Die Nachfrage nach Cloud-Diensten in Deutschland nimmt angesichts der Spähprogramme der NSA und Aufdeckungen von Whistleblower Edward Snowden ab. [...]
Zu diesem Ergebnis gelangt eine Erhebung des deutschen Branchenverbands BITKOM. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nutzung der Dienste in Unternehmen nur noch um drei Prozent angestiegen. 2012 hingegen waren es noch neun Prozentpunkte.
Trotz der Enthüllungen und einer geringeren Nachfrage bleiben Cloud-Services beliebt. Einer Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zufolge nutzen derzeit 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland Cloud-Computing-Angebote. Die Furcht vor fremdem Ausspionieren hat jedoch dazu geführt, dass 31 Prozent der befragten Unternehmen die Sicherheit ihrer Systeme deutlich erhöht haben. 13 Prozent haben demnach konkret geplante Cloud-Projekte vorerst auf Eis gelegt, elf Prozent sogar aufgegeben.
Die Nutzung der Cloud-Dienste ist umstritten. Während Befürworter mehr Flexibilität, nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit und niedrigere Kosten versprechen, bemängeln Kritiker des Konzeptes vor allem Probleme beim Datenschutz. Laut BITKOM-Präsident Dieter Kepf werden Cloud-Dienste um so wahrscheinlicher eingesetzt, je größer das Unternehmen ist. 2013 haben 36 Prozent der Firmen ab einer Größe von 20 Mitarbeitern eine private Cloud genutzt, 15 Prozent dagegen griffen auf externe Angebote der „Public Cloud“ zurück.
Die Gefahren eines Missbrauches der Daten sind real. So haben 77 Prozent ernste Bedenken, dass unerlaubt auf sensible Daten zugegriffen werden könnte. Die Angst vor Datenverlust treibt 45 Prozent der befragten Firmen um. Ein gutes Drittel (38 Prozent) zeigt sich den Diensten wegen der unklaren Rechtslage zurückhaltend. Jedes zweite Unternehmen bestätigt zudem, angesichts der Snowden-Enthüllungen die eigene Haltung zum Thema Cloud-Dienstleistungen verändert zu haben. (pte)
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