Das Industrial Internet of Things (IIoT) vernetzt das gesamte Fertigungsunternehmen – von der Beschaffung über die Produktion bis zur Lagerung und Auslieferung – und bietet damit eine unternehmensweite, ganzheitliche Sicht auf den kompletten Workflow. Traditionelle Netzwerke stellen jedoch oft ein erhebliches Hindernis für den Einsatz in vernetzten Anlagen dar. [...]
Das IIoT ist nicht eine einzelne Technologie. Es umfasst vielmehr eine ganze Reihe neuer Technologien, wie Sensoren, neue Anwendungen, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, maschinelles Lernen, vorausschauende Analyse, Geo-Lokalisierung, tragbare vernetzte Dinge sowie die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung (Augmented Reality). Die Netzwerk-Infrastruktur bringt alle diese Technologien und Lösungen zusammen – sonst wären sie lediglich einzelne Ansammlungen intelligenter Technologien, die nie ihr volles Potenzial ausschöpfen könnten. In der Fertigungsindustrie gibt es spezifische Anforderungen an das Netzwerk, die in einer Büro- oder Einzelhandelsumgebung überhaupt nicht benötigt werden. Sollten also in beiden Fällen dieselben Netzwerke eingesetzt werden? Natürlich nicht.
Unzuverlässige Konnektivität über LAN oder WLAN ist eine Katastrophe für die hoch automatisierten Prozesse in der Fertigung. Selbst minimale Netzstörungen, die durch ineffiziente Datenübertragung, Engpässe oder Datenverlust verursacht werden, können sich auf die gesamte Produktionskette auswirken. Und lückenhafte drahtlose Konnektivität bedeutet nicht nur, dass mobile Mitarbeiter nicht effizient arbeiten können, sie stellt unter Umständen auch ein ernstes Sicherheitsrisiko dar.
Und wie baut man nun ein gehärtetes Netzwerk für die Vernetzung von Industrieanlagen und Fabriken? Zunächst einmal müssen die Switches, Access Points und Router dieselben Funktionen und Leistungen bieten wie in jedem anderen modernen Netzwerk: eingebettete Sicherheit, dynamisches Performance-Tuning für Echtzeitanwendungen und zuverlässige Breitband-IP-Konnektivität. Darüber hinaus muss das Netzwerk aber mit Hardware-Komponenten gebaut werden, die speziell für industrielle Umgebungen entwickelt wurden und auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren.
Außerhalb der geschützten, klimatisierten Rechenzentren muss das Campusnetz mit einem viel breiteren Spektrum an Bedingungen fertig werden. Gehärtete Switches für den industriellen Einsatz, die in Umgebungen von -40 Grad Celsius bis +74 Grad Celsius betrieben werden können, sind wichtig bei einem Netzwerk, das ständig oder zeitweise extremen Temperaturen ausgesetzt ist. Nicht-gehärtete Switches im Werk oder an Remote-Standorten können die Zuverlässigkeit und den Lebenszyklus der Geräte stark einschränken und damit den ganzen Betrieb gefährden.
In der Welt der Fertigung ist Sicherheit ein wichtiges Konzept, und das sollte beim Netzwerk für die vernetzte Fabrik nicht anders sein. Die Zeiten sind längst vorbei, in denen als einziges verfügbares Alarmsystem eine Sirene ein ohrenbetäubendes Signal von sich gab, woraufhin jeder die Arbeit fallen ließ und schnell zum Ausgang rannte. Moderne Fertigung mit ihrem Bedarf an Echtzeit-Datenkommunikation braucht eine zentrale Alarm- und Benachrichtigungsplattform. Deren Meldungen sollten über Apps auf smarten Endgeräten, aber auch auf Festnetztelefonen und Computern empfangen werden können. Die Technik dafür gibt es.
Das Industrial Internet of Things wächst. Aber bevor Sie darüber nachdenken, welche neuen Technologien und Dienstleistungen Sie nutzen wollen, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass Ihr Netzwerk den Belastungen einer Produktionsumgebung gewachsen ist. Das heißt: Sie brauchen ein gehärtetes Ethernet für den industriellen Einsatz mit eingebauter Echtzeit-Sicherheit.
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