Die Huawei Watch GT 5 Pro im Alltagstest

Mit der Watch GT 5 Pro setzt Huawei auf Design und umfangreiche Gesundheitsfunktionen. Im Alltagstest überzeugen die Ausdauer und das Display, es gibt aber Probleme mit den Apps und eine eingeschränkte Connectivity. [...]

Die Huawei Watch GT 5 Pro 42 Millimeter in weiß. (c) Huawei

Während Huawei hierzulande wegen des US-Embargos im Smartphone-Geschäft nur eine Nebenrolle spielt, verkaufen sich die Smartwatches des Herstellers recht gut. Das gilt vor allem für die GT-Serie, die aktuell mit zwei Modellen in die fünfte Runde geht. Wir haben die Watch GT 5 Pro im Alltag ausprobiert.

Die Smartwatch ist in den zwei Größen 42 und 46 Millimeter in diversen Farben zu Preisen ab 340 Euro erhältlich. Auf den ersten Blick sieht das achteckige Gehäuse der großen Variante mit seinem runden Zifferblatt hochwertig aus, das Material variiert: Bei der kleinen Version, die eher auf weibliche Käufer zielt, ist das Gehäuse aus Keramik, der große Bruder (Bild unten) ist aus robustem Titan gefertigt. Dieses ist entweder in Schwarz mit einem Gummiarmband oder in Silber mit einem Metallarmband erhältlich.

Schon die Vorgänger der GT 5 setzten bei der Ausdauer Bestwerte und auch das neue Modell gehört hier zu den besten Smartwatches. Huawei verspricht neun Tage Laufzeit bei „normaler Nutzung“. Wir kamen mit aktiviertem Always-On-Display im Alltag immerhin auf knapp eine Woche. Wer Tracking und GPS aktiviert, kann noch zwei Tage erreichen. Wir haben allerdings das große Modell mit 46 Millimetern getestet, die kleinere Variante hat weniger Akkukapazität und dürfte deshalb auch kürzer treten.

Die Huawei Watch GT 5 Pro
Die Huawei Watch GT 5 Pro 46 Millimeter in Schwarz. (c) Huawei

Überdurchschnittlich ist auch das gestochen scharfe OLED-Display, das in der großen Version eine Diagonale von 1,43 Zoll hat. Es ist auch bei Sonnenlicht gut ablesbar und bietet eine Always-On-Funktion. Navigiert wird per Touchscreen, über eine mit einer von 32 Funktionen belegbaren Taste und die drehbare Krone. Insgesamt ist die Bedienung des hauseigenen Betriebssystems HarmonyOS recht einfach.

Über die Huawei-Health-App kann die Uhr auch mit Android- und iOS-Smartphones verbunden werden, allerdings stehen dann nicht alle Funktionen zur Verfügung. Zudem ist sie zwar in Apples App Store, aber nicht im Google Play Store verfügbar. Sie muss deshalb per QR-Code von einer anderen Quelle geladen werden, was etwas umständlich ist.

Der App Store für HarmonyOS hat einige Lücken, zum Beispiel gibt es keine Google-Dienste. Durch die fehlende Unterstützung für Banking-Apps kann der NFC-Sensor hierzulande auch oft nicht zum kontaktlosen Bezahlen verwendet werden, hier bietet Huawei mit der Quicko Wallet App inzwischen zumindest eine Lösung. Die üblichen Benachrichtigungs-Funktionen, Watchface-Downloads und Bluetooth-Telefonie sind aber möglich. Ein Mobilfunkmodul oder WLAN gibt es für die GT5-Serie nicht.

Großes Angebot für Sportler

Für sportliche Aktivitäten stehen die üblichen Sensoren zur Verfügung: neben Pulsmesser und Beschleunigungssensor gibt es auch Gesundheitsfunktionen wie die Blutsauerstoffmessung, eine Schlafanalyse und EKG. Dazu kommen ein Kompass, ein Höhenmesser und die genau arbeitende Positionsbestimmung mit allen wichtigen Systemen (GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS). Als ungewöhnliche Extras gibt es einen Hauttemperatursensor, Zyklus-Tracking und eine Erkennung von arterieller Steifigkeit als Indikator für die Herz-Kreislaufgesundheit.

Trainingsmodi können für mehr als 100 Sportarten ausgewählt werden, zudem ist die GT 5 Pro erstmals für Tauchgänge in bis zu 40 Metern Tiefe geeignet und bietet Zusatzfunktionen für Golfer. Geschützt ist sie gemäß der Norm IP69K mit einer Wasserdichtigkeit von 5 ATM.

Insgesamt ist die Watch GT 5 Pro eine gute Smartwatch mit einer überdurchschnittlichen Ausdauer, der Verzicht auf einige Funktionen und Apps in Kombination mit dem nicht gerade günstigen Kaufpreis dürfte sie aber für manche Käufer unattraktiv machen.

* Boris Boden leitet die Testredaktion für die Zeitschriften Telecom Handel und com!, außerdem ist er stellvertretender Chefredakteur der Telecom Handel.


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