Durch das System "aSÜP" gewinnen deutsche Polizeibehörden mehr Zeit für die Bearbeitung relevanter Anträge mit Strafdeliktverdacht. [...]
Deutschland setzt bei den Themen Flüchtlingsmanagement und Aufenthaltsbewilligungen für Ausländer auf Digitalisierung. So vertraut etwa das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für seine zentrale Integrationsplattform ASYL Online unter anderem auf Technologien von Oracle. Bei „aSÜP“ wiederum, einem System für automatisierte Sicherheitsüberprüfungen im Rahmen von Aufenthaltsbewilligungen, kommen Lösungen der Scheer GmbH zum Einsatz.
Nach seinem Ersteinsatz in Rheinland-Pfalz wird auch im Saarland ab Mai „aSÜP“ genutzt. Mit aSÜP wird die Sicherheitsüberprüfung durch Landesbehörden für das Bundesverwaltungsamt (BVA) weitgehend automatisiert. Dabei geht es besonders um die Vielzahl der Anträge von Ausländern, die sich um eine Aufenthaltsbewilligung in Deutschland bewerben. Die zunehmende Anzahl dieser Anträge soll nun über Digitalisierung und die Vernetzung der vorhandenen IT-Systeme bewerkstelligt werden. Sachbearbeiter können sich so auf die relevanten Antragssteller, bei denen Straftaten verzeichnet sind, konzentrieren.
Vor der Einführung von aSÜP wurde jeder einzelne Aufenthaltsantrag durch die Sachbearbeiter der Polizei im Land lediglich teilautomatisiert überprüft. Dafür mussten sie Daten aus den verschiedenen Informationssystemen des Landes (Polis, Poladis) und des deutschen Bundes auswerten, um zu überprüfen, ob Angaben über Delikte der Antragsperson vorlagen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Anzahl der Anträge wird im Saarland dieser teilautomatisierte Prozess nun mit Hilfe der E2E Bridge Technologie von Scheer E2E vollständig automatisiert, protokolliert und überwacht. Die manuellen Eingriffe werden auf ein Minimum reduziert, denn die E2E Bridge fragt pro Antrag automatisiert alle betroffenen Auskunftssysteme ab und meldet diese, wenn kein Treffer vorliegen, auch automatisiert an das BVA zurück. Somit können den Angaben zufolge ca. 85 Prozent aller Anträge automatisiert erledigt werden. Die Sachbearbeiter der Landespolizei müssen nur noch die restlichen 15 Prozent der Anträge, die Auffälligkeiten verzeichnen, manuell bearbeiten. Sie gewinnen so mehr Zeit für die Beurteilung der sogenannten „technischen Treffer“ und können sich auf jene Anträge, bei denen der Verdacht auf bewilligungsrelevante Strafdelikte besteht, konzentrieren.
Dazu der deutsche Innenminister Klaus Bouillon: „Durch das neue System sparen wir Zeit, notwendige Sicherheitsüberprüfungen werden schnell und sicher erledigt, wir entlasten Polizei und Landesverwaltungsamt, der bisherige Stau von Anfragen wird wegfallen“.
Josef Bommersbach, Vorsitzender des Verwaltungsrates von Scheer E2E und CEO der saarländischen Muttergesellschaft Scheer GmbH erläutert: „Die Vernetzung der Polizeisysteme unterstützt die Sicherheit, dies kann auch beispielgebend für eine mögliche länderübergreifende, bzw. europäische Vernetzung der Sicherheitssysteme sein. Gerade vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen in der inneren Sicherheit, die zumindest in Deutschland die Zusammenarbeit vieler Behörden in Bund und Land erfordert, ist die bruchlose Integration von Systemen und Prozessen gefragt, auch die handelnden Menschen müssen verlässlich miteinander verbunden werden. Die E2E Bridge ist eine Integrationsplattform, für Aufgabenstellungen innerhalb und zwischen modernen Institutionen. Für die Vielzahl anstehender Integrationsaufgaben, stellt sie das jeweils passende Werkzeug zur Verfügung. Das konnten wir mit den Projekten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland erneut unter Beweis stellen.“ (rnf/pi)
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