Deutschland: Große Angst vor Cyber-Angriffen im Wahlkampf-Finale

In der deutschen Bevölkerung gibt es die weit verbreitete Sorge vor einer Beeinflussung des Bundestagswahlergebnisses durch Fake News, Hackerangriffe und Social Bots. Laut einer Befragung des deutschen Ditigtalverbandes Bitkom sehen acht von zehn Bundesbürgern ab 18 Jahren (78 Prozent) die Gefahr, dass gezielt gestreute Fake News in Umlauf gebracht werden, die das Ergebnis der Bundestagswahl verändern. [...]

Am 24. September sind die Parlamentswahlen in Deutschland. Aus diesem Grund hat der deutsche Digitalverband Bitkom eine repräsentative Umfrage unter 1.009 Bundesbürgern über mögliche Manipulationen der Bundestagswahl durchgeführt. Acht von zehn Deutschen ab 18 Jahren (78 Prozent) befürchten demnach, dass gezielt gestreute Fake News in Umlauf gebracht werden, die das Ergebnis der Bundestagswahl verändern. Etwa ebenso viele (77 Prozent) befürchten, dass Hacker die anstehende Wahl manipulieren könnten, etwa indem interne Informationen über Parteien oder Politiker veröffentlicht werden. Sieben von zehn (68 Prozent) sind der Meinung, dass der Einsatz von Social-Bots in Sozialen Netzwerken das öffentliche Meinungsbild verfälschen könnte. Und zwei Drittel (65 Prozent) glauben, dass fremde Staaten versuchen werden, den Wahlkampf über digitale Angriffe zu beeinflussen.
„Auch wenn die Analyse der Wahlen in den USA und Frankreich gezeigt hat, dass die Auswirkungen von Falschnachrichten wohl sehr viel geringer waren als zunächst angenommen: Viele Bürger haben Sorgen und Ängste vor Manipulationen. Sie brauchen Hilfestellung, um die Echtheit von Texten, Bildern und Videos im Internet schnell und zuverlässig einschätzen zu können“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Zugleich sieht der Bitkom-Chef aber auch Unterschiede zu den vorangegangenen Wahlkämpfen in anderen Staaten. „Die breite öffentliche Debatte über Fake-News, Hate-Speech und Wahlbeeinflussung hat die Menschen in Deutschland sensibilisiert und kritischer gemacht.“
Sensibilisierung für Gefahren ist der erste Schritt
„Sensiblisierung ist der erste Schritt. Jetzt muss das Handwerkszeug bereitgestellt werden, um dies in die Praxis zu übersetzen“, sagt Rohleder weiter. „Wenn wir die Digitalisierung der Bildung und die Vermittlung von Digitalkompetenzen vorantreiben, ist das die beste Antwort auf Ängste vor Fake-News, Hate-Speech und Social-Bots.“ Für die kommende Legislaturperiode setzt sich der Bitkom für eine aktive digitale Gesellschaftspolitik ein. Alle Menschen in Deutschland sollten an den Chancen der Digitalisierung teilhaben können, so Rohleder, und zwar unabhängig von Wohnort, Alter und sozialer Herkunft. Für die große Mehrheit der Bevölkerung gehört Bildung zu den wichtigsten digitalpolitischen Themen. 93 Prozent sehen die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen als wichtig an, 88 Prozent sprechen sich für eine bessere Vermittlung von Digitalkompetenzen für Kinder und Jugendliche aus. Hohe Priorität haben zudem die Bekämpfung von Kriminalität im Internet (95 Prozent) und der Datenschutz (92 Prozent).


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