Deutschland stagniert in seiner Entwicklung als Cloud-Computing-Standort - und fällt damit im internationalen Vergleich zurück. [...]
Dies ist das Ergebnis der Studie „2013 BSA Global Cloud Computing Scorecard“, die das politische und technische Umfeld für die Cloud in 24 Ländern analysiert. Zwar rangiert Deutschland 2013 im weltweiten Vergleich auf dem vierten Platz, fällt aber im Vergleich zum Vorjahr einen Rang hinter die USA zurück. Grund dafür sind die aus Sicht des Software-Branchenverbands hierzulande zu strengen Regeln zum Datenschutz. Auch erste Fortschritte im Bereich Infrastruktur könnten daran nichts ändern. Japan führt die Liste an, gefolgt von Australien. Singapur macht den größten Sprung vom zehnten auf den fünften Platz nach der Umsetzung neuer Gesetze zum Schutz der Privatsphäre.
Georg Herrnleben, Senior Director EMEA der BSA, kommentiert: „Es ist bedauerlich, dass Deutschland in Bezug auf die politische Unterstützung für Cloud Computing nicht besser abschneidet. Das behindert auch die weltweite Cloud-Entwicklung, und deswegen ist es wichtig, dass Deutschland seine Regeln zum Datenschutz im Sinne dieser zukunftsweisenden Technologie verbessert und so alle Vorteile dieser Entwicklung nutzen und am Wachstum der weltweiten Cloud teilhaben kann.“
In Japan, das wie im Jahr zuvor Rang 1 der Studie für sich beanspruchen kann, regele ein umfassendes Gesetzwerk den digitalen Handel, so die BSA. Dagegen verlören alle sechs untersuchten EU-Länder – Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Polen – an Boden, während Länder wie Südkorea, Indonesien und Vietnam sich sogar mit besonders fragwürdigen Maßnahmen gleichsam von der Cloud trennren, etwa durch bürokratische Hürden für ausländische Anbieter, den Zwang zur lokalen Datenhaltung oder Schranken beim Datenfluss über Grenzen hinweg.
BSA-Chef Robert Holleyman sagt: „Wir beobachten eine uneinheitliche Entwicklung bei der Gesetzgebung zu Cloud Computing. Übertriebene Datenschutz- und Sicherheitsregeln verhindern, dass Daten frei über Grenzen hinweg fließen können. Zu viele Länder wollen sich zudem ein eigenes Stück der Cloud abtrennen. Doch das läuft dem Gedanken der Skaleneffekte zuwider, der der Cloud zugrunde liegt.“
Whitepaper zum dynamischen Singapore:
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*Thomas Cloer ist Redakteur unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.
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