Deloitte CIO Survey 2017: Österreichs Unternehmen haben Aufholbedarf bei neuen IT-Technologien

Laut dem aktuellen Deloitte CIO Survey haben österreichische Unternehmen weiterhin Aufholbedarf bei der Digitalisierung. Demnach sind CIOs hierzulande vor allem mit der Modernisierung und Absicherung der IT-Systeme beschäftigt. Ihre internationalen Kollegen haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt und setzen verstärkt auf Innovation und neue Technologien im Digitalbereich. [...]

Im Rahmen der Deloitte Studie „CIO Survey 2017“ wurden rund 1.200 IT-Verantwortliche aus 48 Ländern – darunter auch Österreich – befragt. (Eine Auswertung der österreichischen Studienergebnisse kann hier heruntergeladen werden.) Die Ergebnisse zeigen teils deutliche Unterschiede zwischen internationalen und österreichischen CIOs. Dennoch ist der grundsätzliche Wandel der Rolle des CIOs weg vom internen Dienstleister hin zum strategischen Partner im Kerngeschäft überall feststellbar.
Kunden als Top-Priorität
Passend zu diesem Rollenwandel nennen die CIOs einhellig die Kunden als Top-Priorität ihrer Tätigkeit. Auf dem zweiten Platz folgt bei den österreichischen CIOs die Performance. Innovation hat in Österreich mit Platz Drei wie im Vorjahr ebenfalls einen hohen Stellenwert, international liegt sie nur auf dem fünften Platz. Ein gravierender Unterschied ist beim Stellenwert von Wachstum ersichtlich: Dieses nimmt international den zweiten, in Österreich allerdings nur den sechsten Platz ein.
„Die Betonung von Innovation ist auf den Nachholbedarf der österreichischen Unternehmen bei der Digitalisierung zurückzuführen. Österreichische IT-Leiter haben grundsätzlich erkannt wie wichtig die digitale Transformation ist – nun müssen in den Unternehmen Taten folgen“, analysiert Bernhard Göbl, Director im Consulting bei Deloitte Österreich.
Cybersecurity als wichtiger Einflussfaktor
International werden laut den befragten CIOs neue Technologien aus dem Digitalbereich einen immer größeren Einfluss auf das Geschäft nehmen, gefolgt vom Thema Analytics. In Österreich spielen diese beiden Themen hingegen noch eine untergeordnete Rolle. Die österreichischen IT-Leiter sehen für die nächsten zwei Jahre Cybersecurity als wichtigsten Technologiebereich, gleich dahinter kommt die Modernisierung der bestehenden Systeme. International ist diese Modernisierung kein großes Thema mehr. „In Österreich sind CIOs häufig noch damit beschäftigt, die Basis für den digitalen Wandel zu schaffen, indem sie die IT-Infrastruktur im Unternehmen modernisieren und vor Cyberangriffen absichern. Deshalb spielen bei uns neue Technologien noch keine so große Rolle“, so Göbl.
Internet der Dinge als Investitionsfokus
Bei der Frage nach den Investitionsschwerpunkten wird der Aufholbedarf der Österreicher ebenfalls deutlich. Global soll am meisten in kognitive Technologien investiert werden, in Österreich sieht man noch kaum Handlungsbedarf. Wichtigstes Investitionsziel bei neuen Technologien ist hierzulande mit 88 Prozent das Internet der Dinge, international belegt es einen ebenfalls hohen zweiten Platz. Der größte Unterschied zwischen Österreich und der restlichen Welt zeigt sich beim 3D-Druck, der in Österreich als wichtiges Investitionsfeld angesehen wird – im globalen Vergleich ist er nur ein Randthema.
Umsetzungsstärke und Mitarbeiterproduktivität als Erfolgsgaranten
Die bodenständige Herangehensweise an das Thema IT in Österreich spiegelt sich auch bei den Antworten auf die Frage wider, welche Merkmale die IT-Leiter besonders auszeichnen. International werden technische Visionen als wichtigstes Merkmal erfolgreicher CIOs gesehen – nicht so in Österreich, wo im Vergleich mehr auf Umsetzungsstärke und Mitarbeiterproduktivität gesetzt wird. „Österreich ist bei der digitalen Transformation eher ein Nachzügler. Die Schaffung einer soliden Basis ist daher wichtiger als große Visionen“, resümiert Bernhard Göbl. „Die österreichischen CIOs müssen weiterhin mit großer Energie an den Themen der digitalen Transformation arbeiten. Sie müssen das Tempo erhöhen, um die bestehende Lücke zum internationalen Status quo möglichst bald zu schließen.“


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