Sogenannte "Death Groups" haben es im russischen sozialen Netzwerk VKontakte auf Teenager abgesehen und versuchen, sie zum Suizid zu überreden. [...]
Besonders Eltern haben zurzeit große Angst vor den anonymen Nutzern, denn die Masche war in vielen Fällen bereits erfolgreich. Besonders zurückhaltende Teenager, nicht selten Mobbing-Opfer, gehen den Nachrichten der „Todesgruppes“ auf den Leim. Bereits im November 2016 wurde ein Drahtzieher in polizeiliche Gewahrsam genommen. Filipp Budeikin begründete sein Treiben damit, dass man „wertlose Menschen aus der Gesellschaft räumen“ wolle. Zudem bezeichnete er die für die Masche anfälligen Teenager als „biologisch abbaubaren Müll“.
„Ich habe manchen Nutzern einfach erklärt, warum es am besten für sie ist, wenn sie sterben. Mehr war das nicht. Sie sind ja diejenigen, die diese Entscheidung getroffen haben, niemand hat sie dazu gezwungen“, so Budeikin. Die Polizei spricht jedoch auch von Erpressungsfällen, in denen Death Groups damit gedroht hätten, Familienmitgliedern etwas anzutun, wenn sich der angeschriebene Teenager nicht das Leben nimmt.
Langsame Verbreitung
Mittlerweile sind Death Groups auch in der Ukraine angekommen. In sozialen Netzwerken wurden deshalb im März bereits rund 500 Gruppen gesperrt. Laut der World Health Organisation ist die Selbstmordrate im Vergleich zum globalen Schnitt in Russland rund drei Mal so hoch. Suizid unter Teenagern ist auch für andere Plattformen ein Thema. So entwickelte Facebook unlängst einen Algorithmus, der Alarm schlagen soll, wenn Beiträge bedenklich werden.
Be the first to comment