Zwei Drittel der IT-Verantwortlichen sehen derzeit einer Splunk-Umfrage zufolge steigende Sicherheitsrisiken durch wachsende Datenmengen. Auch KI-Projekte geraten nicht zuletzt wegen mangelnder Datenqualität oft ins Stocken. Und nur ein Drittel der Unternehmen ist sich „sehr sicher“, dass ihre KI-Prozesse den aktuellen Vorschriften entsprechen. [...]
Daten gelten als treibender Faktor für Innovation, Effizienz und Wettbewerbsvorteile. Doch wie eine aktuelle Umfrage von Splunk unter 500 IT-Verantwortlichen zeigt, sind viele Unternehmen mit ihrer Datenlandschaft überfordert. Zwar messen nahezu alle Befragten (99 Prozent) datengestützten Entscheidungen eine hohe bis sehr hohe Priorität bei, doch die Umsetzung hält damit nicht Schritt. Laut der Umfrage geben 33 Prozent an, dass datengestütztes Handeln für die Innovationskraft ihrer Organisation entscheidend ist. Trotz dieser klaren Anforderungen fehlt es häufig an einem strategischen Fundament: 39 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen über keine effektive Datenstrategie verfügt.
Diese Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Splunk-Umfrage, in deren Rahmen IT-Führungskräfte zu ihrer derzeitigen Dateninfrastruktur, ihren aktuellen Herausforderungen und strategischen Ambitionen befragt wurden. Für Unternehmen zeichnen sich dabei vier zentrale Problemfelder ab, die dringend ein Umdenken erfordern: unkontrolliertes Datenwachstum, zunehmender regulatorischer Druck, Herausforderungen beim Einsatz von künstlicher Intelligenz und fehlende Datenstrategien.
„Daten sind heute das Rückgrat digitaler Geschäftsmodelle – doch viele Unternehmen stehen vor einem Paradoxon: Sie wollen datengetrieben agieren, kämpfen aber mit Überforderung, fehlender Strategie und schlechter Datenqualität“, sagt Petra Jenner, General Manager & Senior Vice President EMEA bei Splunk. „Wer hingegen in Daten-Governance, -Qualität und -Compliance investiert, legt die Grundlage für nachhaltige Innovationsfähigkeit und sichert sich einen entscheidenden Vorsprung – auch im Bereich künstlicher Intelligenz.“
Datenwachstum: Wenn Fortschritt zur Last wird
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Umfrage: Das Datenvolumen in Unternehmen wächst rasant. Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) schätzt, dass sich das Datenvolumen in den vergangenen drei Jahren um 50 Prozent erhöht hat. Jede:r vierte IT-Verantwortliche (24 Prozent) geht sogar von einer Verdopplung aus.
Viele Organisationen kämpfen mit der Kehrseite des Wachstums. Daten-Silos, Sicherheitsbedenken und zunehmende Compliance-Anforderungen machen es schwieriger, die richtigen Insights zum richtigen Zeitpunkt zu gewinnen. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) empfindet das wachsende Datenvolumen als Belastung. 66 Prozent der Befragten geben an, dass die Datenflut ihr Cybersicherheitsrisiko in den letzten drei Jahren erhöht hat.
Compliance: Vom Kostentreiber zur strategischen Chance
Parallel zum Datenwachstum steigt auch der Compliance-Druck. 68 Prozent gehen davon aus, dass die Herausforderungen bei der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen in den kommenden drei Jahren weiter zunehmen werden. Über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) äußert konkrete Sorgen vor möglichen Strafen.
Doch die Umfrage zeigt auch eine positive Perspektive: 71 Prozent der Unternehmen sehen in einer konsequenten Compliance einen echten Wettbewerbsvorteil. „Unternehmen verstehen regulatorische Konformität nicht nur als Pflicht, sondern als Chance – zur Differenzierung, zur Stärkung des Vertrauens bei Kund:innen und Partnern sowie als Basis für nachhaltigen Markterfolg“, sagt Petra Jenner. Knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sagen, dass Compliance ihnen und ihren Kund:innen hilft, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Künstliche Intelligenz: Ambition trifft auf Realität
Eine weitere zentrale Erkenntnis der Umfrage betrifft den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Vier von zehn Befragten (42 Prozent) sagen, dass sie aktuell an eigenen KI-Projekten arbeiten – ein deutliches Signal für technologische Aufgeschlossenheit und Innovationsdruck. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass die Umsetzung stockt. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) bezeichnet KI selbst als eine der Hauptursachen für das wachsende Datenvolumen. Fast die Hälfte (46 Prozent) befürchtet eine künftig unverwaltbare Datenexplosion durch KI.
Besonders kritisch ist der Blick auf rechtliche Rahmenbedingungen: Nur 32 Prozent der Befragten fühlen sich sehr sicher, dass ihre KI-Prozesse mit Vorgaben wie der DSGVO konform sind. Zudem sieht fast die Hälfte (45 Prozent) in schlechter Datenqualität einen erheblichen Nachteil im Wettlauf um den Einsatz von KI.
Datenstrategie: Hohe Erwartungen treffen auf geringe Strukturen
Die Potenziale von Daten sind unbestritten. Produktivitätssteigerung (41 Prozent), technologische Entwicklungen (40 Prozent) und Effizienzgewinne (39 Prozent) zählen zu den wichtigsten Treibern für den verstärkten Einsatz datengetriebener Ansätze. Externe Einflüsse wie zunehmender Wettbewerbsdruck, wirtschaftliche Unsicherheiten und komplexe Marktbedingungen verstärken die Notwendigkeit, datengetrieben zu arbeiten. Hinzu kommt: Viele IT-Entscheider:innen berichten, dass die Nachfrage nach datenbasierten Entscheidungsgrundlagen zunehmend direkt vom Vorstand kommt. Das Top-Management fordert datengetriebene Einblicke ein und verstärkt so den Druck auf IT-Abteilungen, tragfähige Strategien und eine leistungsfähige Dateninfrastruktur bereitzustellen.
Trotzdem fehlt es in vielen Organisationen an klaren Konzepten und Verantwortlichkeiten. Fast jeder Vierte (39 Prozent) der befragten IT-Entscheidungsträger:innen gibt an, über keine wirksame Datenstrategie zu verfügen. Gleichzeitig sind 77 Prozent der Ansicht, dass schlechte Daten ein Risiko für ihr Unternehmen sein können. Das Bedürfnis nach datenbasierter Entscheidungsfindung ist da – doch der Weg dorthin bleibt für viele unklar.
„Die Umfrage zeigt: Unternehmen sehen die aus Daten gewonnenen Insights als strategischen Schlüssel – doch mangelnde Qualität, fehlende Strategien und wachsende Risiken bremsen das Potenzial aus“, ergänzt Petra Jenner. „Wer heute in Governance, Compliance und eine solide Datenbasis investiert, schafft die Grundlage, um Innovationen wie KI erfolgreich und sicher zu nutzen“, so Jenner abschließend.
Weitere Einblicke zum Thema liefert auch der globale Splunk-Report „Die neuen Regeln des Datenmanagements“.

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