Dell benennt künftige Cyber-Bedrohungen

5G, Künstliche Intelligenz, Quantencomputing: Dell Technologies hat analysiert, wie Hacker neue Technologien für ihre Ziele missbrauchen werden. [...]

Qualität und Umfang der Cyber-Attacken werden in Zukunft ständig zunehmen. (c) pixabay

Unternehmen stehen unter digitalem Dauerbeschuss. Egal, ob Großkonzern oder Mittelständler: Qualität und Umfang der Cyber-Attacken haben in der Vergangenheit ständig zugenommen. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Ganz im Gegenteil: Die Hacker werden neue Technologien geschickt zu nutzen wissen, um ihr Handwerk weiter zu perfektionieren.

5G öffnet neue Einfallstore

Der neue Mobilfunkstandard 5G wird dafür sorgen, dass künftig deutlich mehr Geräte, Sensoren und kritische Services miteinander vernetzt sind als das heute noch der Fall ist. In der Industrie werden dabei IT und OT, also die Systeme zur Steuerung der Anlagen, stark miteinander verschmelzen. Dadurch bieten sich Cyber-Kriminellen noch einmal erheblich mehr Angriffsflächen.

Herkömmliche IT-Security-Ansätze basieren auf nicht-vernetzten und nicht-korrelierten Sicherheitselementen. Deshalb werden sie nicht in der Lage sein, Angriffe in 5G-Netzwerken zu erkennen und zu stoppen. Diese grundsätzliche Herausforderung muss gelöst werden. Speziell in der Industrie besteht zusätzlich das Problem, dass die langen Lebenszyklen der Hardware in den Produktionsanlagen die Aktualisierung der Sicherheitsmechanismen erschweren. Diese Sicherheitslecks gilt es künftig zu schließen.

Künstliche Intelligenz greift an

Schon heute nutzen Cyber-Kriminelle in ersten Ansätzen KI-basierte Technologien, um intelligente Malware zu entwickeln. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellen sie polymorphe Schadsoftware, die ihren Code und ihre Angriffsmuster automatisch verändert und sich so bis zur Unkenntlichkeit tarnen kann. In Zukunft werden KI-basierte Cyber-Attacken deutlich breiter zum Einsatz kommen und darauf abzielen, Sicherheitsmaßnahmen wie Spamfilter, Gesichtserkennung oder die Aufdeckung von Anomalien zu umgehen.

Um sich dem entgegenzustellen, werden auch die IT-Security-Anbieter ihrerseits auf Künstliche Intelligenz setzen. Durch ihre Fähigkeit, riesige Datensätze zu analysieren und Verhaltensmuster zu erlernen, ist diese Technologie geradezu prädestiniert für Cybersecurity. So könnte sie etwa in Zukunft Security Operations Center ermöglichen, die rund um die Uhr automatisiert arbeiten.

Quantencomputer knacken Verschlüsselungen

Quantencomputer werden das Spiel mit der Cyber-Sicherheit grundlegend verändern. Diese Supercomputer lösen komplexe Aufgaben besonders gut und um ein Vielfaches schneller, weil sie nicht wie heutige Rechner mit den Werten 0 und 1 arbeiten, sondern in einem Arbeitsschritt eine Vielzahl von Abstufungen berechnen können. Der Einsatz von Quantencomputern wird die Leistungsfähigkeit von Systemen und damit die Ausführung von Berechnungen und Transaktionen auf ein bislang unerreichtes Niveau anheben. Genau das könnte auch Cyber-Kriminellen in die Hände spielen – etwa beim Knacken heute noch sicherer kryptografischer Verfahren.

Die Forschungen an neuen Verschlüsselungsverfahren, die vor Attacken mit Quantencomputern sicher sind, haben deshalb bereits begonnen, und zwar in Form der so genannten Post-Quanten-Kryptographie (PQC). Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Entwicklung von Verfahren, deren mathematische Basisprobleme auch von einem Quantencomputer nicht effizient gelöst werden können.

Cybersecurity bleibt ein Katz- und Mausspiel

„Trotz aller Veränderungen wird eines auch in Zukunft beim Alten bleiben: Cyber-Sicherheit ist ein ewiges Katz- und Mausspiel zwischen der IT-Security-Branche und den Hackern“, sagt Stefan Trondl, General Manager bei Dell Technologies Österreich. „Auch wenn Sicherheitsvorkehrungen selbst keine unmittelbare Wertschöpfung erzielen, verhindern sie doch existenzbedrohende Angriffe – das gilt morgen genauso wie heute. Fallen Rechner aus und stehen Maschinen still, kann das enorme Kosten verursachen; und kommt es zur Offenlegung sensibler Kundendaten im Internet oder schlicht zum Zugriff durch Dritte, führt das zu erheblichen Vertrauens- und Reputationsverlusten.“


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