Die digitale Transformation bringt es mit sich: Der CIO ist nicht nur Dienstleister der Geschäftsbereiche, er entwickelt zunehmend eigene Geschäftsmodelle mit profitablen Umsätzen – auch jenseits von E-Commerce. Nicht zuletzt deshalb steigt seine Reputation innerhalb des Unternehmens. [...]
Auch die Vergütungssysteme für CIOs werden sich anpassen und dynamisieren, wenn der CIO zunehmend Umsätze und Gewinne zum Unternehmenserfolg beisteuert. Heute ist der Beitrag des CIO zur Wertschöpfung von Produkten und Dienstleistungen in der Industrie ja zumeist noch indirekt und nur schwer zu messen. IT unterstützt und entwickelt, IT wird dabei immer wichtiger, aber bleibt eben doch eher im Hintergrund.
Für den eigenen Auftritt am Markt – sei es durch den Verkauf von Software, digitaler Produkte und Plattformen sowie den Verkauf von Daten oder digitalem operativen Knowhow – besitzen die führenden CIOs einen zentralen Joker. Sie sind die Herren der Daten. Einfach gesagt: CIOs sind heute in der Lage, durch die Verarbeitung von großen Datenmengen Erkenntnisse zu erzielen, die in neuen Produkten und Dienstleistungen münden. In diese Richtung gedacht, können IT-Verantwortliche mit internen und externen Daten oft besser als Vertrieb, Marketing und Datenanalysten neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren und den go-to-market anstoßen. Diesen Vorsprung müssen sie nutzen.
Große Chancen, aus dem IT-Bereich eines Industrieunternehmens heraus, Geschäft zu generieren, liegen im Aufbau von B2B-Handelsplattformen. Auch im Wartungsbereich sind erhebliche Potenziale versteckt. Heute wird kaum noch eine Maschine ohne Software verkauft. Deshalb ergeben sich offensichtliche Möglichkeiten, durch die Vernetzung im Sinne von Industrie 4.0 zusätzliche IT-Dienstleistungen anzubieten. Auch Outsourcing kann eine sprudelnde Quelle von Umsätzen sein.
Natürlich müssen sich CIO und IT-Abteilungen wandeln, um den Anforderungen eines erfolgreichen Agierens am Markt gerecht zu werden. Wer auf die Suche nach Revenue geht, muss zunächst in der Lage sein, Business Cases zu entwickeln. Klingt banal, ist es aber nicht. CIOs haben das in der Vergangenheit ja nicht gelernt und es ist deshalb bis heute nicht ihre eigentliche Kompetenz. Doch erst mit einem hieb- und stichfesten Business Case kann der CIO ans Top-Management gelangen.
Bei aller Suche nach eigenständigen Umsätzen gilt: Natürlich bleibt es der Hauptjob des CIO, Linien- und Stabsfunktionen bei ihren Aufgaben zu unterstützen und eine stabile IT-Leistung sicherzustellen. IT-Engineering ist zunehmend Teil der Produkte, der Dienstleistungen und der wesentlichen Prozesse des Unternehmens und damit integraler Bestandteil der Wertschöpfung. Diese Fähigkeit darf nicht unter der Erweiterung des Profils leiden.
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