Der "2017 State of the Software Supply Chain Report" von Sonatype zeigt: Durch die aktive Steuerung des Flusses von Open-Source-Komponenten verbessern Unternehmen die Qualität von Applikationen und die Produktivität der Entwickler. [...]
Der Supply-Chain-Automation-Anbieter Sonatype veröffentlichte diese Woche den dritten jährlichen Software-Supply-Chain-Statusbericht. Der diesjährige Bericht hebt Risiken hervor, die in Open-Source-Software-Komponenten lauern, und quantifiziert die empirischen Vorteile eines aktiven Managements in Bezug auf die Hygiene innerhalb der Software-Lieferkette.
Organisationen, die die Qualität von Open-Source-Komponenten, die in Produktionsanwendungen fließen, aktiv steuern, realisieren eine Steigerung der Produktivität der Entwickler um 28 Prozent, eine Reduzierung der Gesamtentwicklungskosten um 30 Prozent und eine Steigerung der Qualität von Applikationen um 48 Prozent. Darüber hinaus zeigt die Analyse von mehr als 17.000 Applikationen, dass bei Anwendungen, welche von Teams erstellt werden, die automatisierte Governance-Tools nutzen, der Anteil defekter Komponenten um 63 Prozent zurück ging.
Umgekehrt gilt, dass Unternehmen, die ihre Software-Lieferketten nicht verwalten, unwissentlich gefährdete Applikationen in Produktion gehen lassen, damit Tausende von Stunden für Nacharbeit und Bug-Fixes verschwenden und einem erhöhten Haftungsrisiko aufgrund grober Fahrlässigkeit gegenüberstehen.
Nachfolgend weitere wichtige Erkenntnisse des „2017 Status of the Software Supply Chain Report“:
Der Konsum von Open-Source-Komponenten wächst massiv
• Im Verlauf des Jahres stieg die Zahl der Downloads von Java-Komponenten um 68 Prozent (52 Milliarden im Jahr 2016), JavaScript-Downloads stiegen um 262 Prozent (59 Milliarden im Jahr 2016) und die Nachfrage nach Docker-Komponenten wird voraussichtlich um 100 Prozent (12 Milliarden Downloads) wachsen.
• Angesichts einer nahezu unendlichen Versorgung mit Open-Source-Komponenten nutzen hoch funktionelle DevOps-Organisationen Maschinenautomation, um die Qualität von Open-Source-Komponenten zu steuern, die durch ihre Software-Lieferketten fließen.
Langsames Beheben von Schwachstellen
Der Report zeigt auf, dass die Hersteller von Open-Source-Komponenten, was das Beheben von Schwachstellen angeht, immer noch langsam agieren.
• Selbst wenn Schwachstellen bekannt sind, sind OSS-Projekte langsam bei deren Beseitigung – sofern sie dies überhaupt tun. Nur 15,8 Prozent der OSS-Projekte beheben aktiv Schwachstellen und selbst dann lag die mittlere Zeit dafür bei 233 Tagen.
• Damit sind DevOps-Organisationen gefordert, aktiv zu steuern, mit welchen OSS-Projekten sie arbeiten und welche Komponenten sie letztlich einsetzen.
Anzahl der heruntergeladenen Komponenten mit bekannten Schwachstellen nimmt leicht ab
• Im Jahr 2016 lag der Anteil der Java-Komponenten, die aus dem Central Repository heruntergeladen wurden und bekannte Sicherheitslücken enthielten, bei 5,5 Prozent (1 von 18), im Vergleich zu 6,1 Prozent im Vorjahr.
• Obwohl dieser prozentuale Anteil an defekten Downloads noch lange nicht ideal ist, gibt es empirische Hinweise darauf, dass es Verbesserungen in Bezug auf die Hygiene gibt, denn dieser Anteil ist in jedem der letzten drei Jahre leicht zurückgegangen.
Die Regulierungslandschaft verändert sich rasch
• Im vergangenen Jahr haben in den Vereinigten Staaten das Weiße Haus, vier Bundesbehörden und die Automobilindustrie neue Richtlinien zur Verbesserung der Qualität, des Schutzes und der Sicherheit von Software-Lieferketten veröffentlicht.
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