rahmenbedingungen geprägt. Laut Statista stellen Cyberattacken und -vorfälle das größte Risiko für Unternehmen dar. 44 Prozent der Befragten gaben 2022 an, dass Cyberattacken oder IT-Ausfälle ihr Geschäft am ehesten bedrohen. An zweiter Stelle stehen Betriebsunterbrechungen (42 Prozent), gefolgt von Naturkatastrophen (25 Prozent), Pandemien (22 Prozent), rechtliche Änderungen (19 Prozent) und der Klimawandel (17 Prozent). Marktveränderungen (15 Prozent), Fachkräftemangel (13 Prozent) und makroökonomische Veränderungen (11 Prozent) bilden das Schlusslicht der größten Bedrohungen für Unternehmen. Wie Situationen und folglich das Risiko besser eingeschätzt werden können, bedarf neuer Denkansätze und Modelle im Risikomanagement.

Risikosteuerung ist eine Sache des Datenmanagements

Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass die vorhandenen Daten für die zukünftige Ausrichtung und agile Steuerung von Firmen unzureichend sind. Nur 7,6 Prozent der teilnehmenden Unternehmen betrachten die aktuell vorhandenen Daten als ausreichend. Dies verdeutlicht den Bedarf an einer verbesserten Datenerfassung und -analyse, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Risiken effektiv zu bewältigen. „CRIF stellt Unternehmen die Daten bereit, die sie für ihr effektives Risikomanagement brauchen“, betont Roland Otto, Director Corporate Sales bei CRIF Austria. „Es ist unerlässlich, dass Firmen ein robustes Risikomanagementsystem etablieren. Nur so können sie langfristig erfolgreich sein und sich den ständig wandelnden Herausforderungen stellen.“ Die Rolle des bzw. der Risikomanager:in wird sich wandeln, ergänzt Gerhard Pichler, Managing Partner bei Busines Circle: „Sie wird sich angesichts der multiplen Krisen massiv verändern, insbesondere auch aus Sicht der Unternehmensführung, der Aufsichtsräte und Investoren. Die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft und Big Data werden dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.“

Risikomanagement der Zukunft: ESG-Kriterien sind Kern

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Studie beleuchtet wird, ist die Berücksichtigung von ESG-Risiken (Environmental, Social, Governance) im Risikomanagement. Obwohl Nachhaltigkeit seit Jahren eine wesentliche und aktuelle Thematik darstellt, geben 48,5 Prozent der Unternehmen an, dass ESG-Risiken derzeit nur schwach oder sehr schwach in ihr Risikomanagement einbezogen werden. Auch hier stellt CRIF die Daten für eine effektive Nachhaltigkeits-Evaluierung zur Verfügung. „ESG-Kriterien werden in naher Zukunft das Um und Auf unserer Wirtschaft sein. Das gilt auch beim Risikomanagement. Hier braucht es die richtigen Daten“, erklärt Ruth Moss, ESG Strategic Lead für Deutschland, Österreich und Polen bei CRIF. „Eine ganzheitliche Betrachtung von Nachhaltigkeit und Risikomanagement ist der Schlüssel zu einer langfristigen und nachhaltigen Geschäftsentwicklung.“ Markus Hölzl, Leiter des Risk Management Consulting Teams und Partner bei EY Österreich, ergänzt: „Es fehlt oft die Kapazität für den Betrieb hinsichtlich der stark an Bedeutung gewinnenden Risiken und regulatorischen Anforderungen betreffend Nachhaltigkeit.“

CRIF ist das Thema Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen: Bereits seit 2017 entwickelt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, UN Global Compact und GRI Standards zur Erfassung und Analyse von ESG-Daten. Mit dem daraus entstandenen CRIF ESG Framework stehen diese Daten für Unternehmen einfach zur Verfügung. Denn: „Informationen zum Nachhaltigkeitsgrad eines Unternehmens sind ein wichtiger Faktor und werden in Zukunft Finanzierung, Attraktivität als Arbeitgeber:in, Wettbewerbsfähigkeit und Auswahl von Lieferant:innen und Partner:innen maßgeblich beeinflussen“, erläutert Moss weiter. Dieses CRIF ESG Framework besteht aus durch Advanced Analytics errechneten Daten, die es Finanzinstituten ermöglichen, ihre Verpflichtungen im Rahmen der EU-Taxonomie zu erfüllen, und somit zur Erfüllung ihrer Nachhaltigkeitsberichtspflichten beitragen.


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