Die Unix-Server-Verkaufszahlen werdem weiter sinken, sagen Marktforscher voraus. Profiteur ist Linux, aber auch Windows. [...]
Tot gesagte leben lange. Im Falle von Unix zeigen die Verkaufszahlen bereits seit Jahren nach unten. Das ist auch bei den jüngsten Ziffern von Marktforscherin IDC nicht anders. So werden die weltweiten Verkäufe von Unix-Hardware von 10,2 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf 8,7 Milliarden Dollar sinken. Ähnlich sieht das auch Gartner: Die Auguren sagen vorher, dass der Marktanteil von Unix-Systemen von 16 Prozent im Jahr 2012 auf 9 Prozent im Jahr 2017 schwinden wird.
Der Niedergang hat vor allem mit der Hardware zu tun. Viele Firmen migrieren von teuren Risc-Servern auf kostengünstigere x86er Modelle. Von diesem Trend profitiert unter anderem auch Linux. Das Opensource-Betriebssystem hat bekanntlich Unix-Wurzeln. Eine von Suse in Auftrag gegebene Studie zeigt auf, dass heuer 90 Prozent der Migrationen von Unix wegführen. Dabei wechseln 56 Prozent zu Linux, der Rest zu Windows. Mittlerweile ist deshalb Linux zum Server-Betriebssystem der ersten Wahl geworden. Die gleiche Studie hat ergeben, dass 83 Prozent aller Firmen in irgend einer Form Linux-Server einsetzen.
Trotzdem wird Unix noch lange nicht auf dem Friedhof der IT-Geschichte enden. Weder Gartner noch IDC prophezeien, dass Unix komplett verschwinden wird. Es gibt nach wie vor Anwendungen, gerade in der Finanzindustrie, bei denen auf die Zuverlässigkeit von Unix-Servern gesetzt wird.
Die sinkenden Verkaufszahlen von Unix-Servern bedeuten darüber hinaus nicht, dass es innerhalb des Unix-Ökosystems keine Verschiebungen gäbe. So mussten in letzter Zeit HP und Oracle Marktanteile an IBM abgeben. Laut IDC kann denn auch der Blaue Riese 2012 mit 56 Prozent Anteil mehr als die Hälfte des Marktes für sich beanspruchen. Oracle und HP folgen etwas abgeschlagen auf Platz zwei und drei. Sie sind dort fast gleich auf mit 19,2 Prozent, respektive 18,6 Prozent Marktanteil.
*Der Autor ist Redakteur von Computerwoche.ch.
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