Ab Mitte 2023 wird Google bei seinem über viele Jahre bewährtes Tracking- und Analyse-Tool Universal Analytics den Stecker ziehen – ein Paradigmenwechsel, der für viele Website-Betreiber den Wechsel zum Nachfolgetool Google Analytics 4 auf die Agenda für 2023 setzt. [...]
Spätestens bis zum 1. Juli müssen Unternehmen, die weiterhin auf Googles Tracking-Daten angewiesen sind, den Umstieg auf Google Analytics 4 geschafft haben, um weiterhin die regelmäßigen Analysen durchführen zu können.
Website-Betreiber sollten damit allerdings nicht bis zum letzten Tag warten, sondern möglichst lange beide Systeme parallel laufen lassen, um ausreichend Erfahrungen mit den neuen Metriken und der geänderten Bedienerführung zu sammeln. Denn die beiden Systeme sind nicht nur inkompatibel zueinander, sondern generieren auch unterschiedliche Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Annäherung an die jeweiligen KPIs.
Dass dieser Wechsel irgendwann vollzogen werden würde, war keine Überraschung. Google hatte über die Jahre auf zahlreichen Entwicklerkonferenzen angekündigt, dass die Systeme nur einen begrenzten Zeitraum parallel betrieben werden sollen.
Dabei sind die Vorteile von Google Analytics 4 nicht von der Hand zu weisen: Es handelt sich bei dem komplett auf Third-Party Cookies verzichtenden System um einen unter Datenschutz- und Privatsphäre-Gesichtspunkten sinnvollen Ansatz.
Denn schon heute können Unternehmen viele Kund:innen, die Cookies unterdrücken, nicht mehr adäquat tracken und haben so eine Art „blinden Fleck“ in ihren Marketing-Analysen.
Machine-Learning-Ansatz erlaubt frühzeitige Trenderkennung
Anders als das Vorgängertool arbeitet Google Analytics 4 mit einer datengetriebenen Attribution auf der Basis von Machine Learning und von Google Signals, was das frühzeitige Erkennen von Tendenzen und Trends erlaubt.
So verfolgt Google Analytics 4 einen ereignisorientierten Ansatz, über den das channel- und geräteübergreifende Tracking von Nutzer:innen deutlich besser als bisher möglich wird. „Jeder einzelne Touchpoint einer Customer Journey lässt sich so nachvollziehen, da GA4 die Klicks auf unterschiedlichen Geräten zusammenführen kann“, erklärt Eric Hinzpeter, Content-Marketing-Experte bei Smarketer.
Zudem erlaubt Google Analytics 4 eine deutlich bessere übergreifende Visualisierung des Nutzerverhaltens und kann unter Hinzuziehung weiterer Datensätze Google Analytics zur Datenzentrale fürs Online-Marketing werden lassen.
Unternehmen können dabei ihre Daten zu erweiterten Zielgruppensegmenten kombinieren und den ROI messen und optimieren. All das verschafft vor allem Markenverantwortlichen mit komplexen Strukturen und einer Vielzahl an Channels wertvolle Einblicke, kann aber auch kleineren Unternehmen in Zukunft nützlich sein.
Unternehmen sollten mit der Implementierung nicht warten
Die Berichterstattung wird somit umfassender und aussagekräftiger und verspricht aufgrund der KI-Unterstützung relevantere und schnellere Marketinganalysen. Und je länger das System im Einsatz ist, umso mehr lernt es im Laufe der Zeit dazu und liefert zunehmend akkuratere Datenanalysen zur jeweiligen Website.
Schon das ist ein entscheidender Grund, warum Unternehmen den ohnehin unvermeidlichen Wechsel nicht auf die lange Bank schieben sollten. Hinzu kommt, dass nicht nur die individuelle Implementierung von Google Analytics 4 Zeit beansprucht, sondern auch die verfügbaren Metriken und KPIs neu gefunden und die damit einhergehenden Reportings erprobt werden müssen.
Geändert hat sich zudem die Benutzeroberfläche, was zusätzliche Einarbeitungszeit und Umdenken für die beteiligten Mitarbeitenden erfordert.
Unternehmen, die in Zukunft verhindern wollen, dass ihre Marketingmaßnahmen hohe Streuverluste aufweisen, sollten daher möglichst bald das neue GA4-Konto aufsetzen und mit ihrem Google-Ads-Account und ihrem Merchant Center verknüpfen. Indem sie individuelle Tracking-Ereignisse erstellen, lassen sich parallel Erkenntnisse und Daten sammeln, die erste Erfahrungswerte versprechen.
Be the first to comment