Deutsche FinTech-Branche geht durch die Decke

In Deutschland haben Startups in der Finanzbranche eine rasante Entwicklung genommen und werden weiter boomen. [...]

Berechnungen der Universitäten Regensburg und Trier nach betrug das Gesamtmarktvolumen der in Deutschland tätigen Finanztechnologie-Unternehmen (FinTech) 2015 allein in den Segmenten Finanzierung und Vermögensmanagement rund 2,2 Mrd. Euro.

Die Prognosen der Experten klingen optimistisch. Innerhalb von 20 Jahren könnte das Marktvolumen der gesamten deutschen FinTech-Branche auf 148 Mrd. Euro wachsen. Für die etablierte Finanzbranche sind die jungen Unternehmen, die für bessere Sparkonditionen, unkomplizierten Zahlungsverkehr und moderne Technologien stehen, eine ernstzunehmende Konkurrenz. Das etablierte Finanzsystem bringen sie zwar noch nicht ins Wanken, dafür ist der Anteil im Vergleich zur herkömmlichen Finanzwirtschaft zu gering.

„Sollte das dynamische Wachstum der FinTech-Branche weiter anhalten und das sehr große Wachstumspotenzial ausgeschöpft werden, könnten sich jedoch systemische Risiken entwickeln“, folgern die Wissenschaftler. Sie gehen von einem enormen Marktpotenzial für FinTechs aus, das sie für die Segmente Finanzierung und Vermögensmanagement auf aktuell 1,7 Bio. Euro schätzen. Diese Gefahr sieht offensichtlich auch die klassische Finanzwelt. 87 Prozent der in der Studie befragten Banken kooperieren bereits mit einem FinTech-Unternehmen und streben auch zukünftig eine Beteiligung oder Kooperation an.

Wachstum mit Unwägbarkeiten
Mit 346 Start-ups ist der deutsche Markt im europäischen Vergleich hinter Großbritannien der zweitgrößte und hat zuletzt um etwa 150 Prozent jährlich zugelegt. Allerdings ist die weitere Entwicklung mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Daher beschreibt die Studie nicht nur die vergangenen und aktuellen Trends in der Branche, sondern benennt auch künftige Wachstumsimpulse und Hindernisse. Die Analyse zu den Marktvolumina deutscher FinTech-Unternehmen bezieht sich auf den Zeitraum von 2007 bis 2015. Zudem wurde eine Prognose für die Marktentwicklung in acht FinTech-Teilsegmenten bis zum Jahr 2035 durchgeführt.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*