Die Geschichte der Smartwatch

Moderne Smartwatches zeigen heute nicht nur Benachrichtigungen an, sondern dienen der Websuche oder erkennen sogar Herzrhythmus- oder Schlafstörungen. Der Computer am Handgelenk übernimmt ergänzend eine modische Rolle. Nicht ohne Grund wetteifern die Hersteller mit zahlreichen Farben, Formen und Größen um die Gunst der Kunden. [...]

(@envatoelements, By Rawpixel)

Smartwatches sind heute zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden, gerade im Zusammenspiel mit einem gekoppelten Smartphone zeigen die Lösungen ungeahntes Potenzial. Doch trotz der zunehmenden Verbreitung handelt es sich bei der Smartwatch keinesfalls um eine neue Idee.

Bereits früh im vorigen Jahrhundert entstand die Vorstellung, eine Uhr mit Computer-Funktionen auszustatten und bequem am Handgelenk zu tragen. Es folgten viele Jahre und Jahrzehnte der kontinuierlichen Entwicklung. Diese ist bis heute nicht abgeschlossen.

Die bekannten Hersteller, allen voran Apple mit der eigenen Apple Watch, implementieren ständig neue Funktionen und entwickeln bestehende Features weiter. Der folgende Rückblick beschäftigt sich mit der Entwicklung der Smartwatches und gibt einen kurzen Ausblick auf die Zukunft.

Die Anfänge der Smartwatches im 20. Jahrhundert

Die Geschichte der Smartwatch beginnt bereits in den 1930er-Jahren. Filme und Serien zeigten unter den beeindruckten Blicken der Zuschauer sogenannte Handy-Uhren. Exemplare waren etwa in Knight Rider oder im Einsatz beim Detektiv Dick Tracy zu erkennen. Bis zur ersten Umsetzung der technischen Lösungen dauerte es allerdings noch einige Jahre. Den Anfang machten einfache Uhren, die mit technischen Zusatzfunktionen ausgestattet waren.

Das bekannteste Beispiel stellt heute der „Time Computer Calculator 901“ dar. Dieser konnte nicht nur die Uhrzeit, sondern auf Knopfdruck auch einfache Rechenergebnisse anzeigen. Die Uhr stammte aus dem Hause Pulsar und erschien bereits im Jahr 1975 auf dem Markt. Die Alltagstauglichkeit und die Nachfrage nach dieser „smarten“ Uhr ließen allerdings gleichermaßen zu wünschen übrig. Hierzu dürfte vorwiegend die schwierige Bedienung über kleine Tasten einen großen Teil beigetragen haben, die mit einem speziellen Stift betätigt werden mussten. Die Standardversion kostete etwa 50 Dollar, für wohlhabende Kunden gab es allerdings auch bis zu 4.000 Dollar teure Luxusvarianten.

Technische Fortschritte im Laufe der Jahrzehnte

Es folgten weitere Taschenrechner-Uhren, die an heutige Smartwatches natürlich nicht heranreichen. Erst im Jahr 2004 machte die Entwicklung der Uhren einen großen Schritt. Microsoft-Gründer Bill Gates schloss sich mit dem Schweizer Uhrenhersteller Swatch zusammen und plante ein revolutionäres Produkt unter der sperrigen Bezeichnung „Swatch Paparazzi SPOT“. Die Besonderheit dieser Uhr stellte die geplante drahtlose Übertragung relevanter Daten dar. Da das Smartphone oder mobile Internetverbindungen allerdings noch nicht verfügbar waren, sollte diese Datenübermittlung über UKW-Funksender erfolgen. Wetterinformationen, aktuelle Kurse der Börse oder sogar wichtige Nachrichten sollte die von Microsoft entwickelte Uhr so bequem direkt am Handgelenk anzeigen können.

Aufgrund der geringen Empfangsmöglichkeiten der Funksender, die nur in den Ballungsgebieten in den USA zur Verfügung standen, konnte sich allerdings auch dieser Vorläufer der heutigen Smartwatches auf dem Markt nicht durchsetzen und verschwand schnell aus den Regalen.

Weitere Versuche der Einführung praktischer Smartwatches

Nach dem Flop der Smartwatch aus dem Hause Microsoft dauerte es bis 2008, bis Sony Ericsson mit dem Modell MBW-150 erneut eine Uhr mit intelligenten Features vorstellte. Diese konnte nicht nur wichtige Informationen visuell darstellen, sondern auch die Musikwiedergabe über ein Handy mittels Bluetooth steuern.

Die Smartwatch „Chronos“ des Herstellers Texas Instruments nutzte als erstes Produkt Sensoren, um Beschleunigungswerte und Luftdrücke zu messen. Bereits 2011 veröffentlichte die Marke Meta unter der Bezeichnung „Watch“ eine Uhr, die direkt mit Android-Smartphones kommunizieren konnte. Spätestens durch die verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Uhr und dem Smartphone war auch das Interesse der großen Technikhersteller an den innovativen Uhren geweckt.

Google entwickelte mit Android Wear eine eigene Smartwatch-Plattform, Samsung präsentierte 2013 die Gear-Reihe und im Jahr 2014 kam auch Apple mit der Apple-Watch auf den Markt. Der Erfolg der smarten Uhren war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten.

Verbreitung und Funktionen moderner Smartwatches heute

Seit Jahren fallen die Verkaufszahlen der gängigen Smartwatches stark steigend aus. Bereits im Jahr 2018 konnte Apple allein etwa 18 Millionen Apple Watches verkaufen. Zum Vergleich: Hiermit wurden durch den Technikkonzern mehr Uhren verkauft als durch die gesamte Schweizer Uhrenindustrie im gleichen Zeitraum.

Zudem wird der Markt bis heute von Apple dominiert. Der Marktanteil der Uhren liegt bei über 50 Prozent. Abgeschlagen auf den nächsten Plätzen liegen Garmin (neun Prozent), Huawei (acht Prozent) und Samsung (sieben Prozent). In den kommenden Jahren dürfte die Verbreitung der Smartwatches dank einer zunehmenden Integration von neuen Funktionen in den Alltag immer weiter steigern. Mit den meisten Uhren können Kunden heute etwa bereits im Supermarkt bequem bezahlen und so wertvolle Zeit sparen. Im Urlaub unterstützen die Uhren bei Sprachproblemen, indem gesprochene Sätze direkt übersetzt werden. Zahlreiche Sensoren helfen dabei, gesundheitliche Probleme zu erkennen. Die kommenden Modelle dürfen deshalb mit Spannung erwartet werden.

(Foto: @envatoelements, By Rawpixel)


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