Die neuen Samsung-Geräte: Übersicht und Hands-on

Samsung legt bei der neusten Ladung Galaxy-Geräte auf bewährte Konzepte und baut diese funktional aus. Wir konnten das Line-up bereits in die Hand nehmen. [...]

Die neuen Galaxy-Geräte sind (fast) da (Quelle: Samsung)

Zwei neue Klapphandys, neue Earbuds und eine neue Uhr: Samsung hat das Galaxy-Lineup für 2022 erneuert. Dabei setzen die Koreaner größtenteils auf bewährte Modelle, verbessern diese aber punktuell. Neu sind vor allem die Pro-Versionen der Galaxy Buds und der Galaxy Watch. Bei den Falthandys bleiben die zwei Formfaktoren größtenteils gleich. Im Detail gibt es jedoch einige spannende Neuerungen.

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(Quelle: PCtipp.ch)

Samsung Galaxy Z Fold4

Die neuen Farben des Fold4 sind dezent gehalten
Quelle: Samsung

Beginnen wir mit dem neuen Spitzenmodell der Foldables. Das Galaxy Z Fold4 bleibt seinem Grundprinzip treu: Ein Coverdisplay für alltägliche Aufgaben und ein großes Haupt-Display, das von innen nach außen aufgeklappt wird.

Generell gibt es bei der Hardware nur wenige Neuerungen, anfangend bei den logischen Upgrades der SoC-Plattform (Snapdragon 8+ Gen 1) und aktuellen Speicherkonfigurationen. Das gesamte Gerät ist leicht breiter und kürzer geworden, was für die Bedienung positiv ist.

Auf der Rückseite verwendet Samsung neu ein mattiertes Glas, das nicht nur sehr angenehm in der Hand liegt, sondern auch ausgezeichnet aussieht. Beim Fold4 sind eher unauffällige, zurückhaltende Farben verfügbar: Beige, Schwarz und «Graygreen», einem gräulichen Farbton, der für meine Augen jedoch eher bläulich als grünlich aussieht. Sehr chique, so oder so.

Im Samsung-Onlineshop ist noch eine Version in Burgunderrot verfügbar. Diese war aber am Unpacked-Event nicht am Start.

Das größte Update bekommt das Fold4 bei der Software. Als erstes Falthandy mit Android 12L profitiert es von diversen Funktionen, die spezifisch auf den großen Bildschirm des Gerätes zugeschnitten sind. Beispielsweise gibt es für besseres Multitasking neu eine Taskleiste, mit der Apps einfach wie auf einem Desktop-PC oder auf iPad-OS ausgewählt und gewechselt werden können.

Es können sogar App-Gruppen angepinnt werden, die so mit einem Tipper gleichzeitig nebeneinander geöffnet werden. Zwei Apps nebeneinander sollen sich so nahtlos wie möglich anfühlen. Das Fold4 unterstützt dafür Funktionen wie Drag & Drop in vielen beliebten Apps von Samsung, Google und Microsoft.

Im Flex-Modus nutzt das Fold4 das Display halbiert
Quelle: lpd / PCtipp.ch

Im Hands-on konnten vor allem das schön helle Display und die Multitasking-Funktionalität überzeugen. Im Vergleich zu einem regulären Smartphone dürfte das Arbeiten, besonders über mehrere Apps hinweg, deutlich einfacher werden. Wer sich beispielsweise den Workflow auf einem iPad oder einem hochwertigen Android-Tablet gewöhnt ist, kann diese Techniken einfach auf das Fold4 übertragen.

Praktisch, und auf einem Foldable einzigartig ist auch der Flex-Modus. Damit bezeichnet Samsung eine spezielle Software-Einstellung bei halb-aufgeklapptem Display. Dabei wird die obere Hälfte des Displays normal im Querformat angezeigt, während die untere Hälfte sich je nach App anpasst.

Für die Kamera-App sind es beispielsweise die Steuerungselemente. Praktischerweise lässt sich das Fold4 so auch einfach irgendwo hinstellen. Beispielsweise, um sich selbst zu filmen oder ein Video abzuspielen, während man die Hände für etwas anderes braucht.

Neue Multitasking-Features sollen den Tablet-Modus nützlicher machen
Quelle: lpd / PCtipp.ch

Insgesamt ist das Fold4 keine Hardware-Revolution, die gab es beim ersten Fold vor ein paar Jahren. Allerdings hat Samsung das Foldable weiter verbessert und in Kombination mit den Software-Upgrades via Android 12L zu einem deutlich abgerundeteren Gerät gemacht. Machen wir weiter mit dem Flip4.

