Der Spagat zwischen Leistung und Effizienz

Pure Storage blickt auf Technologientrends rund um Storage und Data Management, [...]

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Markus Grau ist Principal Technologist bei Pure Storage. (Foto: Pure Storage)

Markus Grau, Principal Technologist bei Pure Storage, erläutert heute vier Entwicklungen, die seiner Ansicht nach die technologische Entwicklung rund um Storage und Data Management im kommenden Jahr prägen werden.

Die Nachfrage nach generativen KI-Lösungen wird eine neue Welle der Container-Einführung auslösen.

Der Ansturm auf die Entwicklung und Implementierung generativer KI-Lösungen führt zu einer neuen Welle des Interesses und der Akzeptanz von Containern – aufbauend auf dem bestehenden Wachstum dieser Technologie. Um den Anforderungen der KI gerecht zu werden, benötigen Datenwissenschaftler und Entwickler eine agile Plattform, die es ihnen ermöglicht, mit den Geschäftsanforderungen Schritt zu halten. Kubernetes und Container werden zunehmend als die ideale Plattform für diesen Zweck angesehen.

Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass Container für KI in fast allen Phasen von grundlegender Bedeutung sind, da jedes KI-Tool in Containern verpackt ist. Sie sind auch entscheidend für den Erfolg des schwierigen Teils der KI – das Training großer Sprachmodelle.

Bevor ein Modell trainiert werden kann, müssen viele Prozesse durchgeführt werden, einschließlich der Datenkuration, -bereinigung und -erweiterung. Die Tools, die diese Aufgaben ausführen, befinden sich alle in Containern.

Container etablieren sich zunehmend und die Entwicklung verlief bislang in zwei Wellen. Die erste Welle war zustandslos, d. h. die Arbeitslasten wurden in Container verlagert. Die zweite Welle war zustandsabhängig, d. h. Datenbanken und kritische Anwendungen wurden in Container verlagert, was eine Datenspeicherung erforderte.

Nun steht eine dritte Welle bevor, wobei Container die KI-Datenpipeline und die Tool-Chain vorantreiben. Die Abhängigkeit von Containern wird sich 2024 und darüber hinaus fortsetzen, angetrieben durch KI.

Neue Vorschriften werden den Technologieeinkauf im Jahr 2024 beeinflussen.

Politische und regulatorische Änderungen in der EU und den USA wirken sich auf den Technologiemarkt aus und zwingen die Käufer, neue und aufkommende Vorschriften bei ihren Kaufentscheidungen zu berücksichtigen. Dies wird sich auch 2024 fortsetzen.

Regulatorische Veränderungen zeichnen sich an zwei Fronten ab: IKT-Resilienz (einschließlich Cybersicherheit) und Nachhaltigkeit. Ein Beispiel dafür ist die Umsetzung des EU-Gesetzes zur digitalen Widerstandsfähigkeit (Digital Operational Resilience Act, DORA), das die Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegenüber IKT-bezogenen Vorfällen stärken soll.

Was die Nachhaltigkeit betrifft, so müssen Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen nach Scope 1, 2 und 3 melden, was sich auch auf ihre Lieferketten erstreckt. Beides wird bis 2025 vollständig in Kraft treten.

Ein weiteres Beispiel ist die EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD), die die Regeln für die von Unternehmen zu berichtenden sozialen und ökologischen Informationen verschärft.

Die neuen Vorschriften sollen Anlegern helfen, die Auswirkungen von Unternehmen auf die Gesellschaft und die Umwelt zu beurteilen, bevor sie Entscheidungen über den Kauf von Technologien treffen.

Dies hat zur Folge, dass Unternehmen vor dem Kauf eine gründliche Analyse aller technologischen Anlagen durchführen müssen, da sie wissen, dass ihre Entscheidungen letztendlich in der Berichterstattung erscheinen werden, und sie nicht mit einer ineffizienten und verschwenderischen Infrastruktur überrumpelt werden wollen.

Technologieanbieter müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihre Produkte und Lösungen sowohl jetzt als auch in Zukunft den Vorschriften entsprechen. Für diejenigen, die sich insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit auszeichnen, wird dies ein Wettbewerbsvorteil sein.

