Die besten Nachwuchs-Hacker Österreichs

Die Qualifikation von Österreichs Nachwuchs-Hacker-Wettbewerb "Cyber Security Challenge Austria 2015" ist beendet, die 20 besten Schüler und Studenten sind gefunden. [...]

Über 1.200 Teilnehmer stellten in den bisherigen vier Bewerben ihre Fähigkeiten unter Beweis. Daraus konnten 70 junge Talente in einem weiterführenden „Center of Excellence“ gezielt in ihren Fähigkeiten unterstützt und an die Wirtschaft herangeführt werden. Sie bildeten auch die Grundlage für den Sieg des Teams Austria bei der „European Cyber Security Challenge 2014“ gegen die besten aus der Schweiz und Deutschland.

Die Qualifikation für das Finale der Cyber Security Challenge 2015 bestritten österreichweit 363 Schüler und Studenten. Sie bewiesen auf eindrucksvollem Niveau wie etwa WebApplication Firewalls umgangen werden können, verschlüsselte E-Mails entschlüsselt oder Zugangscodes auf Smartphones abgefangen werden können. Auch mittels Steganographie geschützte Nachrichten wurden gecrackt, WebServer übernommen und Passwörter aus Onlinediensten gestohlen. „Die Aufgaben hatten es in sich“, so Thomas Weber, der an der TU Wien studiert und dem „es einfach Spaß macht herausfordernde Rätsel zu lösen“. Ebenso wie Patrick Pirker, der heuer erfolgreich an der HTBLA Krems maturierte und unter den besten zehn ist. Für Ihn ist es der Reiz „verschiedenartige Aufgaben unter Zeitdruck zu lösen“.

Auch zehn junge Frauen nahmen an der Qualifikation teil – wie beim Bewerb 2014 gelang es auch diesmal, einer Schülerin aus dem Gymnasium De La Salle Schule Strebersdorf unter die Top 10 der Schülerwertung vorzustoßen. Alle Aufgaben konnten nur von einem Studenten der FH St. Pölten gelöst werden – dafür erhielt er die maximale Punktezahl von 250.

Die meisten Teilnehmer im Schülerbewerb stellten die HTL/HTBLA Kaindorf und Donaustadt, im Bereich der Studenten kamen die meisten von der TU Wien und Graz sowie der FH OÖ mit Hagenberg.

HOCHBEGABTE HACKER FÜR DAS HEER

Die Veranstalter sind von der Idee überzeugt, junge Leute frühzeitig abzuholen und sie analog zu „Hochbegabten“-Förderungen (die es in diesem Bereich noch nicht gibt) zu fördern und zu fordern. Eine vergleichbare Situation gibt es seit Jahrzehnten im Ski-Sport. Dank einzigartiger Nachwuchs-Fördermodelle kann sich Österreich als kleines Land im internationalen Spitzenfeld behaupten.

Eine ähnliche Positionierung ist auch im zukunftsträchtigen Cyberbereich zu schaffen – so Oberst d.G. Mag. Walter Unger, Chef des MilCert des BMLVS; dessen Abwehramt gemeinsam mit der CSA die Challenge entwickelt hat und durchführt; „Das Bundesheer hat die Aufgabe die Verteidigung im Cyberraum aufzubauen. Cyber Defence bedeutet ‚Schutz der strategischen Infrastrukturen‘ und ist nur gemeinsam erreichbar. Bestens ausgebildete Mitarbeiter spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Cyber Security Challenge findet und fördert Cyber-Talente und zeigt den jungen Menschen Berufschancen auf.“

Unterstützt wird die Challenge zudem von einer Reihe namhafter Unternehmen wie etwa der A1 Telekom Austria. Armin Sumesgutner, Leiter Service Network Planning hält dazu fest: „A1 verfügt als Netzbetreiber und IT-Dienstleister im Bereich Sicherheit über jahrelange Erfahrung und enorm hohes Know-how. Die Nachfrage nach IT Services und Sicherheitslösungen steigt und der Markt insgesamt wächst, da es immer neue Gefahrenquellen durch Schadsoftware aus dem Internet oder vermehrte Hackerangriffe gibt. Wir brauchen gut ausgebildete Mitarbeiter, die über entsprechendes Wissen und Expertise verfügen. Die Cyber Security Challenge ist eine tolle Initiative, die wir gerne unterstützen.“

Am 19. September beim Finale in Wien wird das Team AUSTRIA, das Österreich bei der European Cyber Security Challenge im Oktober in Luzern gegen die 10 besten Nachwuchstalente Deutschlands, Englands, Spaniens, Rumäniens und der Schweiz vertreten wird, ermittelt. (pi)


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