Samsung Galaxy Z Flip4

Während das Fold4 hauptsächlich als Produktivitätswerkzeug und Statussymbol für ernsthafte Businessleute gedacht ist, versucht das Flip4 eine ganz andere Kundschaft anzulocken. 

Das Flip wirkt verspielter als das Fold
Quelle: Samsung

Hier dreht sich alles um Personalisierung und Lifestyle. Denn abgesehen vom Knicks in der Mitte bietet das Flip4 funktional nicht wirklich mehr als ein reguläres Smartphone.

Allerdings hat es dieser Knicks eben in sich. Wie auch beim Fold wurde das Flip4 bei der Hardware leicht verbessert. Auch hier kommt ein neuer Snapdragon 8+ Gen1 zum Einsatz. Die Kameras wurden zudem verbessert. Zudem ist das Flip noch ein kleines bisschen kleiner geworden. Dank einem kompakteren Scharnier und noch schmaleren Bildrändern ist das Flip4 gesamt leicht kleiner, bietet aber gleich viel Displayfläche an.

Beim praktischen Cover-Display hat Samsung vor allem mehr Funktionalität draufgelegt. Beispielsweise unterstützt die Hauptkamera via Cover-Display neu auch den Portraitmodus und mehr Apps können komplett im Cover-Display verwendet werden. Dabei arbeitet Samsung mit diversen App-Herstellern wie Meta zusammen, um mehr Funktionalität in das Cover-Display zu bringen.

Ein erstes Ergebnis davon: Sprachnachrichten können in Apps wie WhatsApp verschickt werden, ohne das Flip4 aufklappen zu müssen.

Auf dem Cover-Display gibt es jetzt mehr zu tun
Quelle: lpd / PCtipp.ch

Klappt man das Flip4 aber dennoch mal auf, bekommt man ein etwa übliches High-End-Smartphone mit dem gewohnten Samsung-Interface und einem kleinen, wenig bemerkbaren Falz in der Mitte. Auch hier bietet Samsung den Flex-Modus an, bei dem sich Apps bei einem halb aufgeklappten Smartphone automatisch anpassen.

Das Angebot dafür ist nicht ganz so breit wie beim Fold4, aber gerade für Samsung-eigene Apps verbreitet. Sehr praktisch ist der Flex-Modus beispielsweise für Videocalls, wo das Smartphone einfach auf dem Tisch platziert werden kann, während die Frontkamera ihren Dienst tut.

Wie auch das Fold4 kommt das Flip4 in mattiertem Glas daher. Allerdings hat man bei diesem Formfaktor fast mehr davon. Die Farben sind hingegen etwas gewagter als beim Business-Fold: Lila, Hellblau und Roségold sind die drei bunten Varianten.

Wer es weniger auffällig mag, kann sich die schwarze Version zulegen. Wem die vier Farbvariationen noch zu wenig eigen sind, kann sich im Samsung-Onlineshop sogar eine eigene Farbkombination zusammenstellen. Dabei können Sie für die Rückseiten und den Metallrand eigene Farben auswählen und nach Wunsch zusammenstellen lassen. Samsung rechnet mit etwa sechs Wochen Lieferfrist für solche Geräte.

Samsung Galaxy Watch5

Genau genommen hat Samsung zwei, oder sogar drei neue Smartwatches vorgestellt. Je nachdem, wie großzügig man mit den Definitionen ist. 

Neu gibt es auch eine Watch5 Pro für Outdoor-Leute
Quelle: Samsung

Mit Namen sind es zwei: Die Galaxy Watch5 und die Galaxy Watch5 Pro. Bei der Watch5 handelt es sich, kaum erstaunlich, um eine aufgemotzte Version der Watch4.

Technisch gesehen ist die Watch5 auch praktisch identisch mit dem Vorgänger, beispielsweise beim Sensorchip und dem Display. Kleinere Upgrades gibt es jedoch schon. Dazu gehören ein leicht größerer Akku und eine größere Sensorfläche, die genauere Messungen ermöglichen soll.

Neu ist das Glas über dem Display der Watch5 aus Saphirglas und damit noch etwas kratzresistenter als bisher.

Die reguläre Watch5 ist nach wie vor hübsch anzusehen
Quelle: lpd / PCtipp.ch

Noch etwas leistungsfähiger und robuster als die Watch5 ist die Watch5 Pro. Diese ist vor allem für Outdoor-Fans gedacht und bietet neben dem robusten Gehäuse auch zusätzliche Features, die beim Wandern, Touren oder Velofahren besonders praktisch sind.

