EIne IDC-Studie zeigt, dass die Digitalisierung der Branche enorme Chancen bietet. Doch Investitionen in KI, Datenqualität und Agilität müssen Hand in Hand mit der Förderung und Weiterentwicklung der Belegschaft gehen, um mittel- und langfristig erfolgreich zu sein. [...]
Aktuelle Studien von IDC und Workday, Anbieter von Lösungen, die Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Mitarbeitenden und Finanzen unterstützen, zeigen die Herausforderungen in der Fertigungsindustrie. Während die globale Fertigungsindustrie trotz Herausforderungen weitgehend Wachstum verzeichnet, sieht sich der heimische Produktionssektor mit einer komplexen Situation konfrontiert. Von der Automobilindustrie über den Maschinenbau bis hin zur Elektro- und Textilindustrie – viele Bereiche kämpfen mit einer unbefriedigenden Auftragslage und Kapazitätsauslastung. Branchenexperten sprechen von einer „Industrierezession“.
Allerdings zeigt ein aktueller IDC InfoBrief, basierend auf Umfragen bei führenden Vertretern der Fertigungsindustrie in Nordamerika, Westeuropa und Asien, dass gezielte IT-Investitionen ein wirksames Mittel sein können, um dieser Situation entgegenzuwirken. Mehr noch: Durch strategisch eingesetzte Technologielösungen können Unternehmen nicht nur ihre aktuelle Position stabilisieren, sondern darüber hinaus ihre Wettbewerbsfähigkeit signifikant steigern und langfristig ihre Profitabilität erhöhen.
Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung steigern
Die Fertigungsindustrie befindet sich in einem dynamischen Wandel, geprägt von globalen Unsicherheiten und zunehmender Digitalisierung und Integration digitaler Technologien in die Geschäftsprozesse. Weltweit gesehen bleibt die Fertigungsbranche laut IDC-Studie widerstandsfähig: 70 Prozent der Unternehmen sehen entweder ein gleichbleibendes (43 Prozent) oder ein starkes Wachstum (27 Prozent). In Europa ist der Trend ähnlich: 66 Prozent der Unternehmen verzeichnen ein gleichbleibendes (46 Prozent) oder starkes Wachstum (20 Prozent). Der Stand der Investitionen in die Digitalisierung ist über alle Kernprozesse hinweg konsistent, wobei etwa ein Viertel der Befragten angibt, dass eine größere Aktualisierung oder eine vollständige Überholung ansteht. Besonders der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und die Modernisierung der ERP-, Finanz- und HR-Systeme bieten enorme Chancen. Cloud-basierte Lösungen könnten dabei helfen, die Effizienz zu steigern und gleichzeitig isolierte Datensilos aufzulösen. Dadurch würde nicht nur die betriebliche Agilität verbessert, sondern auch die Transparenz erhöht, was die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen beschleunigen könnte.
„In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind Investitionen in modernste Unternehmensmanagement-Technologien unerlässlich, um die Effizienz zu steigern und Prozesse zu optimieren“, erklärt Bernd Karger, Industry Advisor für Manufacturing bei Workday. „Gerade in Deutschland, wo die Industrieproduktion über 24 Prozent des BIP ausmacht und die Hersteller mit steigenden Kosten und Unterbrechungen der Lieferkette konfrontiert sind, könnte eine stärkere Fokussierung auf IT-Investitionen den nötigen Unterschied machen.“
Datenqualität und Echtzeit-Analysen als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
Ein zentrales Hindernis für Effizienzsteigerungen ist der mangelhafte Informationsfluss in vielen Unternehmen. Laut IDC-Studie berichten 35 Prozent der internationalen und 30 Prozent der europäischen Unternehmen dieser Branche von ineffizienten und manuellen Informationsflüssen, was zu verzögerten Entscheidungen und einem Mangel an Transparenz führt. Investitionen in Datenintegrations-Lösungen könnten hier Abhilfe schaffen und die Entscheidungsfindung erheblich verbessern. Durch eine verbesserte Datenqualität und die Einführung von Echtzeit-Analysen könnten deutsche Unternehmen besser auf Marktveränderungen reagieren und ihre Entscheidungsprozesse deutlich beschleunigen.
Insgesamt planen 58 Prozent der Unternehmen, ihre ERP-Systeme durch KI-gestützte Lösungen zu verbessern oder zu ersetzen. 49 Prozent forcieren die Entwicklung von Talenten zur Unterstützung der Wertschöpfungskette. Dies könnte einen wichtigen Beitrag zur Abfederung des Rückgangs der Produktionsauslastung und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt leisten.
Fachkräftemangel bewältigen durch digitale Tools
Ein weiteres Problem bleibt der Fachkräftemangel, von dem 46 Prozent der Unternehmen des Produktionssektors betroffen sind. Neben der Schwierigkeit, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, ist für 34 Prozent der Befragten die Förderung und Entwicklung neuer Kompetenzen innerhalb der bestehenden Belegschaft die dringlichste Priorität.
Digitale Tools und KI-basierte HR-Systeme könnten hier Abhilfe schaffen. Automatisierte Onboarding-Prozesse, schnellere Einarbeitungszeiten und personalisierte Trainingsprogramme können direkt über Cloud-Systeme gesteuert werden und helfen, den Fachkräftemangel zu entschärfen. 42 Prozent der Unternehmen konzentrieren sich bereits darauf, die Zugänglichkeit und Sichtbarkeit ihrer HR-Systeme zu verbessern, um ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität und bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. „Unternehmen müssen stärker in die Ausbildung und Entwicklung ihrer Mitarbeitenden investieren“, erklärt Bernd Karger. „Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien verändern und weiterentwickeln, macht sowohl kontinuierliche Schulungen, als auch die stete Weiterentwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten unverzichtbar.“
IT-Investitionen als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit der Fertigungsindustrie
Die IDC-Studie zeigt, dass die Digitalisierung der Branche enorme Chancen bietet. Doch Investitionen in KI, Datenqualität und Agilität müssen Hand in Hand mit der Förderung und Weiterentwicklung der Belegschaft gehen, um mittel- und langfristig erfolgreich zu sein.
„Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, Cloud-Lösungen und Datenintegration können Unternehmen ihre betriebliche Effizienz verbessern, die Transparenz erhöhen und schneller auf Marktveränderungen Einfluss nehmen. „In einer Zeit, in der die Produktionsauslastung in Deutschland unter Druck steht, tragen gezielte IT-Investitionen entscheidend dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu sichern“, fasst Bernd Karger zusammen.
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