Ottakringer-CIO Georg Reich hat SAP im Blut. Als einer der ersten Spezialisten in Österreich ist er seit jeher heißt begehrt, wenn in Unternehmen ein großer Rollout bevorsteht. Das gilt auch für seinen aktuellen Arbeitgeber. [...]
Die IT der Ottakringer Getränke AG besteht nicht nur aus SAP, auch wenn das Projekt gegenwärtig den Hauptfokus genießt und sogar das IT-Budget leicht nach oben geschraubt hat. Der Rechenzentrumsbetrieb ist an Axians outgesourced. Auch beim Thema Cloud hat Reich keine Berührungsängste. „Wir probieren da momentan einiges um erste Erfahrungen zu machen und den Mehrwert der verschiedenen Einsatzszenarien zu erkennen“, gibt Reich Einblick in seine Cloud-Planungen. Ottakringer nutzt auch Office 365 von Microsoft. Storage wird in der Cloud betrieben. Im nächsten Schritt soll auch der eine oder andere Server in der Cloud laufen.
- „Wir brauen letztendlich Bier, und das ist ein sehr analoger Prozess.“
Als digitales Unternehmen sieht Reich Ottakringer nicht. Zumindest noch nicht: „Unsere Kunden sind Handelsunternehmen und Gastronomieunternehmen. Die Handelsbetriebe sind da sehr gut unterwegs, was Digitalisierung betrifft“, weiß Reich zu berichten und ergänzt: „Wenn die Industrie etwas anbietet, werden wir uns das ansehen, das Thema ist für mich noch zu wenig greifbar. Da müssten wir in einigen Bereichen schon Grundlagenforschung betreiben und das wollen wir nicht. Wir machen Getränke, und das ist ein sehr analoger Prozess.“
Das große Thema der Zukunft ist Mobility: „Das ist eine sehr spannende Aufgabe, und wir haben hier noch sehr viel Potential“, erklärt der CIO. Eine eigene App um SAP-Reports auch auf mobilen Geräten abbilden zu können, wird wohl bald kommen. Auch Lösungen wie Google Glass könnten im Logistikumfeld für Ottakringer einen Mehrwert bieten.
- „Für Ottakringer geht es in erster Linie um das Produkt und die Marke.“
Für Reich gäbe es aber noch zu wenige fertige Lösungen und zu viel eigenen Programmieraufwand. „Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen. Für Ottakringer geht es in erster Linie um das Produkt und die Marke, IT ist einfach keine Kernkompetenz unseres Geschäftsmodells.“
Über die reine Rolle des Systemerhalts gehen die Aufgaben von Reich und seinem Team aber weit hinaus. „Immer mehr Fachabteilungen erkennen, dass wir ihnen einen wirklichen Mehrwert bringen und dem Unternehmen neue Fähigkeiten geben können.“ Ohne IT würde aber nicht einmal das Bier und das Mineralwasser ausgeliefert werden können. Und das gehört letztendlich offiziell zum Versorgungsauftrag des Getränkeunternehmens. (aw)
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie hier im Live-Blog von SAP und Ottakringer.
Dieser Artikel stammt aus dem COMPUTERWELT-Magazin „IT-Macher 2015“. Premium-Leser können dieses und viele weitere Magazine hier kostenlos lesen.
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