Datenbank-Studie: Zunehmende Komplexität und Wissenslücken

Redgate hat die Ergebnisse seiner jährlichen „State of the Database Landscape“-Studie veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass IT-Führungskräfte in diesem Jahr besonders mit der zunehmenden Komplexität von Datenbanken und dem wachsenden Skill Gap konfrontiert sind.​ [...]

20 Prozent der Studienteilnehmer setzen KI bereits für die Verwaltung ihrer Datenbanken ein. (c) Unsplash
20 Prozent der Studienteilnehmer setzen KI bereits für die Verwaltung ihrer Datenbanken ein. (c) Unsplash

Die Studie, für die Redgate weltweit 3.800 IT-Fachleute, darunter auch deutsche Unternehmen, befragt hat, zeigt Unternehmen in einer komplexen und herausfordernden Lage: Einerseits arbeiten ihre IT-Experten sehr schnell – fast ein Drittel (30 Prozent) der Entwicklungsteams überträgt Datenbankänderungen innerhalb eines Tages oder weniger in die entsprechenden Produktivsysteme, was einer Steigerung von rund 50 Prozent innerhalb der letzten zwei Jahre entspricht. Gleichzeitig setzt die Mehrheit (79 Prozent) der IT-Teams inzwischen mehr als eine Datenbankplattform ein, laut der Umfrage sind es bei 29 Prozent der Befragten sogar mehr als fünf. Auf der anderen Seite gaben die Fachleute in vielen der in der Studie abgefragten Kategorien an, dass Wissenslücken bestehen und dass die Kompetenzen auf allen Ebenen rasch erweitert und diversifiziert werden müssen.

Der Skill Gap startet beim Einsatz mehrerer Datenbanken​

Zwar bietet die Verwendung mehrerer Datenbanktypen viele Vorteile. Die dafür erforderlichen Qualifikationen der Entwickler und Teams werden jedoch von 38 Prozent der Befragten in der Redgate-Studie als größtes Problem genannt. Nahezu jeder dritte Studienteilnehmer (31 Prozent) nannte in diesem Zusammenhang die Diversifizierung der Fähigkeiten als wichtigste Voraussetzung im Umgang mit Datenmanagementprozessen über mehrere Datenbanktypen hinweg. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen kann Database DevOps helfen, das mittlerweile in vielen Teams bereits gut etabliert ist: 73 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diesen Ansatz bereits bei einem Teil ihrer Projekte eingeführt haben oder dies in den nächsten zwei Jahren planen. Dennoch gibt es auch hier noch Hürden zu überwinden. Vier von zehn Studienteilnehmern (42 Prozent) sehen im eigenen Team Defizite bei den für die praktische Einführung von Database DevOps notwendigen Skills, 29 Prozent halten sogar ein nur begrenztes Grundverständnis von DevOps an sich für ein Hindernis.

Der Einsatz neuer Technologien verstärkt die Defizite​

Künstliche Intelligenz ist heute in aller Munde – und auch in der Datenbankentwicklung ist KI auf dem Vormarsch: 20 Prozent der Studienteilnehmer setzen die Technologie bereits für die Verwaltung ihrer Datenbanken ein, weitere 35 Prozent erwägen dies zumindest. Von denjenigen, die sie aktiv nutzen, bestätigt mehr als die Hälfte (57 Prozent), dass sie KI zur Analyse und Optimierung von Abfragen und Quellcode einsetzt. Etwa jeder zweite Befragte (48 Prozent) verwendet KI zur Automatisierung von Testszenarien und 55 Prozent lassen digitale Helfer Beispieldaten oder Code generieren. Allerdings äußerten die Studienteilnehmer auch Bedenken in Bezug auf KI-Tools, unter anderem hinsichtlich der Datensicherheit (42 Prozent), der Genauigkeit der generierten Ergebnisse (37 Prozent) sowie des Mangels an Training und Expertise im Umgang mit diesen Tools.

Neben künstlicher Intelligenz ist auch die Cloud-Technologie ein thematischer Dauerbrenner. Anders als KI ist sie bereits fest etabliert: 88 Prozent der Unternehmen nutzen die Cloud inzwischen in der einen oder anderen Form für Datenbanken. Auch wenn die Studie ergab, dass mehr als ein Drittel der Befragten einen hybriden Ansatz bevorzugt, steht es außer Frage, dass die Umstellung auf die Cloud weiter zunehmen wird. Das belegt die Tatsache, dass sich in den letzten drei Jahren die Zahl derer, die Datenbanken überwiegend oder vollständig in der Cloud hosten, von 18 Prozent auf 36 Prozent verdoppelt hat. Obwohl in der Regel die Kosten als Hauptgrund genannt werden, gaben die Umfrageteilnehmer überraschenderweise andere Gründe an. Vorrangig nannten sie Skalierbarkeit und Flexibilität (48 Prozent) sowie Hochverfügbarkeit und Zuverlässigkeit (45 Prozent) als wichtigste Gründe für die Migration von Workloads und Daten in die Cloud.

„Der Paradigmenwechsel hin zu einer Multi-Plattform-Datenbanklandschaft sowie die Integration der Datenbank als Teil von DevOps sind für Unternehmen wichtige Schritte, um aktuellen und zukünftigen Geschäftsanforderungen gerecht zu werden“, erklärt David Gummer, Chief Product Officer bei Redgate. „Der evidente Skill Gap erfordert jedoch, dass Unternehmen in teamübergreifende Schulungen sowie Tools für den gesamten Lebenszyklus der Datenbankentwicklung investieren. Zusätzlich müssen Datenbankadministratoren und Entwickler ihre Expertise kontinuierlich erweitern – nur so können sie die Kosten ihrer Projekte besser kontrollieren, deren Sicherheit effektiv gewährleisten sowie Performance-Probleme von Datenbanken im Auge behalten, die über mehrere Cloud-Anbieter und On-premises-Umgebungen verteilt sind.“


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