Ottakringer-CIO Georg Reich hat SAP im Blut. Als einer der ersten Spezialisten in Österreich ist er seit jeher heißt begehrt, wenn in Unternehmen ein großer Rollout bevorsteht. Das gilt auch für seinen aktuellen Arbeitgeber. [...]
Die gesamte Karriere von Georg Reich ist von drei Buchstaben geprägt: SAP. In den späteren 90er Jahren ist der studierte Betriebswirt zum ersten Mal mit den Produkten des Walldorfer Softwarekonzerns in Berührung gekommen. „Mich hat einfach die Kombination aus Betriebswirtschaft und IT interessiert“, erinnert sich Reich.
Schon während des Studiums ist dann der Kontakt zu Plaut entstanden, der schon damals in Österreich einige SAP-Projekte umgesetzt hatte. Aus dem Kontakt wurde ein Arbeitgeber: „Der Bedarf an SAP-Spezialisten war unglaublich hoch. Wenn man sich bewährt hat, ist es relativ rasch nach oben gegangen.“ Oftmals zu schnell, wie Reich findet: „Wir wurden sehr schnell mit sehr verantwortungsvollen Aufgaben betraut, bis hin zur Projektleitung, vieles haben wir im learning by doing-Verfahren lernen müssen. Die Projekte sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, und es gab sehr wenige Experten.“
Die reine Rolle des Beraters war Reich aber bald zu wenig. „Ich wollte nicht immer nur während dem Projekt begleiten, sondern auch sehen, wie sich die Lösung weiterentwickelt.“
Nach fünf Jahren bei Mondi, wo er eine ganze Division vom Konzept bis zur Nachbetreuung mit SAP ausgestattet hat, zog es Reich aber doch wieder zurück zu Plaut, die kurz vor seinem Engagement von IDS Scheer übernommen wurde.
Auch im zweiten Anlauf hielt es Reich aber nicht lange in der Rolle des Beraters, 2007 folgte der Wechsel zum Baustoffunternehmen Lasselsberger, ein heimscher hidden champion, wie Reich betont. In diesem international tätigen Konzern mit Osteuropa-Schwerpunkt und über 14.000 Mitarbeitern wurde Reich endgültig zum SAP-Guru. Reich hat SAP in großen Teilen der Gruppe ausgerollt. Nach der Wirtschaftskrise 2009 und 2010 war jedoch die Rolle der IT so eingeschränkt, dass Reich wieder weiter gezogen ist. Diesmal zu seinem heutigen Arbeitgeber, der Ottakringer Getränke AG.
- „In Österreich hat außer uns noch keine einzige Brauerei SAP ganzheitlich umgesetzt.“
Der Getränkekonzern stand vor der Mammutaufgabe, das über 20 Jahre alte ERP-System auf AS400-Basis zu ersetzten und hatte sich für SAP als Nachfolger entschieden. Und dieses Projekt sollte nun Reich als CIO verantworten.
In die Entscheidung pro SAP war er aber noch nicht einbezogen. „Es ist immer sehr schwer, den Business-Case einer SAP-Implementierung rechnerisch auch darzustellen. Ottakringer hat sich für SAP entschieden, weil es mehr „out oft the box“ anzuwenden war als andere Systeme. „Bei anderen Lösungen hätten wir mehr selbst programmieren müssen“, erklärt Reich.
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