Datenflut übersteigt Schutzfähigkeiten der IT-Sicherheitsverantwortlichen

Eine neue Studie von Rubrik zeigt: Mehr als ein Viertel der befragten Organisationen in Deutschland hat im letzten Jahr sensible Daten verloren. Bei rund einem von sechs Unternehmen kam es in den letzten 12 Monaten sogar zu mehreren Datenverlusten. [...]

Steven Stone, Leiter der Forschungseinheit für Cybersicherheit Zero Labs bei Rubrik. (c) Rubrik
Steven Stone, Leiter der Forschungseinheit für Cybersicherheit Zero Labs bei Rubrik. (c) Rubrik

In der neuen Studie „Der Stand der Datensicherheit: Die Reise zur Absicherung einer ungewissen Zukunft“ gibt Rubrik Zero Labs einen aktuellen Einblick in die immer häufiger auftretenden Herausforderungen durch Cyberrisiken und die Schwierigkeit, Daten über die wachsende Angriffsfläche eines Unternehmens hinweg zu sichern. Laut der Meinung von mehr als 1.600 Führungskräften in der IT-Sicherheit schaffen neue Technologien weiterhin zahllose Möglichkeiten für moderne Bedrohungen der Cybersicherheit. Diese Technologien reichen von künstlicher Intelligenz (KI) bis hin zur Cloud und machen sich die rasante Zunahme der weltweiten Datenmengen zunutze.

Die weltweite Datenflut steigt an

  • Weltweit betrachtet ist die Datenmenge eines typischen Unternehmens in den letzten 18 Monaten um 42 Prozent gestiegen. Wie der Rubrik Zero Labs Report (2023) zeigt, verzeichnen SaaS-Daten das größte Wachstum (145 Prozent), gefolgt von Cloud-Daten (73 Prozent) und lokalen Daten (20 Prozent).
  • Im Durchschnitt beträgt das Datenvolumen einer typischen Organisation 240 Backend-Terabytes (BETB). Drei von Rubrik geschützte Unternehmen melden sogar mehr als ein Petabyte an Daten im Backend-Speicher.
  • Die Rubrik Zero Labs prognostizieren, dass das Gesamtvolumen der Daten, die ein typisches Unternehmen sichern muss, im nächsten Jahr um fast 100 BETB steigen wird – und in den nächsten fünf Jahren sogar um das Siebenfache.

Angesichts des Wachstums kämpfen Unternehmen um den Schutz ihrer sensiblen Daten

  • Globale Unternehmen haben im Durchschnitt 24,8 Millionen sensible Datensätze gespeichert.
  • 60 Prozent der befragten Unternehmen aus Deutschland speichern ihre sensiblen Daten an mehreren Standorten in Cloud-, On-Premises- und SaaS-Umgebungen, wobei weniger als 3 Prozent einen speziellen Speicherort für sensible Daten angeben.
  • Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Organisationen weltweit hat im letzten Jahr einen wesentlichen Verlust sensibler Daten erlitten. Am wenigsten Verluste gab es bei deutschen Unternehmen (27 Prozent). Dennoch berichtet etwa jede sechste Organisation (weltweit: 16 Prozent, Deutschland: 15 Prozent) von mehreren Datenverlusten im Jahr 2022.
  • Zu den in Deutschland am häufigsten kompromittiert Datenarten gehörten geistiges Eigentum (47 Prozent), Authentifizierungsdaten (41 Prozent) und Finanzdaten des Unternehmens (24 Prozent).

Wachsenden Anforderungen an die Datensicherheit erfordern verbesserte Datenrichtlinien

  • 48 Prozent der befragten Führungskräfte in der IT und IT-Sicherheit von deutschen Unternehmen glauben, dass das aktuelle Datenwachstum in ihrem Unternehmen ihre Fähigkeit übersteigt, diese Daten zu schützen und Risiken zu bewältigen.
  • Fast alle (98 Prozent) befragten Organisationen aus Deutschland glauben, dass sie derzeit erhebliche Schwierigkeiten mit der Datentransparenz haben.
  • 45 Prozent der deutschen Befragten vermuten, dass Personen innerhalb ihres Unternehmens auf Daten zugreifen, obwohl sie damit gegen die Datenrichtlinien verstoßen.
  • 43 Prozent der befragten Organisationen haben eine einzelne Führungskraft benannt, die für Daten und deren Sicherheit verantwortlich ist.

„Das explosionsartige Datenwachstum resultiert aus dem zunehmenden Einsatz von Big Data in Kombination mit künstlicher Intelligenz, dem Internet der Dinge und der zunehmenden Nutzung persönlicher Daten, die von Geräten generiert werden. Darüber hinaus verändert es beide Seiten der Cybersicherheitsfronten rapide. Das schließt die unzähligen Möglichkeiten ein, wie Angriffe ausgeführt werden und wie unsere Systeme schnelle Reaktionen ausführen können – vom Posture Management bis zur Datensicherheit“, erklärt Steven Stone, Head of Rubrik Zero Labs. „Wir sehen, dass die heutige Zunahme an Daten, wenn sie unbeachtet bleibt, Unternehmen lähmen kann. Unternehmen brauchen den richtigen Einblick in ihre Daten, um sie zu sichern, und einen klaren Plan für Cyberresilienz, der die Geschäftskontinuität gewährleistet.“


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*