Bis zum Jahr 2017 wird nach Einschätzung der Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner ein Drittel der Office-Lösungen in Unternehmen aus der Cloud kommen. [...]
Aktuell schätzt Gartner die Zahl der Nutzer von Cloud-Office-Systemen in Unternehmen allerdings erst auf rund 50 Millionen; das entspricht acht Prozent aller Office Nutzer (China und Indien nicht eingerechnet). Im ersten Halbjahr 2015 werde der Zug Richtung Cloud-Office merklich Fahrt aufnehmen, erwarten die Auguren.
„Trotz des ganzen Hypes um Migration in die Cloud gibt es weiterhin große Unterschiede, abhängig von der Größe, Branche, Geografie und spezifischen Anforderungen von Firmen“, sagt Gartner-Fellow Tom Austin. „Während Anfang 2013 acht Prozent der Mitarbeiter Cloud-Office-Systeme nutzten, gehen wir davon aus, dass deren Zahl bis zum Jahr 2022 auf 695 Millionen oder 60 Prozent ansteigt.
Email bleibt aus Sicht von Gartner auch mittelfristig das primäre Collaboration-Tool, auch wenn andere Werkzeuge wie Team-Sites und Communities an Bedeutung gewinnen. Bei Entscheidungen für einen Umzug in die Cloud (oder auch dagegen) spiele Email aber meist die entscheidende Rolle. Gartner erwartet, dass Ende 2014 wenigstens zehn Prozent aller Email-Arbeitsplätze via Cloud oder Software-as-a-Service (SaaS) bedient werden; bis Ende 2017 soll der Anteil auf wenigstens ein Drittel steigen.
Laut Gartner steigt auch die Zahl der Endgeräte deutlich an, mit denen Knowledge Worker auf ein Office in der Cloud zugreifen. Als solche Lösungen 2007 aufkamen, hatte der typische Nutzer genau ein Endgerät für den Zugriff. Gegenwärtig setzt der User pro Woche bereits bis zu vier Devices ein – neben dem PC im Büro beispielsweise auch noch den privaten Rechner, einen Tablet-Computer sowie ein Smartphone. Die wachsende Engerätezahl könnte die Nutzung von Cloud-Office-Lösungen beschleunigen, so Gartner, weil sie der IT Installation, Wartung und Upgrade lokal installierter Office-Software erspare.
Bislang laufen Office-Pakete allerdings zumindest in Sachen Frontend selten wirklich – eine Ausnahme ist beispielsweise Google Apps – in der Datenwolke. Bei Office 365 von Microsoft wird das Office-Paket nach wie vor lokal installiert – die Programme sind viel zu mächtig und ressourcenhungrig für den Browser, die abgespeckten Office Web Apps wiederum bieten nicht den gewohnten Leistungsumfang. In der Cloud laufen bei Office 365 nur die Server Exchange, Sharepoint und Lync.
* Thomas Cloer ist Redakteur der deutschen Computerwoche.
Be the first to comment