Die besten Musik-Streaming-Dienste im Vergleich

Egal ob Spotify, Deezer oder Napster - fast alle Streamingdienste scheinen das Gleiche zum gleichen Preis zu bieten. Aber nur auf den ersten Blick: Unser Test zeigt die Unterschiede auf und erklärt, was bei Musik-Flatrates in der Praxis noch wichtig ist. [...]

Egal, ob Amazon Music Unlimited, Apple Music, Deezer, Google Play Music, Napster, Spotify oder Tidal – fast alle StreamingDienste scheinen das Gleiche zum selben Preis zu bieten. So verlangen alle für ihr uneingeschränktes Premium-Abo knapp zehn Euro im Monat. Dafür bekommen die Kunden Zugriff auf 30 bis 40 Millionen Songs, und sie können ihre Musik am PC, dem Smartphone, dem mobilen Lautsprecher, dem Autoradio, der Spielekonsole oder dem Smart-TV hören – und das nicht nur online, sondern auch offline ohne Internetverbindung.

Voraussetzung ist dann natürlich, dass die Musik zuvor auf das jeweilige Wiedergabegerät heruntergeladen wurde – am besten per WLAN. Auf den zweiten Blick unterscheiden sich die Dienste aber dann doch bei Funktionen und Angebot. Unser Test zeigt die Unterschiede auf und erklärt, was bei Musik-Flatrates in der Praxis noch wichtig ist.

ABO-VARIANTEN: STUDENTENRABATT & CO.

Der Musikstreamingdienst Google Play Music bietet über 35 Millionen Songs. Außerdem finden Sie hier zahlreiche Hörbücher.
Der Musikstreamingdienst Google Play Music bietet über 35 Millionen Songs. Außerdem finden Sie hier zahlreiche Hörbücher.

Neben den regulären Abo-Varianten haben die Anbieter weitere Musikstreamingpakete im Sortiment. So bieten alle Dienste bis auf Napster einen vergünstigten Familientarif. Denn gerade bei einer vielköpfigen Familie kann das Musikstreaming ein teurer Spaß werden. Solche Familien-Abos schlagen jeweils mit 14,99 Euro monatlich zu Buche. Dabei können immer bis zu sechs Personen auf einen eigenen Zugang zugreifen. Bei einer sechsköpfigen Familie macht das gerade einmal knapp 2,50 Euro pro Person.

Auch Studenten können bei manchen Streamingdiensten kräftig sparen. So gibt es sowohl bei Apple Music als auch bei Spotify einen Studentenrabatt von 50 Prozent.

Amazon bietet darüber hinaus das Amazon– Music-Unlimited-für-Echo-Abo für 3,99 Euro monatlich. Hier können Sie unbegrenzt Musik auf einem Amazon Echo oder Amazon Echo Dot streamen. Die Anzahl der Wiedergabegeräte ist hier allerdings auf einen Lautsprecher beschränkt. Beim Premium-Abo sparen außerdem Amazon-Prime-Kunden: Sie zahlen hier statt 9,99 Euro lediglich 7,99 Euro für die Musik-Flatrate.

Deezer und Tidal wenden sich mit dem Deezer Elite-Abo für 14,99 sowie dem Tidal Hifi für 19,99 Euro an die Musikenthusiasten. Hier ist eine Wiedergabe mit einer maximalen Bitrate von 1411 KBit/s möglich. Auch Familien können mit dem Family Premium Tidal Hifi für 29,99 Euro monatlich über die bessere Streamingqualität freuen.

Um Ihre Musikauswahl dauerhaft ohne kostenpflichtiges Premium-Abo zu nutzen, haben Sie die Möglichkeit, diese bei Amazon im Shopbereich zu kaufen. Um Ihre Musikauswahl dauerhaft ohne kostenpflichtiges Premium-Abo zu nutzen, haben Sie die Möglichkeit, diese bei Amazon im Shopbereich zu kaufen.
Um Ihre Musikauswahl dauerhaft ohne kostenpflichtiges Premium-Abo zu nutzen, haben Sie die Möglichkeit, diese bei Amazon im Shopbereich zu kaufen.

Napster hat mit seiner Music Flatrate für 7,95 Euro ebenfalls eine etwas günstigere Alternative parat. Hier ist allerdings lediglich das Onlinestreamen von Musik mit dem Computer möglich. Ganz umsonst gibt es Musik übrigens von Deezer und Spotify, allerdings sind die Free-Varianten durch Werbung stark eingeschränkt, zudem fehlen hierbei die freie Musikauswahl, das freie Überspringen von Liedern sowie die Offlineoption.

TEMPORÄRE NUTZUNGSRECHTE: MUSIK LEIHEN STATT KAUFEN

Grundsätzlich mietet man bei den Streaming-Abonnements gegen eine Monatsgebühr nur einen Zugang zu den riesigen Musikportalen. Kündigt man den Vertrag, was bei sämtlichen Anbietern innerhalb von 30 Tagen möglich ist, enden die Zugriffsrechte. Die Musik ist dann anders als beim (früheren) Kauf von MP3-Dateien weg. Da hilft es auch nicht, die Musik vorher mithilfe des Offline-Modus herunterzuladen, denn das Smartphone beziehungsweise Tablet muss spätestens nach einem Monat wieder mit dem Internet verbunden sein, um die Lizenz zu überprüfen. Für die Ewigkeit ist das also nichts.

