Die deutsche IT-Branche setzt verstärkt auf Freiberufler zur Ergänzung der Stammbelegschaft, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) ermittelt hat. [...]
In einer Befragung von 854 Unternehmen kommt der Verband zu dem Schluss, dass derzeit rund 80.000 IT-Experten über Projektplattformen oder persönliche Netzwerke als Freelancer aktiv in der Branche sind. Verglichen zum Jahr 2003 ist dies ein Anstieg um 20.000. Gleichzeitig kletterte die Zahl der Gesamtbeschäftigten in der IKT-Branche von 750.000 auf 900.000.
Die zuständigen Personalverantwortlichen legen ihren Fokus zunehmend auf Freiberufler. So gibt rund jeder Dritte von ihnen an, dass das eigene Unternehmen auch künftig häufiger Freelancer für Projekte einsetzen wird. Nur 18 Prozent rechnen hingegen mit einer geringeren Bedeutung dieser Arbeitskräfte für die Firma. „Flexibilität und Innovationskraft gewinnen für die Unternehmen immer stärker an Bedeutung“, unterstreicht BITKOM-Präsident Dieter Kempf. Dies treffe vor allem auf jene Betriebe mit einem Umsatz von mehr als 50 Mio. Euro im Jahr zu. Hier gehen 36 Prozent der Personaler von einem stärkeren Einsatz von Freelancern aus.
Die teilweise Zurückhaltung der Unternehmen in Bezug auf den Einsatz von Freiberuflern ist den rechtlichen Unsicherheiten geschuldet. Denn eine Eingliederung von Freelancern in die bestehende Arbeitsorganisation ist vom Gesetzgeber her nicht gestattet. Sonst, so die Begründung, gelten Freiberufler als abhängig Beschäftigte, was unzulässig ist. Diese geforderte Trennung ist in vielen Fällen jedoch nicht möglich. Auch das Fehlen eigener Produktionsmittel oder von Kapital bei IT-Freelancern dürften aus Sicht des BITKOM keine Kriterien sein, die gegen eine Selbstständigkeit sprechen. (pte)
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