Beispielsweise können GPX-Daten einfach importiert werden und mit Funktionen wie Route Workout verwendet werden. Auch Live-Abbiegehinweise sind auf der Watch5 Pro möglich. Passend zum aktiven Lifestyle bietet Samsung hier ein praktisches D-Buckle-Armband an, welches stufenlos verstellt und einfach per Magnetschloss geöffnet werden kann.

Praktischerweise sind die Armbänder der Watch5 und Watch5 Pro austauschbar und auch mit anderen 20-mm-Armbändern kompatibel. Zuletzt kommen wir noch einmal auf die zwei oder drei Modelle zu sprechen: Mit der Watch5 und Watch5 Pro sind es offiziell nur zwei Modelle, allerdings ist die Watch5 in zwei Größen erhältlich, was die Auswahl im Endeffekt auf drei erhöht.

Die Watch5 Pro kommt etwas klobiger daher
Quelle: lpd / PCtipp.ch

Samsung Galaxy Buds2 Pro

Zuletzt gibt es noch neue Earbuds aus der Galaxy-Reihe. Die Galaxy Buds2 Pro sind dabei die neuste Iteration der Pro-Serie, also den Kopfhörern mit gehörgangverschließenden Spitzen.

Das im Gegensatz zu den regulären Buds, die im Ohr eingehängt werden, analog der Terminologie von Apples Airpods.

Äußerlich sind die Buds2 Pro vor allem etwas kleiner geworden, sollen aber dennoch gleich viel Akkuleistung an den Tag bringen.

Die Buds gibt es in drei Farben, zwei davon eher unauffällig
Quelle: Samsung

Samsung setzt hier alles auf die Karte Ökosystem, was bei einem Gerät wie True-Wireless-Kopfhörern schlicht Sinn ergibt. Die Kopfhörer sind abhängig von anderen Geräten wie Smartphones und Tablets und müssen sich so in ein bestehendes System einfügen.

Die größten Neuerungen gibt es für die Galaxy Buds aber nur im Samsung-Ökosystem. Die Stöpsel unterstützen neu 24bit-Audio für bessere Qualität, allerdings nur auf Samsung-Geräten und natürlich nur, wenn die abgespielte Musik da mithalten kann.

Gleiches gilt für das zweite Killer-Kriterium: Die Buds2 Pro können neu auch nahtlos zwischen Smartphone, TV und Tablet durchgewechselt werden. Da kommt man langsam auf eine Vernetzung auf dem Niveau von Apple, nur dass Samsung die TVs gleich auch noch selbst baut, und das System grundsätzlich auch auf Dinge wie Waschmaschinen oder Kühlschränke ausbauen könnte.

Vielleicht nicht mit den Galaxy Buds, aber vielleicht woanders.

Die Diebstahlsicherung ist im Lieferumfang nicht enthalten
Quelle: lpd / PCtipp.ch

Preise und Verfügbarkeit

Allzu lange muss man auf die neuen Samsung-Geräte nicht mehr warten. Bereits Ende August ist es so weit. Das Samsung Galaxy Fold4 gibt es ab dem 26. August 2022 in den folgenden Konfigurationen:

  • 256 GB für Eur. 1850.-
  • 512 GB für Eur. 1950.-
  • 1 TB für Eur. 2150.-

Sehr ähnlich sieht es beim Samsung Galaxy Flip4 aus. Das Klapphandy ist ab dem 26. August erhältlich und bietet folgende Konfigurationen:

  • 128 GB für Eur. 1150.-
  • 256 GB für Eur. 1250.-
  • 512 GB für Eur. 1350.-

Etwas komplizierter wird es bei der Samsung Galaxy Watch5, vor allem wegen der verschiedenen Funkvarianten. Erhältlich ist die Uhr ebenfalls ab dem 26. August, und zwar folgendermaßen:

  • Watch5 40 mm mit Bluetooth für Eur. 299.-
  • Watch5 40 mm mit LTE für Eur. 359.-
  • Watch5 44 mm mit Bluetooth für Eur. 339.-
  • Watch5 44 mm mit LTE für Eur. 399.-
  • Watch5 Pro 45 mm mit Bluetooth für Eur. 489.-
  • Watch5 Pro 45 mm mit LTE für Eur. 529.-

Wieder einfacher wird es bei den Samsung Galaxy Buds2 Pro. Diese gibt es ab dem, Sie haben es erraten, 26. August in der folgenden Konfiguration (singular).

  • Buds2 Pro für Eur. 249.-

Alle Preise sind UVP-Angaben von Samsung und können im Fachhandel variieren.

*Luca Diggelmann ist Autor bei PCtipp.ch.


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