Energieverbrauch und Stromkosten werden die Verlagerung von CapEx zu OpEx beschleunigen.

Anhaltende Sorgen über den Zustand der Wirtschaft, schwierige Geschäftsbedingungen und hohe Energiekosten werden den Technologiemarkt im Jahr 2024 erheblich beeinflussen. Dies wird den Trend zu OpEx-Ausgaben gegenüber CapEx beschleunigen.

Das Geld ist knapp, und die anhaltenden Sparmaßnahmen im kommenden Jahr werden Technologie-Abonnementdienste sehr attraktiv machen, da die Kunden nur für das bezahlen wollen, was sie auch nutzen, und so große Investitionsausgaben vermeiden. Neben den direkten Budgetbeschränkungen wird das Wachstum der Abonnements auch weiterhin durch die Unsicherheit über die volle Auslastung neuer Anlagen getrieben werden.

Es ist sinnvoll, sich für ein Abonnement eines Dienstes zu entscheiden und Investitionsausgaben zu vermeiden, wenn die begründete Möglichkeit besteht, dass eine Investitionsanlage nicht voll ausgelastet wird. Abonnementdienste sind jedoch nur dann erfolgreich, wenn sie durch entsprechende SLAs abgesichert sind.

Bei der Vielzahl der auf dem Markt angebotenen Abonnements werden die Käufer immer wählerischer bei der Auswahl ihrer Investitionen und verlangen SLAs, die wichtige Bereiche des Dienstes wie Datenschutz und Energieeffizienz/Nachhaltigkeit garantieren.

Dieser Trend ist auch in Rechenzentren zu beobachten, wo die Betreiber beginnen, On-Demand-Modelle zu bevorzugen, die eine Just-in-Time-Bereitstellung von Anlagen ermöglichen. Dies ermöglicht ihnen eine bessere Kontrolle der Energiekosten durch einen geringeren Stromverbrauch, was ihnen auch hilft, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit wird die Plattformnutzung in Rechenzentren über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren der größte Faktor bei den CO2-Emissionen sein. Die Unternehmen werden sich dessen bewusst und berücksichtigen dies bei ihren Kaufentscheidungen für das kommende Jahr und darüber hinaus. 

Die Nachfrage nach mehr Effizienz und Innovation in Rechenzentren wird angesichts der Kapazitätsknappheit steigen.

Viele Unternehmen, die auf Rechenzentren angewiesen sind, berichten, dass ihr drängendstes Problem derzeit die Kapazität ist. Eine wachsende Zahl von Rechenzentren ist überlastet und verfügt nicht über den nötigen Platz oder die nötige Leistung, um neue Plattformen zu installieren. 

Darüber hinaus herrscht in vielen Gebäuden und Regionen eine zunehmende Knappheit bezüglich der Energieversorgung, die Unternehmen daran hindert, Rechenzentren zu bauen und zu erweitern. Das bedeutet, dass sie nach energieeffizienteren Lösungen suchen müssen.

Auch die nun frühzeitige Aufhebung der „Energiepreisbremse“ und die Aufhebung des „Klima- und Transformationsfonds“ wir für weiter steigenden Druck in Sachen Energiekosten sorgen. Daher fordert ja der BITKOM nun sogar einen gesonderten Industriestrompreis für IT-intensive Unternehmen.

Im Jahr 2024 wird dies zu weit verbreiteten Bemühungen führen, Effizienzsteigerungen zu erzielen, selbst bei bestehenden Rechenzentrumsplattformen, da dies die einzige Möglichkeit ist, Platz und Energie zu gewinnen, um den Einsatz neuer Technologien im Rechenzentrum zu ermöglichen.

Um die Nachhaltigkeit der bestehenden Rechenzentrumsflächen zu optimieren, werden die Betreiber auf neue, energieeffizientere Technologien umsteigen, die weniger Platz und Kühlung benötigen. Dies verlängert insgesamt die Lebensdauer des Rechenzentrums – ein wesentlicher Faktor angesichts Bedarf an neuen Technologien im Zuge des Aufstiegs der KI.


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