Dell brechen die PC-Verkäufe weg

Die Situation für den Computerbauer Dell spitzt sich zu. Die Nummer drei der Branche musste zu Weihnachten enorme Verkaufsrückgänge verkraften. Kurioserweise könnte das sogar die angepeilte 24,4 Mrd. Dollar (18,28 Mrd. Euro) schwere Übernahme erleichtern. [...]

Auch im vierten Geschäftsquartal mit der wichtigen Weihnachtssaison schrumpften die PC-Verkäufe. Die Privatkunden greifen lieber zu Tablet-Rechnern oder sie begnügen sich mit ihrem Smartphone, um ins Internet zu gehen. Bei diesen Gerätekategorien ist Dell schwach aufgestellt. Dell kam von Anfang November bis Anfang Februar auf einen Umsatz von 14,3 Mrd. Dollar oder umgerechnet 10,7 Mrd. Euro. Das waren 11 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders drastisch fielen die Verkäufe von Notebooks (minus 25 Prozent Umsatz) sowie Tischrechnern (minus 13 Prozent).
In der Folge schrumpfte auch der Gewinn um 31 Prozent auf 530 Mio. Dollar (389,54 Mio. Euro). Der Einbruch verwunderte dabei nicht: Schon seit geraumer Zeit verliert Dell an Boden und erleidet damit das gleiche Schicksal wie viele andere PC-Hersteller. Auch die Firmenkunden hatten sich zuletzt als wenig spendabel erwiesen.
Dell hatte versucht, sich mit einem Ausbau des Service- und Software-Geschäfts unabhängiger von den PC-Verkäufen zu machen. Doch der Wandel geschieht nur langsam, wenngleich Dell mehrere Firmen hinzugekauft hatte. So stehen Notebooks und Tischrechner immer noch für knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes.
Firmenchef Michael Dell will deshalb die von ihm 1984 gegründete Firma mit Hilfe von Investoren zurückkaufen und von der Börse nehmen. Ohne Rücksicht auf andere Aktionäre könnte er dann den laufenden Umbau beschleunigen. Der Deal wäre 24,4 Mrd. Dollar schwer. Allerdings lehnen mehrere Großaktionäre das Übernahmeangebot als zu niedrig ab und verlangen mehr Geld. Die mauen Geschäftszahlen könnten Michael Dell deshalb sogar in die Hände spielen.

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