Mit einem Marktanteil von 23 Prozent ist die Online-Werbung der größte Umsatzträger im Werbemarkt und überholt damit in Deutschland erstmals die klassische Fernsehwerbung, die einen Marktanteil von 20,8 Prozent erreicht. [...]
Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC), die ein jährliches Wachstum von 2,8 Prozent der gesamten Branche bis 2016 vorhersagen. „Unsere Prognose für die Entwicklung der Medienbranche 2011 aus dem Vorjahresoutlook hat sich bestätigt. Es stellt sich heraus, dass wir in unseren Prognosen eher konservativ sind. Digital geprägte Medien entwickeln sich besser als erwartet und klassische Medien verlieren schneller“, sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie bei PWC, gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Das Internet bleibt damit der maßgebliche Wachstumstreiber der deutschen Unterhaltungs- und Medienbranche. „Für die kommenden fünf Jahre erwarten wir uns ein robustes Wachstum des deutschen Medienmarktes, angetrieben vor allem durch die steigenden Erlöse bei den digitalen Medien“, so Ballhaus.
Die Branchenerlöse sind im vergangenen Jahr laut der Studie um 2,6 Prozent gestiegen. Das Internet konnte zum ersten Mal das Fernsehen vom ersten Platz verdrängen und erreicht einen Vorsprung von 2,2 Prozent. Alleine im vergangenen Jahr konnte die Online-Werbung um 12,3 Prozent zulegen. Der Abstand zu den klassischen Werbearten wird sich den Forschern zufolge vergrößern. „Die Verlagerung der Werbebudgets ins Internet und zugunsten von digitalen Medien wird auch in den kommenden Jahren nicht nachlassen“, so Ballhaus.
Insgesamt konnte sich die Werbewirtschaft von den Folgen der Wirtschaftskrise gut erholen. Mit einem Wachstum von 3,1 Prozent konnte beinahe das Niveau wie vor dem Fall der Finanzmärkte von 2008 erreicht werden. Für die Trendumkehr sollen laut PWC die steigenden Werbeeinnahmen und Konsumentenausgaben sorgen. Das Marktvolumen der deutschen Medienbranche soll 2016 zudem die Hürde von 70 Mrd. Euro nehmen.
In der Untersuchung wurden auch der Musik- und Videospielmarkt untersucht. Die Musikindustrie hat sich laut den Forschern entspannt. Im vergangenem Jahr wurde ein kleines Minus von 0,4 Prozent verzeichnet und 2013 soll die Musikbranche nach vielen Jahren erstmals wieder wachsen. „Musik und Videospiele sind in der Anpassung und Implementierung digitaler Geschäftsmodelle bereits vorgeschritten“, so Ballhaus abschließend.
Der Videospielemarkt konnte seine positive Entwicklung im Jahr 2011 fortsetzen und die Umsatzmarke von zwei Mrd. Euro übertreffen. Trotz eines Umsatzrückgangs von 1,4 Prozent im Jahr 2011 machten die Konsolenspiele wie in den Vorjahren mit einem Umsatz von knapp 1,1 Mrd. Euro den größten Teil des deutschen Videospielemarktes aus. (pte)
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