Bei allen Musikstreamingdiensten können Sie in der Premium-Version Ihre Lieblingsmusik herunterladen und anschließend eine Weile offline auf sie zugreifen.
Bei allen Musikstreamingdiensten können Sie in der Premium-Version Ihre Lieblingsmusik herunterladen und anschließend eine Weile offline auf sie zugreifen.

Um die Musik auch in Zukunft ohne kostenpflichtiges Streaming-Abo zu nutzen, bieten die Dienste Amazon, Apple und Google die Möglichkeit, die gewünschten Lieder oder Alben käuflich zu erwerben und so dauerhaft auf Ihr Gerät herunterzuladen. Ebenfalls legal, aber deutlich mühsamer ist der Umweg, den Audiostream während des Abspielens aufzunehmen und als DRM-freie MP3-Datei zu speichern. Das klappt unter anderem mit der Software Recordify.

Bei Deezer haben Sie die Wahl zwischen dem Premium- und dem Familien-Abo. Darüber hinaus gibt es das Deezer Elite Abo, das eine bessere Musikqualität ermöglicht: Hier streamen Sie mit maximal 1411 KBit/s.
Bei Deezer haben Sie die Wahl zwischen dem Premium- und dem Familien-Abo. Darüber hinaus gibt es das Deezer Elite Abo, das eine bessere Musikqualität ermöglicht: Hier streamen Sie mit maximal 1411 KBit/s.

HOHES DATENAUFKOMMEN: KOSTENSTOPP DANK OFFLINEMODUS

Trotz Musikflatrate kann die Onlinenutzung von Musikstreamingdiensten außerhalb des WLANs teuer werden, sollte Ihr Mobilfunkvertrag lediglich ein begrenztes mobiles Datenvolumen bieten. Denn bei täglichem 30-minütigem Musikhören bei mittlerer Qualität (Bitrate von 192 KBit/s) summiert sich das Datenaufkommen schnell auf gut 40 MB. Hochgerechnet auf einen Monat macht das fast 1,3 GB, was bei vielen Mobilfunkkunden das inkludierte Highspeed-Volumen übersteigt. Abhilfe schafft die Offlinefunktion, die alle Streamingdienste ihren Nutzern zur Verfügung stellen. Hier können Sie die gewünschte Musik über das WLAN vorab herunterladen und anschließend ohne Internetverbindung unterwegs genießen.

Bei Napster können Sie manuell die Streamingqualität Ihrer Musik ändern. So sparen Sie unterwegs bei mobiler Nutzung kostbares Datenvolumen. Maximal ist eine Wiedergabequalität von bis zu 320 KBit/s möglich.
Bei Napster können Sie manuell die Streamingqualität Ihrer Musik ändern. So sparen Sie unterwegs bei mobiler Nutzung kostbares Datenvolumen. Maximal ist eine Wiedergabequalität von bis zu 320 KBit/s möglich.

Der Offlinemodus löst aber noch ein anderes Problem: Denn die Hörlizenzen orientieren sich nicht am Wohnort des Kunden, sondern am Land des Abrufens. So kommt es immer wieder vor, dass bestimmte Titel im Ausland nicht verfügbar sind, auf die Sie zu Hause Zugriff haben. Haben Sie Ihr bevorzugtes Repertoire vor dem Urlaub lokal gespeichert und Ihr Gerät in den Offlinemodus versetzt, können Sie es danach überall aufrufen (längstens für vier Wochen), also auch im Ausland.

ANZAHL DER STREAMINGGERÄTE: ZWISCHEN DREI BIS ZEHN GERÄTE

Um sicherzustellen, dass Nutzer ihren Account nicht mit all ihren Freunden und Familienmitgliedern teilen und somit den Kopierschutz quasi aushebeln, begrenzen alle Musik-Abo-Anbieter die Anzahl der Geräte, auf denen ein Nutzer den Dienst nutzen kann.

Bei Apple Music und Google Play Music lässt sich Ihr Musikstreaming-Abo mit insgesamt zehn Geräten verknüpfen.
Napster-Kunden können hingegen sechs Geräte nutzen. Bei Amazon Music Unlimited und Tidal ist eine Verwendung von bis zu vier Geräten möglich.

Bei Deezer lässt sich Ihre Musik nicht nur vom Android-, Windows- und Apple-Geräte streamen. Auch auf Ihrem Fernseher mit Android-TV-Betriebssystem, Ihrem Amazon Fire TV und mit vielen weiteren Geräten ist die Nutzung möglich.
Bei Deezer lässt sich Ihre Musik nicht nur vom Android-, Windows- und Apple-Geräte streamen. Auch auf Ihrem Fernseher mit Android-TV-Betriebssystem, Ihrem Amazon Fire TV und mit vielen weiteren Geräten ist die Nutzung möglich.

Das Schlusslicht bilden hier Deezer und Spotify mit lediglich drei Geräten.

Trotz der Unterschiede haben alle Streamingdienste eines gemeinsam: Das Onlinestreamen von Musik ist nicht mit mehr als einem Gerät gleichzeitig möglich. Um dennoch auf mehreren Geräten parallel Musik zu hören, müssen Sie vorab die gewünschten Songs mithilfe der Offlinefunktion herunterladen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*